Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)
06.10.2011

Badbye Facebook

Alexander Wallasch
R.I.P. facebook

Ich bin jetzt profillos. Ich bin abgemeldet. Bei Facebook. Ich bekomme jetzt Facebook second-hand: Die angeblich spannendsten Facebook-Postings und Kommentare via E-Mail von Ex-„FB-Freunden.“. E-Mails als Methadon vom Facebook-Entzug. Denn klar, den gibt es natürlich. Als ich zum Ausstieg aufrief lautete die verzweifelte Antwort: „Aber wohin sollen wir dann?“ Wie tief sitzt die Sucht? Ich bin mal ehrlich: Ich erinnere mich daran, sogar nachts aufgestanden zu sein, um etwas zu posten, zu kommentieren oder einfach nur um Reaktionen auf meine Postings oder Kommentare nachzuschauen.

Jetzt schreibe ich offline, in Word. Der kleine schmucklose Cursor blinkt. Also streng genommen „Bleistift und Papier“. Ein Gefühl wie bei Brot und Wasser? Nein, denn ein Gedanke entwickelt sich, weitere Gedanken kommen dazu. Eine Idee entsteht. Eine weitere. Und dann lese ich etwas, das mir so gefällt, wie mir früher Sachen gefallen haben, denen ich die Zeit gelassen habe, die sie eben brauchen. Und tatsächlich: Ich fange an, meine natürliche Geschwindigkeit wiederzufinden. Vielleicht hat das sogar etwas mit einem Biorhythmus zu tun. Mit natürlicher Geschwindigkeit. In meinem Format. In meinem Cluster. Jawohl: Der Ernstfall ist wieder eingetreten. Und das fühlt sich gut an. Facebook ist die Probebühne. Schreiender, lauter, vergesslicher. Oder einfach dümmer.

Per E-Mail klopfen mir Noch-Facebooker auf die Schulter. Klar: Süchtige muntern sich gegenseitig auf. Fast so, als gäbe es einen Ausstiegskonsens. Aber auf Methadon fehlt dieser spezielle Kick. Das weiß eben jeder. Das macht es so schwer. Diese rauschhafte Punktlandung eines schnellen Kommentars, der einen laschen Thread erst richtig zum Leuchten bringt. Ein vielfach ge-like-ter kurzer Kick mit einer Wirkzeit – typisch Sucht! – die mit der Zeit immer kürzer geworden ist. Immunität gegen Facebook? Oder reine Überlebensstrategie?

Facebook: Ein paar machen den Lead, andere orientieren sich. Und so bleibt es dann Thread für Thread. Alle sind süchtig nach ein bisschen Bekanntheit und das bedient Facebook eben leider perfekt. Omnipräsent. Ein übles Gesellschaftsgeschwür. In Zukunft will Facebook-Zuckerberg, das wir unser ganzes Leben auf das Facebook-Profil pressen. Aber Pustekuchen im Facebook: kein Aufschrei, kein panisches Verlassen, keine plötzliche Erkenntnis. Ja doch: Ein Verhalten wie im stillen Auge einer Massenpsychose. Das Schweigen der Lämmer. Freiwillige Aufgabe von Autonomien, die doch im Laufe des Erwachsenwerdens so mühevoll errungen wurden. Ich bin sicher: Wäre Facebook in Flaschen abgefüllt, hätten wir ein beängstigenden Maß an Beschaffungskriminalität, die hilflos machen würde. Ich bin jetzt nicht mehr im Facebook. Und ich bin auch sicher: Nein, man kann nicht nur ein bisschen Facebook sein. So wie man nicht ein bisschen heroinabhängig sein kann. Aber das Entscheidendste: Es geht um unsere Daten, es geht um Verwertung von Daten, es geht um Datenschutz, es geht um Auslieferung – und wer das alles zulässt, der stellt Freiheit in Frage. Freiheit ist in der Demokratie fest eingebettet. Aber Facebook steht mit der Demokratie auf Kriegsfuß. Facebook ist ein hässliches Kind unserer Zeit. Eine Zeit in der Demokratie kein absoluter Wert mehr und sie in Frage zu stellen längst kein Tabu mehr ist. China und Russland sollen gute „Freunde“ bleiben. Und was war mit der Facebook-Revolution? Wer an so einen Medien-Quatsch glaubt, der postet auch Bilder von seinen Katzen und wünscht seinen „Freunden“ jeden Abend drei Mal hintereinander „Gute Nacht!“ und steht dann trotzdem 25 Min. später wieder auf. Einsamkeit. Elend. Traurigkeit. Und das hundertfach ge-like-t.

Ich behaupte obendrauf noch – und auch davon bin ich zutiefst überzeugt: Das Alles ist auf kurz oder lang ein Vernichter von Meinungsvielfalt. Ein übler Gleichmacher. Nicht mal nur aus sich heraus, sondern noch viel mehr über vorauseilenden Gehorsam. Freiwillige Selbstkontrolle. Und die war schon immer der Feind der Vielfalt. Diese läppisch gleichförmigen Profile entwickeln sich zu Brutkammern für Blogwart-Charaktere. ‚Das ist antisemitisch, jenes rechtsradikal, anderes wieder Porno oder verdächtig kinderfreundlich.’ Die Denunziation als Volkssport einer andere – aber letztlich auch sich selbst – verachtenden Klientel. Was daraus folgt und sich immer mehr durchsetzt, ist ein wachsendes Bedürfnis nach Anti-Freiheit. Facebook als fiese Konzentrationsmaschine. Alles konzentriert sich in einem Facebook-World-Areal und die fleißigen Wächter-Bienen holen ihren sternschnuppigen Promistatus aus der Anklage. Was für eine Zukunft. Wenn der Blogwart drei mal schreit: VERWARNUNG ! ULTIMATUM! AUSSCHLUSS!

Nein, Facebook ist keine öffentlich-rechtliche Anstalt. Aber wer weiß heute überhaupt noch den Unterschied? Ja doch, ein Problem ist eben auch, das Jüngere heute überhaupt nicht mehr über die Erfahrung verfügen, was ist, wenn neuralgische Institutionen und Industrien in Gemeinschaftsbesitz sind: Straßenbahn, Stadtwerke, Badeanstalten, Telefonnetze, Bahnverkehr. Zukunftsforscher sind sich einig – Facebook wird zum Lebensmittelpunkt einer neuen Weltgemeinschaft werden. Aber diese neue Weltgemeinschaft wird sich in Privathand befinden.

Das ist doch das eigentlich Erschreckende. Die hohe Facebook-Akzeptanz läuft synchron mit einer Akzeptanz der fehlenden Kontrolle und fehlenden rechtsabgesicherten Einflussnahme auf so ein weltumspannendes Organ wie die Facebook-Plattform.

Jetzt, wo wieder Banken verstaatlicht werden mussten um dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten, geht dem einen oder anderen jungen Bürger vielleicht doch noch ein Licht auf, das auch an anderer Stelle Potential für Schieflagen vorhanden sein könnte. Aber der Wutbürger in Deutschland ist über 45. Bei den Jüngeren verpufft das „Vorsicht!“-Signal auf einer mit Katzenbildern und „Guten Nacht“-Wünschen zugemüllten Pinnwand. Zwei, drei Kommentare, vielleicht sogar mit letzter Kraft ein Posting, und schon ist der ganze Druck vom Kessel. Und damit hat sich auch eine Erkenntnis verflüchtigt, die früher, als der Feind der Freiheit noch hinter dem eisernen Vorhang verborgen schien, elementar war: Wir haben in unseren westlichen Gesellschaften einen hohen Rechtsstandard – bzw. ein hohes Unrechtsgefühl – das ohne unsere penetrant andauernde Gegenwehr mehr und mehr auf ein niedriges globales Weltniveau eingeschmolzen wird. Ein verheerender Fehler. Und umso mehr eine der wichtigsten zukünftigen Staats- und Bildungsaufgaben: Auf diesen Missstand aufmerksam machen! Transparenz anstreben und sichern. Wir versündigen uns dabei übrigens nicht nur an unseren Nachfahren, sondern ebenso an unseren Vorfahren, die dieses Rechtsbewusstsein mühsam gegen die gekrönten Zuckerbergs der Vergangenheit erkämpft haben. Deshalb: Einen Zuckerberg sollte man als das darstellen, was er ist: Ein einzelner Mensch mit zu viel Machtfülle. Mit einer obszönen Form von Macht, die nicht in Privathände gehört. Kürzer gesagt: Facebook gehört unabhängig kontrolliert: Da hilft es nicht dubios und positivistisch von einer „Selbstkontrolle“ zu fabulieren oder gar anzunehmen, Probleme würde sich im Facebook aus sich heraus regulieren. Nein: Dafür braucht es eine verantwortliche Verwaltung, eine mit staatlicher Macht ausgestattete Kontrollbehörde. Eine, die Verantwortung trägt. Und eine die uns Rede und Antwort stehen muss. Oder noch kürzer: Austreten. Abmelden. Tatsachen schaffen. Nicht Profil sein, sondern Mensch mit Profil. Also Anti-Facebook.

Alexander Wallasch ist Autor, Journalist und Texter. Sein Roman „Hotel Monopol“ (Alexander Wall) beschreibt ein „erschreckend lebendiges Panoptikum“ (DIE WELT), bevölkert von Menschen auf ihrem Weg nach ganz unten. Wallasch ist Kolumnist für SUBWAY. Für die TAZ entdeckte er Andreas Baaders Plattenliste und besuchte einen Bauern, der überhaupt keine Frau sucht. Der fünffache Familienvater findet etwas anderes als eine linke politische Positionierung fast unanständig.

Das T-Shirt zum facebook-Austritt kann hier bestellt werden.

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Democracy against the machine

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Neue Linke: Alles beim Alten?

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Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.

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