Welcher Essenstyp bist du?

Der prager frühling Ess-Klassen-Test

  1. Wenn ich einmal traurig bin,

  1. trink ich einen Korn. 0 Punkte
  2. hol ich mir Sand-Dorn. 5 Punkte
  3. blas ich in mein Horn. 10 Punkte

  1. Um die Ecke eröffnet ein Ökoladen. Was machst du?

  1. Es wird mein neuer Stammladen. Die hohen Ausgaben finanziere ich durch den Austritt aus Partei und Gewerkschaft. Sanddorn-Saft schmeckt besser als die Parteizeitung. 5 Punkte
  2. Das ist mir egal. Ich bestelle sowieso nur Pizza. 10 Punkte
  3. Ich gründe ein Bündnis gegen diese Gentrifizierer, die für steigende Mieten und Wohlfühl-Atmosphäre verantwortlich sind. 0 Punkte

  1. C-A-F-F-E-E

  1. Hole mir immer den Kaffee vom Stand an der Ecke. 10 Punkte
  2. Jacobs Krönung Filterkaffee. Geschmacksrichtung: Besonders sauer. Zubereitet in der Sechs-Liter-Kanne. Das reicht für den ganzen Tag. 0 Punkte
  3. Haitianischer Espresso. 60% Robusta, 40% Arabica mit leichten Kirsch- und Kakaonoten. Zubereitet im Espressokocher mit Cremator. 5 Punkte

  1. Weinvorlieben

  1. Aldi-Rioja im Sechser-Karton. Jeden Abend eine Flasche. Dann schmeckt der richtig gut. 0 Punkte
  2. Pfälzer Riesling vom Weingut meiner Großmutter. Jeden Abend ein Glas. Mehr kann ich mir nicht leisten, weil ich geringfügig beschäftigt bin. 5 Punkte
  3. Bei Lieferheld gibt es immer einen Wein umsonst dazu. 10 Punkte

  1. Fleischvorlieben

  1. Wir haben im Hof eine eigene Schlachterei eingerichtet. Die Tiere beziehen wir vom örtlichen Bauernhof. Ich habe eine berufsbegleitende Schulung zum Öko-Metzger absolviert. 5 Punkte
  2. Bratmaxe. Zwölfer Pack vom Edeka. 0 Punkte
  3. Ich weiß nicht, wo die Salami auf meiner Pizza herkommt. 10 Punkte

  1. Kochsendungen

  1. Schalte ich weg. 0 Punkte
  2. Tim Mälzers Pflanze ist interessanter als seine Gerichte. 5 Punkte
  3. Perfektes Dinner – irgendwie muss ich die Wartezeit überbrücken bis die Pizza da ist. Das regt jedenfalls den Appetit an. 10 Punkte
  1. Bier
  1. Becks. Ich kenn nichts anderes. 0 Punkte
  2. Sternburg. Aus Tradition. 5 Punkte
  3. Ich geh ins Brauhaus um die Ecke und trinke dort Selbstgebrautes. 10 Punkte
  • Chuckbiscuito (CC BY-NC-SA 2.0)

Auswertung:

  1. Essensmuffel 0-20 Punkte

Ja, ja. Dir ist das alles nicht so wichtig mit dem Essen. Du kaufst im Supermarkt, kloppst dir jeden Tag eine Flasche Rioja und sechs Liter sauren Kaffee rein. Dein Hauptfeind ist gegenwärtig die neuere Wohlfühlbourgeoisie mit ihren Öko-Produkten und bewusster Ernährung. Das Problem ist dabei: Du verlierst den Klassenfeind aus den Augen. Denn für die steigenden Mieten sind nicht Ökoläden verantwortlich, sondern die Immobilienwirtschaft. Und dafür, dass sich niemand mehr die Mieten leisten kann, muss man wohl auch mal auf die sinkenden Löhne gucken. Prager frühling empfiehlt: Feindbilder korrigieren und die Deutsche Bank mit den Bratwürsten vom Edeka bewerfen, gemeinsam mit dem Ökoladen um die Ecke für eine Stärkung der Massenkaufkraft kämpfen.

  1. Bewusste Ernährung 20-40 Punkte

Mmh. Lecker. Sanddornsaft. Du investierst dein gesamtes Geld in Lebensmittel, liest dir die Ingredienzien der Lebensmittel ganz genau, machst einen Lehrgang als Hobbymetzger und kündigst auch mal deine politischen Loyalitäten auf, um gesunde Ernährung bezahlen zu können. Aber Achtung: So verlierst du Zeit, die du auch besser und anders verwenden könntest. Durch Einkaufen im Ökoladen und selbstversorgender Fleischerei verdienst du nämlich keinen Cent mehr in deiner prekären Beschäftigungssituation. Es muss also weiter bei einem Glas Riesling pro Abend bleiben. Um das zu ändern, solltest du andere Prioritäten setzen, wieder in Partei und Gewerkschaft eintreten und deren Zeitungen im Ökoladen zur allgemeinen Aufklärung auslegen.

  1. Alles egal 40-60 Punkte

Dir ist alles egal. Du bestellst dir Pizza Salami im Netz, wenn du Hunger hast. Wo das alles herkommt, wieviel die Leute verdienen, die den schlabberigen Käse auf den Weizenteig legen sollen, alles schnuppe. Du willst dich nicht mit solchen Nebensächlichkeiten beschäftigen. Das Problem ist dabei: Deine Essensvorlieben sind unglaublich teuer. Teurer noch als der Einkauf im Ökoladen. Dann fehlt das Geld für sinnvolle Investitionen in die Volkswirtschaft, wie z.B. eine Mitgliedschaft im Förderverein des prager frühling.