Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)

das opium der linken

Der Islam zwischen Protofaschismus und Befreiungstheologie

Dominic Düber
Dominic Düber


Welche Haltung zum Islam einzunehmen ist, hat es zu einer, wenn nicht gar zu der Hauptauseinandersetzung innerhalb der deutschen Linken gebracht. Man kann darüber sinnieren, warum Linke sich so gern mit Fragen beschäftigen, die vor allem andere Ecken der Welt betreffen, aber dieser Untersuchungsgegenstand ist der Psychologie und Soziologie zu überlassen.

Religiosität als Abgrenzungsanspruch

Während der Streit um den Islam im Besonderen bestenfalls seit rund zwanzig Jahren virulent ist, ist die Auseinandersetzung der Linken mit der Religion im Allgemeinen kein neues Thema, sondern vielleicht sogar ihre Geburtsstunde in Deutschland. So war es nach Hegels Tod 1831 die Debatte um Hegels Religionsphilosophie, die den Beginn der jung- und linkshegelianischen Bewegung ausmachte und bis zu deren Ende 1846 zu Debatten zwischen Personen wie Strauß, Bauer, Feuerbach, Hess, Ruge, Stirner und Marx führte.1 Größere Bekanntheit hat die Auseinandersetzung zwischen Karl Marx und Bruno Bauer 1834/44 über die Emanzipation der Juden vor dem Hintergrund eines preußischen Staates mit christlicher Staatsreligion erreicht.

Worum ging es beiden?2 Bauer tritt gegen den preußischen Staat für eine Demokratie ein, die ihre Legitimation von ihren Bürgern und nicht aus der Religion bezieht. Ihre Grundlage bilden die Menschenrechte, in denen nach Bauer die Autonomie und das Wesen der Menschen zum Ausdruck kommen. Für die Umsetzung der Menschenrechte ist es jedoch erforderlich, partikuläre Identitäten abzulegen: „Als Menschen können sich Juden und Christen erst betrachten, und gegenseitig behandeln, wenn sie das besondre Wesen, welches sie trennt und zu ‚ewiger Absonderung‘ verpflichtet, aufgeben, das allgemeine Wesen des Menschen anerkennen und als ihr wahres Wesen betrachten.“ Entsprechend kritisiert er die Juden dafür, dass sie ihre Gleichberechtigung als Juden und nicht als Menschen einfordern. Solange sie, wie die Christen, auf einem partikulären Standpunkt bleiben, ist es notwendig, dass eine partikuläre Gruppe die andere bekämpft. Religiosität ist zwingend mit einem Abgrenzungs- und Alleinvertretungsanspruch verknüpft und unterminiert zudem die menschliche Autonomie, weil sie auf göttlicher Autorität beruht. Politische Emanzipation im Sinne Bauers erfordert daher die Aufgabe der Religion.

Bis zur Aufhebung des Privateigentums

Marx hält mit Bauer die Religion für ein untrügliches Entfremdungsphänomen. Er verweist jedoch auf die USA seiner Zeit: Trotz politischer Emanzipation und einem religiös neutralen Staat besteht die Religiosität – und damit die Entfremdung – der Bürger fort. Deshalb hält er Bauers politische Emanzipation zwar für einen großen Fortschritt, aber für nicht ausreichend. Stattdessen fordert er eine allgemein-menschliche Emanzipation, die anerkennt, dass Religion nicht die Ursache, sondern nur ein Phänomen der Entfremdung ist. Denn auch im auf Privateigentum basierenden bürgerlichen Staat gibt es religionsanaloge Strukturen, die den Menschen in einen abstrakten und gleichen Staatsbürger sowie einen realen und egoistischen Privatmenschen aufteilen, weswegen der Mensch weiter „ein himmlisches und ein irdisches Leben“ führt. Die allgemein-menschliche Emanzipation erfordert dagegen, dass „der wirklich individuelle Mensch den abstrakten Staatsbürger in sich zurücknimmt“, was die Aufhebung des auf Privateigentum basierenden bürgerlichen Staates und die Überschreitung des Standpunkts der Menschenrechte erfordert.

Ungleichzeitigkeiten muslimischer Gesellschaften

Marxens allgemein-menschliche Emanzipation ist derzeit nicht vorzufinden, während Staaten, die die politische Emanzipation vollzogen haben, mit solchen koexistieren, bei denen dies nicht der Fall ist. Neben dieser „Ungleichzeitigkeit“ zwischen Gesellschaften macht Leandros Fischer auf die Ungleichzeitigkeit innerhalb muslimischer Gesellschaften aufmerksam, in denen nicht selten moderne mit feudalen Strukturen kollidieren: „Die aus diesem Zusammenstoß entstandenen Formen der gesellschaftlichen Organisation kombinieren Elemente aus modernen und vergangenen Zeiten.“ Dem politischen Islam fehle es aber, entgegen anderslautender linker Meinungen, an Gemeinsamkeiten mit dem Faschismus, da ersterer letztlich eine Utopie mit kleinbürgerlicher Klassenbasis sei, insbesondere getrieben von dem abstrakten Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit. Viele Linke sahen im Islam jedoch nur „die krude Oberfläche und verstanden einfach nicht, dass deren Auftrieb nicht einen Rückfall ins Mittelalter darstellt, sondern einen Mantel, wenn auch ein ideologisch regressiver, hinter dem sich reale Anliegen der modernen kapitalistischen Welt verbergen.“ Nach Fischer sei angemessen, dieser Ungleichzeitigkeit im Rahmen einer trotzki’schen permanenten Revolution Herr zu werden. Darüber hinaus bleibt unterbestimmt, welche progressive Kraft Fischer im Islam vermutet, da er wiederholt dessen Opposition zum Imperialismus (dem Hauptfeind?) erwähnt und Einzelbeispiele für Parallelen zur lateinamerikanischen Befreiungstheologie anführt.

Wie gefährlich ist der Islamismus?

Selbst wenn diese Beschreibung des Islamismus zutrifft, sind solche Utopien so ungefährlich, wie Fischer glaubt? Nicht nur Trockij hat sich mit ungleichen Entwicklungen beschäftigt, insbesondere Ernst Bloch hat hier Erhellendes notiert. Im Abschnitt „Ungleichzeitigkeit und Pflicht zu ihrer Dialektik“ (1932) setzt er sich am Vorabend der nationalsozialistischen Machtübernahme mit der breiten Unterstützung für den Faschismus auseinander, wobei „mehr als je […] das Kleinbürgertum der feuchtwarme Humus für Ideologie“ ist. Die Gründe dafür sind ähnlich wie jene, die Fischer für den Islamismus benennt: ungleichzeitige Gesellschaftsstrukturen sowie die Sehnsucht der verelendeten Mitte nach Gerechtigkeit, die in eine geschönte relativ bessere Vergangenheit projiziert wird: „Dieser Abstumpfung treten heute harmonistische Bilder der Vergangenheit hinzu und suchen den Exzess des Kapitalismus bloß zurückzunehmen oder ihn sich unterzuordnen.“ Den Parteimarxismus kritisiert Bloch dafür, nur den gleichzeitigen Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit wahrzunehmen, da er immer nur an der fortschrittlichsten Wirtschaftsweise orientiert sei. Dieser übersieht so den ungleichzeitigen Widerspruch alter, jedoch nach wie vor realer Lebensformen und Deutungsmuster und spricht daher eine Sprache, die insbesondere für Bauern und Kleinbürger nicht verständlich ist. Stattdessen soll der Marxismus jedoch nicht etwa auf den Zustand durchgängiger spätkapitalistischer Strukturen warten, sondern auch im ungleichzeitigen Widerspruch das über die Gegenwart hinausgehende Potential sehen. Er hat jedoch die Aufgabe, dieses Potential aus regressiven Utopien herauszulösen und in eine konkret-utopische Praxis zu integrieren, da anderenfalls dieser romantische und archaische Antikapitalismus der faschistischen Barbarei anheimfallen kann.

Fünf schnelle Regeln politischer Emanzipation

Was lernen wir aus diesem Schnelldurchgang durch Bauer, Marx, Fischer und Bloch? Erstens ist Bauer und Marx zuzustimmen, dass die politische Emanzipation einen großen Fortschritt bedeutet, den man nicht leichtfertig vernachlässigen sollte. Dabei macht Marx zweitens darauf aufmerksam, dass diese Emanzipation im bürgerlich-kapitalistischen Rahmen keine allgemein-menschliche, sondern eine verkürzte ist. Drittens ist Fischer und Bloch zuzustimmen, dass in ungleichzeitigen Utopien für eine tatsächliche Emanzipation nutzbare Gehalte oder Wünsche artikuliert werden können. Gegen Fischer ist mit Bloch jedoch einzuwenden, dass diese Gehalte viertens sehr wohl gefährlich sein und bis zum Faschismus führen können und deswegen fünftens gerade der Herauslösung aus Ideologien wie dem Islamismus bedürfen, wenn sie zu Emanzipation und nicht zur Barbarei führen sollen.

Autorenportrait:

Dominik Düber lebt in Köln und arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster


Anmerkungen

1 Vgl. einführend zu dieser hier nicht weiter ausgebreiteten Thematik: Michael Quante: After Hegel. The Realization of Philosophy through Action, in: Dean Moyar (Hg.): Routledge Companion to 19th Century Philosophy, London: Routledge 2010, S. 197- 237.

2 Für eine ausführlichere Schilderung, vgl. insbesondere den Vortrag von Michael Quante: Der Streit zwischen Bruno Bauer und Karl Marx zur Emanzipation der Juden. Als Videodatei verfügbar unter http://bit.ly/kmb91f

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