01.04.2011

Liberale LINKE sammeln sich

„LiLiPlatt“ in Dresden gegründet

Eine „Liberale Plattform in und bei der Dresdner LINKEN“ hat sich gestern in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden gegründet. In ihrer Gründungserklärung verwies die Plattform auf den „in der LINKEN bislang ungehobenen Schatz des Linksliberalismus“ der dazu genutzt werden müsse, eine breitere Basis in der deutschen Wählerschaft zu gewinnen. Die sich historisch u.a. auf das Werk von Immanuel Kant beziehende Gruppe hat sich nach eigenem Bekunden als Reaktion auf die jüngsten Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gegründet. „DIE LINKE wird in Deutschland zu Recht als „Kümmererpartei“ wahrgenommen“ heißt es in dem Papier weiter und man müsse nun, angesichts der bevorstehenden Auflösung der FDP genau diesem Ruf einmal mehr gerecht werden, indem man enttäuschten Liberalen das Angebot mache, bei der LINKEN eine neue politische Heimat zu finden. Außerdem wolle man vorsichtshalber, für den Fall, dass es genau andersherum komme, ein
en vorbeugenden Hilferuf an die FDP senden.

Unterschrieben ist das vierzehnseitige Gründungspapier vom Dresdner Kommunikationswissenschaftler Maximilian Kretzschmar, dem Ausdruckstänzer Tilo Kießling sowie dem Arbeiterdichter Uwe Schaarschmidt, der in der Vergangenheit schon häufiger durch recht liberale politische Ansichten innerparteilich aufgefallen war.
Grundsätzlich sei man für alle ehemaligen FDP-Mitglieder offen. „Alles kann – nichts muss!“ heißt es in dem Text. Ausgenommen davon seien allerdings „gelbe Umweltspinner, wie der momentane FDP-Generalsekretär Christian Lindner“ welchem von den Dresdner linksliberalen LINKEN vor allen Dingen sein „seit einigen Tagen gestörtes Verhältnis zur Atomkraft“ vorgeworfen wird, sowie eine namentlich nicht benannte Dresdner „Extremistin der Mitte“.

Öffentlich, so ist es dem Papier zu entnehmen, werde die Linksliberale Plattform, die unter dem selbst gewählten Kürzel „LiLiPlatt“ firmiert, erstmals zum Evangelischen Kirchentag in Dresden in Erscheinung treten. Unter dem Motto: „PROTHESEN GEGEN PROTESTANTEN – WIDER DAS GOTTLOSE TREIBEN DER CHRISTEN IN OSTDEUTSCHLAND!“ wird man zu Himmelfahrt eine interaktive Kunstaktion vor der Dresdner Kreuzkirche darbieten.

Während der Kunstaktion, in deren Rahmen u.a. zu imitiertem Fuchsgebell ein Becher Kaffee umgeworfen und zudem ordentlich Bier gesoffen werden soll, möchte man auch Geld zur Stiftung eines Günther-Verheugen-Preises sammeln.
Der Günther-Verheugen-Preis werde von „LiLiPlatt“ künftig alljährlich für das „eindrucksvollste Bekenntnis zur deutschen Arbeiterbewegung“ verliehen, so die Gründer der Plattform.

Interessenten können sich per E-Mail an die Gründer wenden: liliplatt@dielinke-dresden.de[1]

Eine Konferenz des neuesten innerparteilichen Zusammenschlusses der Dresdner LINKEN findet unter dem Arbeitstitel „Klaren Kant gegen soziale Kälte und Rauchverbot“ demnächst im Haus der Begegnung, Großenhainer Straße 93 statt. Datum und Uhrzeit sollen rechtzeitig an ausgewählten Dresdner Litfaßsäulen angeschlagen werden.

Links:

  1. liliplatt@dielinke-dresden.de