Postdemokratie at it’s best!
langweilig war das Kanzlerduell
Die Szenen der großkoalitionären Ehe, die gestern auf allen Kanälen ausgestrahlt wurden, waren ja wohl ein weiteres Beispiel für die postdemokratischen Zustände. Einfach saulangweilig. Merkel und Steinmeier hielten abwechselnd Referentenvorträge. Steinmeiers umständliche Ausführungen zu sog. „Kreditmediatoren“, Merkels Prosa zu den Managergehalten: Beide muddeln sich schön durch, ohne klar Position zu beziehen. Steinmeier hat nicht mal den Mumm, in der Außenpolitik darauf hinzuweisen, dass sich die Bundeswehr mit der CDU auch im Irak herumtreiben würde, von einer Abzugsperspektive aus Afghanistan ganz zu schweigen. Der englische Politologe Colin Crouch hatte im vorletzten Prager Frühling schon das Phänomen der Postdemokratie[1] treffend beschrieben: Ein Zustand, in dem sich alle nicht mehr rechts, nicht mehr links, sondern schön sachlich-abgewogen in der von Politkfunktionären herbeihalluzinierten respektablen Mitte tummeln.
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