Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)

Willkommen im biopolitischen Kapitalismus

Thesen der Redaktion zu Stress, Burn-out und Depression

Von Lanz bis Illner, von GEW bis Sportbund — alle reden vom Burn-out. Der Diskurs über soziale Erschöpfung ist gleichzeitig Modethema und Ausdruck des Unbehagens an der Gesellschaft. Die neoliberale Idee ist angetreten, das ganze Leben zu verwerten. Der Kapitalismus weitet sich auf die Gesamtheit der Lebensverhältnisse aus. Um zu kennzeichnen, wie der moderne Kapitalismus das Leben selbst (bios) durchdringt und unterwirft, ist von einem biopolitischen Regime auszugehen. Es beschränkt sich nicht darauf die Arbeitskraft der abhängig Beschäftigten auszubeuten, sondern umfasst zunehmend auch die kognitiven und affektiven Fähigkeiten der Individuen und greift auf ihre innersten Regungen zu. Durch Arbeitsverdichtung wird die Ausbeutungsquote erhöht, durch ständige Evaluation und Beobachtung soll Effizienz hergestellt werden. Produziert werden dabei widersprüchliche mithin nicht erfüllbare Ansprüche: Sei Unternehmer deiner Arbeitskraft: kreativ, inititiativ, kritikfähig. Investiere in dein Humankapital, aber sei authentisch. Sei emotional, aber immer freundlich. Sei vernetzt, aber konkurriere mit allen. Diese Beanspruchung überfordert und unterfordert gleichermaßen. In ihrer Widersprüchlichkeit ist das Scheitern der Individuen bereits angelegt. Die Unterforderung besteht in der Verkümmerung eines großen Teils unserer Fähigkeiten: Distanznahme, Rücksicht, Sein-Lassen, Verlieren-Können, Solidarisch-Sein. Diese Fähigkeiten lassen sich nicht mehr als Hobby pflegen, denn der vermeintliche „Freizeitpark Deutschland“ (Helmut Kohl) hat zugemacht: Auch wenn du gerade nicht arbeitest, sollst du dich „fit“ machen, in der Muckibude oder bei der Weiterqualifizierung. Die Trennung von Arbeit und Freizeit verschwimmt, der Hammer fällt nie und die digitale ständige Erreichbarkeit macht selbst aus der eigenen Wohnung ein Büro. Wir meinen: Es ist an der Zeit, dem Kapitalismus Stress zu machen.

Verrückte Verhältnisse: Mehr Zeit, mehr Stress

In den Grundrissen zur Kritik der politischen Ökonomie schreibt ein gewisser Marx: „Gemeinschaftliche Produktion vorausgesetzt, bleibt die Zeitbestimmung natürlich wesentlich. Je weniger Zeit die Gesellschaft bedarf, um Weizen, Vieh etc. zu produzieren, desto mehr Zeit gewinnt sie zu anderer Produktion, materieller oder geistiger. Wie bei einem einzelnen Individuum hängt die Allseitigkeit ihrer Entwicklung, ihres Genusses und ihrer Tätigkeit von Zeitersparung ab. Ökonomie der Zeit, darin löst sich schließlich alle Ökonomie auf“ (Marx 1983, 89) . Der Stand der Produktivkraftentwicklung könnte also ein Mehr an Zeitwohlstand für alle hergeben – stünden die konkreten Machtverhältnisse und die kapitalistische Wirtschaftsweise dem nicht entgegen. Es gilt also den Konflitk zwischen Kapital und Arbeit in zeitgemäßer Form wiederzuentdecken. Im biopolitischen Kapitalismus erweitert sich der Klassenkampf zunehmend auf die Lebensbedingungen als Ganze und löst sich vom klassischen Konflikt der fordistischen Fabrik. Der Neoliberalismus ist nicht nur eine Art Kapital zu akkumulieren; er ist ein gesellschaftliches Regime, das eine bestimmte Selbstführung der Individuen nahelegt. Sie sollen sich selbst führen und die nach innen verlagerten Konflikte nun selbst moderieren. Der Neoliberalismus bringt damit scheinbar selbst die Existenz des Konflikts zum Verschwinden und ersetzt ihn durch die Forderung nach vordergründiger Identifikation. Die Anrufung lautet: Du bist Deutschland! Du bist dein Unternehmen! Trage den Pullover deiner Universität! Wer dann seinen Job oder sein Studium als Belastung erlebt, hat falsch gewählt oder das Selbst falsch gemanagt. Das muss dann mit Yogakurs, Wellnessbehandlung, Therapie und Prozac-Medikamentation wieder ins Lot gebracht werden. Das kann man machen, löst aber nicht das Problem. Stattdessen gilt: Konflikt statt Management.

Gestresste aller Länder, vereinigt euch!

Heute geht es darum, Solidarität neu zu organisieren. Und das Thema Stress bietet sich dazu durchaus an. Denn angesichts einer zunehmend fragmentierten Arbeitswelt ist fraglich, wo gemeinsame Erfahrungen liegen, die gemeinsames, kollektives Handeln ermöglichen. Zwischenzeitlich ist es eine geteilte Erfahrung, dass uns die neoliberale Arbeitswelt einfach fertig machen kann. Das gilt nicht nur für Leute in ordentlichen Lohnarbeitsverhältnissen, sondern vielleicht sogar noch mehr für prekäre Selbstständige, Projektarbeiter_innen und nicht zuletzt für diejenigen, die am Ende die brach liegende Reproduktionsarbeit – sei es formell oder informell – wegtragen müssen. Viel hängt davon ab, ob es gelingt, den eigenen Stress zum Stress der Anderen zu machen, den Widerspruch wieder von Innen, aus dem eigenen Selbst nach Außen zu verlegen. Wir meinen, dass es lohnt darüber nachzudenken, gemeinsames Handeln unterschiedlicher Gruppen darüber herzustellen, dass sie die Zumutungen der neoliberalen Arbeitswelt auf ihre Lebensverhältnisse (und nicht nur ihre formellen Arbeitsverhältnisse) zurückweisen.

Arbeitszeit runter ist etwas anderes als Löhne rauf

Alles läuft dabei darauf hinaus, dass der Kampf gegen Stress maßgeblich in die Forderung nach Verkürzung der Arbeitszeit und Neuverteilung von Produktions- und Reproduktionsarbeit mündet. Die Potentiale und Probleme dieser Forderung liegen auf der Hand. Das Potential besteht vor allem im kulturrevolutionären und herrschaftskritischen Moment. Denn die Forderung nach Verkürzung und Neuverteilung der gesellschaftlichen Arbeitszeit anerkennt, dass im Lohnarbeitsverhältnis über die Zeit der Einzelnen herrschaftlich disponiert wird – eine Zurückdrängung dieser Verfügungsgewalt (weniger davon) unterscheidet sich deshalb qualitativ von anderen Arten arbeitsbezogener Forderungen. Lohnerhöhungen etwa, so wichtig sie sind, sagen in der Tendenz: Mehr davon! Dieses Potential ist gleichzeitig das Problem der Forderung nach Arbeitszeitverkürzung, denn sie macht ein Umdenken erforderlich und eine Distanznahme von einem weiterhin lohnarbeitszentrierten Massenbewusstsein. Dort wo der spezifisch neoliberale Umbau der Arbeitswelt in die Krise gerät und gerade im Hinblick auf das überforderte unternehmerische Selbst sind Anknüpfungspunkte dafür zu finden, Einstiege in die Verkürzung und Neuverteilung der Arbeit anschlussfähig und plausibel zu machen. Diese sind nicht ausschließlich auf die kollektive Verkürzung der Wochenarbeitszeit reduzierbar (30 Stunden Woche!), sondern drücken sich auch in Projekten aus wie einem früheren Renteneintrittsalter, Lesetagen, bezahlten Sabbaticals und mehr (konfessionslosen) Feiertagen.

Gegen die hegemoniale Männlichkeit!

Arbeitszeitverkürzung enthält die Chance eine Neuverteilung von Produktions- und Reproduktionsarbeit denkbar zu machen. Die hegemoniale Männlichkeit der Arbeitswelt hat die Reproduktionsarbeit ins Private gedrängt, informalisiert und weiblich überschrieben. Eine Neuverteilung ist geboten, die unterschiedlichen Bereichen gesellschaftlicher Tätigkeit gleichermaßen zur Geltung verhelfen kann und sie aus ihrer Codierung als „männlich” und „weiblich” löst: Das ist der Sprengstoff für die Geschlechterverhältnisse, der im Kampf gegen Stress und für ein neues gesellschaftliches Zeitregime enthalten ist.

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Artikel aus der Ausgabe Juni 2013
Prager Frühling Juni 2013
Bange machen gilt nicht ....

Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...

Stadion, Serien, Sozialismus

Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.

Verteidigung des Unabgegoltenen

Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...

Klasse mit Gedöns!

Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?

Tod der alten Dame?

Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.

Versteckte Gemeinsamkeit

Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.

Bevor die nächste Blase platzt

In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?

Wer ist das Volk?

Populismus als Kommunikationsform und Strategie

Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.

Angst essen Seele auf

Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.

This is a movement

Die Neuaushandlung von Bewegungsfreiheit und Grenzregimen

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...

Krieg und Frieden

Weltinnenpolitik und die Zukunft ziviler Konfliktbearbeitung

Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.

So nicht!

Demokratie als Praxis

Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.

No Future?!

Not this Future!

Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung

Common Sense?!

Von Sinn und Eigensinn der Commons

Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.

Feiern, wie sie fallen?!?

Über das Verhältnis von Opponieren, Regieren und Protestieren

Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.

Wo Strom ist, ist Widerstand

Digitaler Protest und elektronische Demokratie

Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.

Burn-out den Verhältnissen

… oder die Revolution kommt immer zu spät

Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.

Essen und gegessen werden

Erst so ein Fressen und dann auch noch Moral!

Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...

Battlen statt Betteln.

prager frühling entwickelt die neue soziale Idee!

Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.

Autoritäres Krisenregime

Deutsche Euros rollen wieder …

Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...

Sex! Sex! Sex!

Über die schönsten Nebenwidersprüche der Welt

Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...

Affentanz um Nahost

Nichts sehen, nichts hören, laut brüllen — geht die Linke über den Jordan?

Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...

Reinheitsverbot

Parallel sind immer die Anderen!

prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...

Im Zweifel Dagegen!

Schwerpunktheft Dissidenz und ziviler Ungehorsam

Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.

com.munismus. komm!

Auf dem Weg zum Wissenskommunismus

Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...

Crossover

Gegenmacht oder gegen Macht?

„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...

Klimawandel und Gesellschaftsveränderung

System change not climate change!

Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...

Die Linke und die Nation.

Hattu Nation, muttu entgrenzen

Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...

Her mit dem schönen Leben!

Infrastruktursozialismus statt Hartz IV

Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...

Democracy against the machine

Radikaldemokratie statt FdGO

Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...

Auf der Suche nach der Ästhetik des Widerstandes

Alles Politur? Zum Verhältnis von Politik und Kultur

Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...

Neue Linke: Alles beim Alten?

NeuBegründung als Bruch nach vorn

Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.

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