Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)

Was ist eigentlich Finanzialisierung?

Die Bedeutung der Finanzwirtschaft im gegenwärtigen Kapitalismus ist gestiegen. Das heißt mitunter mehr Instabilität, Ungleichheit, und Demokratieprobleme

Daniel Mertens
Davie Bowie hier noch als realwirtschaftliches Produkt

Als David Bowie Anfang des Jahres verstarb, erinnerte die Financial Times an ein besonderes Meisterstück des Künstlers: Bowie Bonds. Der Musiker hatte 1997 die Einnahmen aus 25 seiner Alben ‚verbrieft‘ und damit zu einer auf den Finanzmärkten handelbaren Anleihe gemacht. Seine Fans hatten allerdings Schwierigkeiten Bowie Bonds zu erwerben: Die gesamten Wertpapiere im Wert von 55 Millionen US-Dollar wurden von einem einzelnen institutionellen Anleger aufgekauft, der auf Renten- und Lebensversicherungen spezialisierten Prudential Insurance Company.

Diese kleine Episode im Aufeinandertreffen von Finanzmarkt und Popkultur steht exemplarisch für einen graduellen Strukturwandel in der Funktionsweise kapitalistischer Ökonomien, der als Finanzialisierung bezeichnet wird. Unter diesem Begriff wird eine ganze Reihe von miteinander verschränkten politischen, ökonomischen und kulturellen Prozessen gefasst, in denen Finanzaktivitäten und -akteure einen wachsenden Einfluss auf unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche nehmen. Dazu zählt erstens die Tatsache, dass ein zunehmender Teil der volkswirtschaftlichen Profite durch Finanzgeschäfte erzielt wird; und zwar nicht allein von Banken und institutionellen Investoren wie Versicherungen und Pensionsfonds, sondern auch von klassischen Industrieunternehmen. Damit verbunden ist zweitens der Befund, dass unternehmerische Entscheidungen verstärkt der Kontrolle durch Finanzinvestoren unterliegen, die sich negativ auf Arbeitsverhältnisse und langfristige Investitionsentscheidungen durchschlagen kann (Stichwort: shareholder value). Drittens umschreibt der Begriff die geographische und sozialstrukturelle Ausweitung von Finanzanlagemöglichkeiten und Finanzprodukten für Bevölkerungskreise, die bislang weder als Investoren noch als Kreditnehmer in Erscheinung getreten sind, wodurch mehr Menschen ihr Handeln an ‚objektiven‘ Finanzmarktprinzipien orientieren.

Die Voraussetzungen für diese Tendenzen sind vielfältig. Das innovative Potenzial des Finanzsektors, neue Produkte wie Bowies Verbriefungen hervorzubringen und (regulatorische) Nischen für neue Akteure wie Hedgefonds und Kapitalbeteiligungsgesellschaften zu nutzen, ist eine. Zugleich bedarf es aber auch einer politischen Reorganisation gesellschaftlicher Bereiche, vom Wohnungsmarkt bis zu den Systemen sozialer Sicherung, um überhaupt den Boden für Finanzialisierungsprozesse zu bereiten. Wer an den Umbau der öffentlichen Daseinsvorsorge denkt, an Rentenkürzungen und Privatisierungen, und dabei die Hypes von der T-Aktie über die Riester-Rente bis zum kreditfinanzierten Wohneigentum in der aktuellen Niedrigzinsphase im Blick behält, wird diesen Zusammenhang offensichtlich finden.

Pfade und Konsequenzen der Finanzialisierung

Obwohl Finanzmärkte längst global sind und das moderne Finanzwesen in viele periphere Regionen vorgedrungen ist, sind die damit beschriebenen Prozesse alles andere als einheitlich. Unterschiedliche Länder und Regionen sind zu einem unterschiedlichem Grad ‚finanzialisiert‘, was darauf verweist, dass Finanzialisierung politisch gestaltbar ist: Die USA und Großbritannien beispielsweise haben in ihrer jüngeren Entwicklung mehr auf die Liberalisierung des Finanzmarktes und die Stärkung ihrer Finanzplätze gesetzt als andere Länder, was ihnen Machtvorteile in der internationalen Wirtschaftsordnung bescherte. Das exportorientierte deutsche Modell hat von der Verschuldung in anderen, nicht zuletzt südeuropäischen, Ländern profitiert, ohne sich mit den Folgen einer inländischen Kreditblase auseinandersetzen zu müssen. In Osteuropa beruhen Finanzialisierungsprozesse überwiegend auf den Aktivitäten ausländischer Banken und in zahlreichen Entwicklungsländern fußt die Integration weiter Bevölkerungsgruppen in globale Finanzkreisläufe auf der Mikrofinanz. Der Begriff Finanzialisierung muss also historische und lokale Begebenheiten berücksichtigen, um analytisch hilfreich zu sein.

Finanzialisierung hin oder her: In the end we are all dead. Rest in Peace Bowie.

Die Konsequenzen der „finanzgetriebenen Landnahme“ sind allerdings weitreichend. Mit dem Wachstum des Finanzsektors während der vergangenen 30 Jahre lässt sich eine zunehmende Instabilität der Weltwirtschaft beobachten, die auf tieferen und vernetzten Krisen der Finanzmärkte beruht und die in der Funktionsweise der kapitalistischen Finanzwirtschaft selbst begründet liegt (so auch die Hypothese finanzieller Instabilität des Ökonomen Hyman Minsky). Das trifft nicht nur die Länder des globalen Nordens, sondern auch immer wieder Bevölkerungsgruppen des globalen Südens, die mit stärkeren Schwankungen von Rohstoffpreisen konfrontiert sind. Darüber hinaus finden sich in der Bedeutungszunahme des Finanzsektors auch Ursachen für den Trend steigender Ungleichheit: zum einen, weil sich ein größerer Anteil des volkswirtschaftlichen Einkommens bei Finanzakteuren sammelt und so eine neue Gruppe der „working rich“ entstehen konnte; zum anderen weil der Druck der Finanzmärkte auch auf Beschäftigungsverhältnisse im Industrie- und Dienstleistungssektor durchgreift, wo die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer_innen schwindet. Zu guter Letzt lässt sich auch eine Verschiebung der politischen Machtverhältnisse feststellen, nicht nur mit Blick auf direkte Einflusskanäle, sondern weil die Bedeutung der Finanzmärkte auf politische Entscheidungen strukturell durchschlägt: Finanzmarktinteressen erhalten ein größeres Gewicht in der Formulierung der Wirtschaftspolitik, zum Beispiel in Form einer glaubwürdigen Finanzpolitik, einer vermögensorientierten Geldpolitik oder einer Industriepolitik für den Finanzsektor.

Die seit 2007 anhaltende Finanzmarktkrise und die Art der Krisenpolitik in Europa unterstreicht diese Befunde. Die Rettung ‚systemrelevanter‘ Banken bei gleichzeitiger Verschlechterung der Lebensverhältnisse weiter Bevölkerungsteile ist Ausdruck der politischen Prioritätensetzung. Die skizzierten Finanzialisierungsprozesse weisen auch darauf hin, warum eine Institution wie die Europäische Zentralbank so mächtig werden konnte: Während andere Mittel der Krisenbearbeitung ideologisch oder materiell versperrt sind, konzentrieren sich die Maßnahmen der EZB auf die Stabilisierung der Finanzmärkte und deren Versorgung mit Liquidität, damit auch das realwirtschaftliche Wachstum wieder anzieht; bislang mit mäßigem Erfolg.

Was tun?

Mit Finanzialisierung steht nun im besten Fall ein analytisches Konzept zur Verfügung, das dabei hilft zu erkennen wie und wo Finanzmärkte strukturell einer sozialen und demokratischen Gesellschaftsordnung im Wege stehen. Leider neigt Kritik an Banken und Finanzmärkten, so rügte einst der Historiker Jakob Tanner, regelmäßig dazu sich entweder in „politischem Popanz“ zu ergehen oder „antisemitische Stereotype“ zu bedienen – die ‚Heuschrecken-‘ und ‚Rothschild-Diskurse‘ sind dafür bestes Anschauungsmaterial. Die fortdauernde Krise hat aber Möglichkeitsräume geöffnet, um fundamental über die Rolle von Banken und Finanzmärkten zu diskutieren. Wie lässt sich nicht nur der systematische Betrugscharakter des gegenwärtigen Finanzsystems ausschalten, den unlängst auch konservative Kommentatoren bemängeln, sondern wie kann ein Umbau desselbigen transformativ auf unser Wirtschaftsmodell wirken? Wie kommen wir von dem wohl wirklichkeitsnächsten Vorschlag einer Finanztransaktionssteuer weiter zur Stärkung neuer öffentlicher und genossenschaftlicher Modelle? Wie können wir das Finanzsystem verteilungsgerecht stutzen und die bislang äußerst technokratische und komplexe Finanzmarktregulierung demokratisierbar machen? Mit den ungelösten Schwierigkeiten von Commerzbank und Deutsche Bank sowie dem über allem schwebenden Digitalisierungstrend fängt hierzulande die Diskussion vielleicht erst richtig an. „Changes are taking the pace“, würde David Bowie sagen.

Daniel Mertens ist Politikwissenschaftler an der Goethe-Universität Frankfurt und forscht zu Themen der Vergleichenden und Internationalen Politischen Ökonomie. 2015 erschien sein Buch über Privatverschuldung und Finanzialisierung im Campus Verlag.

 

  • Mögen

  • Ausdrucken

Artikel versenden

Absender

Empfänger

Nutzungsbedingungen*

Ich verpflichte mich zur wahrheitsgemäßen Angabe meiner Daten. Ich weiß sicher, dass der/die Empfänger/in mit dem Empfang der E-Mail einverstanden ist. Ich übernehme die Verantwortung, wenn dies nicht der Fall ist. Zur Entlastung des Websitebetreibers gestatte ich, dass Datum, Uhrzeit, beide E-Mail-Adressen und meine IP-Adresse gespeichert werden. Nicht gespeichert wird die Nachricht an den Empfänger.

Schließen
Artikel aus der Ausgabe Oktober 2016
Prager Frühling Oktober 2016
Bange machen gilt nicht ....

Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...

Stadion, Serien, Sozialismus

Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.

Verteidigung des Unabgegoltenen

Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...

Klasse mit Gedöns!

Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?

Tod der alten Dame?

Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.

Versteckte Gemeinsamkeit

Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.

Bevor die nächste Blase platzt

In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?

Wer ist das Volk?

Populismus als Kommunikationsform und Strategie

Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.

Angst essen Seele auf

Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.

This is a movement

Die Neuaushandlung von Bewegungsfreiheit und Grenzregimen

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...

Krieg und Frieden

Weltinnenpolitik und die Zukunft ziviler Konfliktbearbeitung

Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.

So nicht!

Demokratie als Praxis

Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.

No Future?!

Not this Future!

Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung

Common Sense?!

Von Sinn und Eigensinn der Commons

Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.

Feiern, wie sie fallen?!?

Über das Verhältnis von Opponieren, Regieren und Protestieren

Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.

Wo Strom ist, ist Widerstand

Digitaler Protest und elektronische Demokratie

Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.

Burn-out den Verhältnissen

… oder die Revolution kommt immer zu spät

Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.

Essen und gegessen werden

Erst so ein Fressen und dann auch noch Moral!

Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...

Battlen statt Betteln.

prager frühling entwickelt die neue soziale Idee!

Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.

Autoritäres Krisenregime

Deutsche Euros rollen wieder …

Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...

Sex! Sex! Sex!

Über die schönsten Nebenwidersprüche der Welt

Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...

Affentanz um Nahost

Nichts sehen, nichts hören, laut brüllen — geht die Linke über den Jordan?

Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...

Reinheitsverbot

Parallel sind immer die Anderen!

prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...

Im Zweifel Dagegen!

Schwerpunktheft Dissidenz und ziviler Ungehorsam

Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.

com.munismus. komm!

Auf dem Weg zum Wissenskommunismus

Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...

Crossover

Gegenmacht oder gegen Macht?

„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...

Klimawandel und Gesellschaftsveränderung

System change not climate change!

Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...

Die Linke und die Nation.

Hattu Nation, muttu entgrenzen

Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...

Her mit dem schönen Leben!

Infrastruktursozialismus statt Hartz IV

Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...

Democracy against the machine

Radikaldemokratie statt FdGO

Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...

Auf der Suche nach der Ästhetik des Widerstandes

Alles Politur? Zum Verhältnis von Politik und Kultur

Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...

Neue Linke: Alles beim Alten?

NeuBegründung als Bruch nach vorn

Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.

Sprungmarken: Zum Seitenanfang, Zur Navigation, Zum Inhalt.