23.04.2008

"Hanni und Nanni besiegen den Faschismus"

Neues aus der Rubrik "Filme, die man nicht gesehen haben muss"

Lena Kreck

Den Kinofilm „Die Welle“ kritisiert Tobias Kniebe in der Süddeutschen[1] schlussendlich mit: „Es kommt gar nicht darauf an, wofür man sich zusammenschließt (im Film steht die "Welle" zunächst für gar nichts), allein das Gefühl der Gemeinsamkeit ist schon gefährlich und muss die schlimmsten Kräfte entfesseln. Wer aber ausgerechnet damit vor dem Faschismus warnen will, dass er ihn aller Inhalte beraubt; wer die Gefahr ganz unhistorisch und undifferenziert in Nirgendwo verortet; und wer dann auch noch vorgibt, rettende Wachsamkeit zu verbreiten - der ist doch eher ein Teil des Problems als ein Teil der Lösung.“ Unrecht hat er da nicht. Der Film überzeichnet und reiht im Kern platt Stereotypen aneinander. Mehr aber auch nicht. Oder wie Ekkehard Knörer in der taz[2] schreibt: „In keiner Sekunde hat "Die Welle" ein irgendwie interessantes Konzept zu den Entstehungsbedingungen der vorgeführten faschistischen Jugendbewegung.“ Deshalb: Lieber zu Hause bleiben oder sich Reyhan Şahin in Chiko ansehen.

Links:

  1. http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/428/162974/
  2. http://www.taz.de/1/leben/film/artikel/1/laborratte-mensch/?src=TE&cHash=1205d41e98