Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)

Fluchtlinien einer zukünftigen linken Klassenpolitik

Sina Prasse

Im (deutschen) Hier und Jetzt die Frage nach der zukünftigen Entwicklung von Klassenverhältnissen und Klassenpolitik zu stellen ist besonders herausfordernd. Im öffentlichen Diskurs, in der sozialwissenschaftlichen Theorie, der Sozialstruktur- und Ungleichheitsforschung, den Kämpfen der sozialen Bewegungen herrscht vor allem viel Unsicherheit in den Bezügen auf soziale Klassen, vorausgesetzt diese Bezüge finden überhaupt statt. Von diesem Zustand aus einen Blick in die Zukunft zu wagen, bedeutet auch den Versuch zu unternehmen, mit dieser Verunsicherung produktiv umzugehen.

Eine Perspektive auf wackeligen Beinen.

Wo wir stehen...

Aus gegebenem Anlasse möchte ich zunächst der Frage nachgehen, warum wir uns als linke Bewegung überhaupt für die Dynamik von Klassenverhältnissen interessieren sollten und dabei voraussetzen, dass sich die Antworten auf diese Frage eher in den Fabriken, den Call-Centern, Straßen und Küchen von Berlin, Hong Kong, Kapstadt, oder Sao Paolo finden lassen, als in modellhaft abgeleiteten Hauptwidersprüchen und kaderartig verkündeten Handlungsmaximen. Zwar ist es durchaus wichtig sich als linke Bewegung theoretische und konzeptionelle Fragen über soziale Klassen zu stellen. Die Dringlichkeit gesellschaftliche Verhältnisse mit ihren klassenvermittelten Ungleichheiten anzugreifen, zu bekämpfen und umzugestalten, sollte aber nicht von der Frage abhängen, ob sich die (deutschen) Soziolog_innen und Sozialphilosoph_innen irgendwann über den existentiellen Status des Klassenbegriffes einig werden.

Fluchtwagen der Klassenpolitik von oben: S-Klasse beim Verschwinden

Warum also Klassenverhältnisse? Weil wir mit einem Bezug auf diese eine Chance haben, die Phänomene der Prekarisierung unserer Lebensbedingungen in Form von deregulierten Beschäftigungsverhältnissen, Niedriglohnarbeit, Mieterhöhungen oder Privat(vor)sorge nicht nur für sich zu betrachten und anzugreifen, sondern sie im Zusammenhang eines strukturell ungleichen gesellschaftlichen Verhältnisses zu sehen. Mit dem Bezug auf Klassenverhältnisse können wir thematisieren, dass unsere Lebenssituation in dem Maße prekär wird, in dem die Vermögens-, Besitz-, und Eigentumsverhältnisse der Profiteur_innen des neoliberal verfassten Kapitalismus produziert und politisch abgesichert werden. Wir können begreifen, warum eine weltweite Krise auf den Finanzmärkten noch zu einer Verschärfung der Krise unserer Lebens- und Reproduktionsbedingungen wird und nicht derjenigen, die diese Krise verursacht haben. Der Klassenbegriff hat den großen Vorteil, dass wir all diese Phänomene als Ergebnisse von Klassenkämpfen interpretieren können. Er betont das Relationale zwischen den verschiedenen Lagen im Produktionsprozess, das Abhängigkeitsverhältnis. Eine soziale Klasse existiert nur in Bezug auf eine (oder mehrere) andere gesellschaftliche Klassen. Die Schwäche der Einen ist die Stärke der anderen.

Ein Blick in die jüngere Vergangenheit mag uns nicht gerade enthusiastisch stimmen, was die Einschätzung über die zukünftige Entwicklung von Klassenverhältnissen angeht. Wenn, das 20. Jahrhundert das Jahrhundert der Arbeiter_innenklasse war (vgl. Therborn 2012), so ist das 21. Jahrhundert bisher ein Jahrhundert des kapitalistischen Rückschlags. Eine Politik der Vermarktlichung und Privatisierung hat seit den späten 70er Jahren viele Errungenschaften aus vergangenen Arbeitskämpfen untergraben und viele neue Unsicherheiten auf den Arbeitsmärkten und in den Reproduktionsräumen geschaffen. Die jüngste Finanzkrise hat diesen Zustand nur noch verschärft. Unter dem Schlagwort der Krisenbearbeitung wird in Europa eine Politik durchgesetzt, welche die Angriffe gegen unsere Lebens-, Arbeits- und Reproduktionsbedingungen massiv verstärkt hat, allerdings, das müssen wir berücksichtigen, in national sehr unterschiedlicher Qualität. Daher ist davon auszugehen, dass ohne unseren Widerstand, sich die Klassenverhältnisse der Zukunft weiterhin zugunsten der Profiteur_innen der neoliberalen Weltwirtschaft zuspitzen werden.

Andererseits ist diese Entwicklung keine zwangsläufige. Es kommt auch auf uns an, welche weiteren politischen Konsequenzen aus dieser Krise erwachsen und ob diese von uns in eine Richtung gelenkt werden können, die die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse wieder zugunsten der lohnabhängigen Klassen prägen können.

...und wohin wir gehen (sollten)

Für die Sicherung unserer Lebensverhältnisse ist also bedeutend, ob wir in der Lage sind, die Klassenverhältnisse in unserem Sinne zu verlagern. Wie eine sinnvolle Klassenpolitik auf diesem Begehren aufgebaut werden kann, war schon immer eine komplizierte Frage. Die bereits viel zitierten flexibilisierten Beschäftigungsverhältnisse haben nicht nur zu einer Prekarisierung unserer Arbeitsbedingungen geführt, sie haben auch dafür gesorgt, dass sich das Erleben und das Erfahren dieser Beschäftigungsverhältnisse ausdifferenziert haben. Eine sinnvolle Klassenpolitik sollte nicht versuchen, diese unterschiedliche Erfahrungsbasis klassenvermittelter Ungleichheiten zu negieren. Sie sollte an den alltäglich erfahrenen Widersprüchen ansetzen, die aus dieser spezifisch postfordistischen Klassengesellschaftlichkeit entstehen. Dabei sollten wir aber an dieser Aufgabe nicht verzweifeln. Dass die Klassen der Lohnabhängigen im Kapitalismus in sich fragmentiert und alles andere als vereinheitlicht sind, ist kein grundsätzlich neuer Zustand. Die Arbeiter_innenklasse war schon im 19.Jahrhundert in sich stark fragmentiert. Es ist eher den Mobilisierungsstrategien der frühen Sozialdemokratie geschuldet, dass wir heute rückblickend das Bild einer kämpfenden Arbeiter_innenklasse auf einer homogenen sozialen Fabrikarbeiter_innenbasis im Kopf und in den Geschichtsbüchern haben (vgl. Schmidt 2014). Die SPD des deutschen Kaiserreichs versuchte die Widersprüche und Unterschiede innerhalb der Arbeiter_innenschaft zu negieren, und dies auf Kosten der Repräsentation von speziellen Problemlagen innerhalb der Bewegung, allen voran der speziellen Problemlagen von Frauen. Interessanterweise haben aber die damals schon bestehedenen differenzierten Beschäftigungs- und Einkommensverhältnisse, sowie unterschiedliche Konsumstile die einzelnen Fraktionen der früheren Arbeiter_innenklasse nicht davon abgehalten, für ihre jeweiligen Interessen wirkungsvoll einzustehen.

In den Klassenkämpfen der Zukunft sollten die Menschen als die Subjekte auftauchen, die sie sind, mit den Erfahrungen, die sie machen ohne diese Subjektivität zum Zentrum ihrer Politik zu machen.

In emanzipatorischen sozialen Kämpfen eine gemeinsame Klassendimension aufzuspüren und diese Dimension zu einer Grundlage wechselseitiger Solidarisierung zu machen, das könnte eine Strategie zukünftiger linker Klassenpolitik sein. Die Klassenkämpfe von morgen werden sich aus einer heterogenen sozialen Basis heraus entwickeln und sie werden durch Austausch die Fähigkeit entwickeln müssen, die Erfahrungen und Erfolge der jeweils unterschiedlichen Kämpfe für andere Kämpfe nutzbar zu machen.

Eine entscheidende Eigenschaft zukünftiger Klassenkämpfe sollte meiner Ansicht nach genau diese Transferleistung sein, die auf der Grundlage der eigenen Erfahrung von alltäglichen Widersprüchen Solidarität mit Kämpfen entwickeln kann, die die Klassenverhältnisse an einer ganz anderen Stelle angreifen und möglicherweise noch für die eigenen Kämpfe daraus zu lernen. Dieser Lernprozess kann als ein sehr umfassender verstanden werden, der uns als linke Bewegung ganz wesentlich mit einschließt. Denn am Ende können wir nicht wirklich wissen, welche Kämpfe sich auf welche Art kombinieren und zu einem Erstarken der Klassenposition der Lohnabhängigen führen werden. Die Chance dafür wächst aber mit unserer Fähigkeit verschiedenste soziale Kämpfe in ihrem Zusammenhang mit den eigenen Auseinandersetzungen zu betrachten.

Sina Prasse ist Mitglied der Gruppe FelS.

Literatur:

Kohlmorgen, Lars. 2004. Regulation Klasse Geschlecht. Die Konstituierung der Sozialstruktur im Fordismus und Postfordismus. Münster: Westfällisches Dampfboot.

Schmidt, Dorothea. 2014. Mythen und Erfahrungen: Die Einheit der deutschen Arbeiterklasse um 1900. In: Prokla. Jg. 44, Nr. 175. S.191-209.

Therborn, Göran. 2012. Class in the 21st century. In: New Left Review. Nr. 78. S. 5-29.

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Artikel aus der Ausgabe Oktober 2014
Prager Frühling Oktober 2014
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Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.

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