05.08.2009

Pau als Nachfolgerin für Bisky?

Wie wärs eigentlich mit Ypsilanti?

Jörg Schindler

Wenn es nach dem Thüringer Spitzenkandidaten der LINKEN, Bodo Ramelow, geht, dann soll die Berliner Bundestagsabgeordnete Petra Pau die Nachfolge von Lothar Bisky als Parteivorsitzende antreten. Sie sei eine "klar positionierte ostdeutsche Frau" und eine "gute und kluge Politikerin". Damit startet Ramelow das Namenskarussell, das die LINKE in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren begleiten wird.

Die große Frage: Wer beerbt Bisky, Gysi und Lafontaine?

Beim Blick auf die Führungsriege und Granden der LINKEN wird schnell deutlich, dass in die großen Fußstapfen der Männer-Troika niemand so richtig passt. Was tun? Statt Namenreihen zu diskutieren, wären doch zwei Schritte sinnvoll:

Erstens anerkennen, dass die Ära Gysi/Lafontaine/Bisky irgendwann vorbei sein wird und neue Wege gegangen werden müssen. Vielleicht ein Führungsmodell wie bei den GRÜNEN, das unterschiedliche, medientaugliche Personen zusammenbringt, die die politischen Komponenten der Partei repräsentieren.

Zweitens einen Rahmen dafür entwickeln, dass die vorgeschlagenen Personen auch inhaltliche und strategische Vorschläge für die Entwicklung der Partei mit ihrer Person verknüpfen. Denn die positive Mitgliederentwicklung der LINKEN in den letzten Jahren kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Parteipolitik in einer tiefen Krise steckt und die LINKE insbesondere bei jüngeren und weiblichen Wählergruppen und in der Mitgliedschaft massive Probleme hat. Also eine Verbindung einer Parteireform-Diskussion mit der Führungsfrage.

Wie wärs mit Ypsilanti?

Denn von einer Parteidiskussion und einem Führungspersonal, das keine inhaltliche und organisationspolitischen Angebote macht, hat niemand was. Und auch die Bevölkerung ist von den Technokraten der Berliner Republik zunehmend genervt. Wie wär es deshalb eigentlich mit Andrea Ypsilanti?