Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)

Wider die Apokalyptik

Matthias Quent

„Das Alte und Morsche zerfällt vor unseren Augen“ – diesen Satz rief der Thüringer AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke im Landtagswahlkampf und diesen Satz wiederholte er am Wahlabend im Oktober 2019, als er mit seiner AfD in Thüringen mit 23,4 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft wurde. Er sieht sich als Opfer von „Mobbing“ und „Hetze“ durch die Medien, zugleich kann er gerichtlich bestätigt als „Faschist“ bezeichnet werden. Was bedeutet nun all das analytisch für Politik, die über notwendigen Antifaschismus hinausgeht?

Der Faschismusforscher Robert Paxton definierte die „obsessive Beschäftigung mit Niedergang, Demütigung oder Opferrolle einer Gemeinschaft“ als wesenhaft für den Faschismus. Dies findet sich überall in der Propaganda der radikalen Rechten und auch in den politischen Einstellungen großer Teiler ihrer Wählerschaft wieder. 83 Prozent der AfD-Wähler*innen waren laut der Konrad-Adenauer-Stiftung 2018 der Meinung: „Wenn das so weitergeht, sehe ich schwarz für Deutschland.“

Im Durchschnitt meinen das nur 33 Prozent aller Bundesbürger*innen.

Die politische Rechte im Abwehrkampf

Niedergang, Zerfall, Apokalypse: Das sind die Bilder, mit denen rechtsradikale Kulturpessimist*innen die liberale Demokratie denunzieren, im kulturellen und vorpolitischen Feld ebenso wie im staatspolitischen. Im Wahlkampf hat die AfD immer wieder den Status quo mit der Untergangsphase der DDR verglichen und mit dem Slogan „Vollende die Wende“ den kommenden Umbruch suggeriert.

Die radikale Rechte vermischt nationalistische, rassistische und antifeministische Nostalgie mit reaktionären Untergangs- und Umsturzfantasien.

Doch in Wirklichkeit sind die Rechten nicht in der Offensive, sondern im Abwehrkampf gegen erfolgreiche Emanzipationsbewegungen und kulturelle Liberalisierungstrends. Daher wittern sie überall Dekadenz und Niedergang. Die Wählerschaft der AfD und anderer rechtsradikaler Parteien ist mehrheitlich nicht wirtschaftlich abgehängt, sondern kulturell abgehängt – weil sie überholten und demokratiefernen Ansprüchen nachhängt. Die Wähler*innen sehen den „Untergang des Abendlands“ kommen, weil für sie wichtige Kategorien der Distinktion und Hierarchisierung, wie Abstammung, Herkunft oder Geschlecht, in der realen Welt immer mehr an Substanz verlieren; freilich nicht, ohne noch immer viel Unterdrückung und Leid zu produzieren. Die Rechtsradikalen schaffen es, durch Kulturpessimismus das Unbehagen mit der Moderne zu mobilisieren. Ihr Erfolg ist nicht zuvorderst getragen durch wirtschaftlich Abgehängte, sondern durch die kulturell Verunsicherten.

Sieht aus wie die Apokalypse, ist aber die Ankunft des Neuen ...

Trotz aller bestehenden Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten haben sich die allgemeinen Lebensbedingungen der allermeisten Menschen auf diesem Planeten – in diesem Land und in Ostdeutschland sowieso – in den vergangenen Jahrzehnten verbessert. Bei aller berechtigten Kritik und allen andauerenden Problemen und Ungerechtigkeiten: Soziale Verelendungsthesen sind mehrheitlich nicht nur sachlich falsch, sondern erreichen auch die Lebenswelt vieler Adressat*innen nicht. Vor allem die Rechten (aber nicht nur) fühlen sich davon bedroht, dass ihre gelernten Ansprüche als Weiße*r, als Deutsche*r und überdurchschnittlich häufig als Mann heute nicht mehr so automatisch zu Privilegien führen wie früher noch. Die kulturelle und rassistische Aufladung sozialer Probleme, die es etwa bei der Integration oder in der Bildungs- und Wohnungspolitik gibt, führt spätestens seit Sarrazin zur Verschleierung der sozialen Frage hinter der liberaldemokratischen. Der Hinweis, dass Menschen mit der AfD gegen ihre eigenen materiellen Interessen wählen, nutzt indes kaum. Zu groß ist der sozialpsychologische Benefit, durch Rassismus die eigene Lage rationalisieren zu können. Dagegen hilft die mitleidige Umdeutung des Rechtsradikalismus als falsch adressierter Sozialprotest nichts, sondern nur die Entschleierung des rassistischen falschen Bewusstseins durch Aufklärung und Kritik.

Der Historiker Fritz Stern hat früh darauf hingewiesen, welch großen Einfluss die kulturpessimistische Geisteshaltung der „konservativen Revolution“ auf die Machtübernahme und Grauen des Nationalsozialismus hatte. In dieser Tradition steht der reaktionäre Rückschlag auch heute, erst recht in Ostdeutschland, wo der völkische „Flügel“ der AfD ihre einzige Strömung ist. Orientiert an Antonio Gramsci will die sogenannte Neue Rechte die kulturelle Hegemonie erreichen, indem sie zunächst die bestehende Vorherrschaft der liberalen Zivilgesellschaft denunziert und vernichtet. Konservative und Rechte sehen im gesellschaftlichen Fortschritt einen „Linksruck“ – das ist falsch und richtig zugleich. Einerseits waren und sind es meist ‚linke‘ Bewegungen, die Fortschritte erkämpfen: Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit sind urlinke Werte. Andererseits sind sie zugleich urdemokratische Normen. Antidiskriminierung ist in Deutschland Verfassungsauftrag. Daher soll und muss der Staat den zivilgesellschaftlichen Kampf gegen Ungleichwertigkeitsideologien unterstützen – auch und gerade gegen die Rückschläge von rechts außen. Identitätspolitik und Umverteilungspolitik gegeneinander auszuspielen bringt gar nichts. Vielmehr stellt sich die Frage: Was ist aus relativen Erfolgserfahrungen emanzipatorischer Bewegungen für zukünftige Gelingensbedingungen zu lernen? Zu den Learnings zählt die interne Kritik im Verfassungsrahmen – zum Beispiel den Widerspruch zwischen Menschenwürde und Diskriminierungsverbot und bestehenden Ungleichheiten in den Fokus der Kritik zu rücken.

Es mangelt nicht an Utopien, sondern an Bewegungen zu ihrer Realisierung

Der Apokalyptik und Angstmache von rechts außen steht einerseits der liberale Fortschrittsglaube der Bürgerlichen entgegen und andererseits das progressive Zukunftsversprechen eines besseren Lebens für alle – jedenfalls idealtypisch. Doch auch im rechten Konservatismus verbreiten sendungsbewusste Personen wie Polizeigewerkschaftler Rainer Wendt oder der frühere Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen Niedergangserzählungen. Den rassistischen Kulturpessimismus hat vor allem SPD-Mitglied Thilo Sarrazin wiederbelebt und auch im sozial-ökologischen Milieu tummelt sich so mancher Untergangsprophet. Überhaupt fällt es vielen Progressiven vor dem Eindruck des Elends und der Krisenhaftigkeit der Welt schwer, Emanzipationserfolge anzuerkennen, sich darüber zu freuen und mit der Erfahrung, dass Fortschritt möglich ist, politische Visionen für einen solidarischen und progressiven Aufbruch zu artikulieren und zu vertreten.

Das Ende des Glaubens an das sozialdemokratische Versprechen einer besseren Zukunft, zumindest für die Kinder der nichtherrschenden Klasse, hat ein ideelles Vakuum hinterlassen, das vor dem Eindruck globaler Krisen immer stärker von rechten Dystopien, Nihilismus und Heilsversprechen gefüllt wird. 72 Prozent der Deutschen beklagen einer Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung zu folge, es fehle eine langfristige politische Vision. Doch es mangelt nicht an theoretischen Utopien für Realist*innen, wie sie etwa der Historiker Rutger Bregman formuliert (bedingungsloses Grundeinkommen, die 15-Arbeitsstunden-Woche und offene Grenzen), sondern an inklusiven Bewegungen, Denkschulen oder Parteien, die es schaffen, eine neue gesellschaftliche Zukunftsvision zu mobilisieren, anstatt sich selbst zu verwalten. Progressive und solidarische Zukunftsentwürfe sollten jenen, die verunsichert in die nächsten Jahre schauen und sich durch die Angstmache und Schwarzmalerei der Rechten mehr und mehr als ohnmächtig erfahren, Orientierung oder zumindest eine alternative Vorstellungskraft bieten: Was kommen wird, ist ungeschrieben und es gibt eine solidarische, optimistische Alternative – sowohl zum reinen „Weiter so“ als auch zum Höllenritt in die Vergangenheit.

Angesichts der massiven Angriffe auf die Demokratie und der existenziellen Herausforderungen durch die Erderwärmung ist es an der Zeit, nach Synthesen zwischen bürgerlichem Pragmatismus und progressiven Utopismus zu suchen und den Ist-Stand als Mindeststandard für künftige Verbesserung gegen die Antidemokrat*innen zu verteidigen. Positive Erzählungen von Solidarität und Zuversicht zu skizzieren, ist noch keine Emotionalisierung oder linker Populismus, sondern – in Hinblick auf erfolgreiche Fortschritte – ein empirisch begründbarer Realismus.

Wie es gehen kann, zeigt im Kleinen der anpackende Optimismus des parteiübergreifend beliebten linken thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Obwohl seine rot-rot-grüne Koalition bei den Landtagswahlen eine Mehrheit knapp verpasste, beklagte Ramelow das Wahlergebnis nicht, sondern betonte das hervorragende Ergebnis seiner Partei und stellte zuversichtlich die Chancen flexibler politischer Mehrheiten in den Vordergrund. Wahrscheinlich hat Ramelow mehr von Gramsci gelernt als dessen rechtsradikalen Trittbrettfahrer: Denn auch Gramsci plädierte für Nüchternheit, Geduld und für Menschen, „die nicht verzweifeln angesichts der schlimmsten Schrecken und sich nicht an jeder Dummheit begeistern. Pessimismus des Verstandes, Optimismus des Willens“.

Dr. Matthias Quent ist Soziologe und Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Trägerschaft der Amadeu Antonio Stiftung in Jena. Im August erschien sein Buch: „Deutschland rechts außen. Wie die Rechten nach der Macht greifen und wie wir sie stoppen können“ (Piper, 18€)

  • Mögen

  • Ausdrucken

Artikel versenden

Absender

Empfänger

Nutzungsbedingungen*

Ich verpflichte mich zur wahrheitsgemäßen Angabe meiner Daten. Ich weiß sicher, dass der/die Empfänger/in mit dem Empfang der E-Mail einverstanden ist. Ich übernehme die Verantwortung, wenn dies nicht der Fall ist. Zur Entlastung des Websitebetreibers gestatte ich, dass Datum, Uhrzeit, beide E-Mail-Adressen und meine IP-Adresse gespeichert werden. Nicht gespeichert wird die Nachricht an den Empfänger.

Schließen
Artikel aus der Ausgabe November 2019
Prager Frühling November 2019
Bange machen gilt nicht ....

Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...

Stadion, Serien, Sozialismus

Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.

Verteidigung des Unabgegoltenen

Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...

Klasse mit Gedöns!

Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?

Tod der alten Dame?

Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.

Versteckte Gemeinsamkeit

Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.

Bevor die nächste Blase platzt

In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?

Wer ist das Volk?

Populismus als Kommunikationsform und Strategie

Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.

Angst essen Seele auf

Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.

This is a movement

Die Neuaushandlung von Bewegungsfreiheit und Grenzregimen

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...

Krieg und Frieden

Weltinnenpolitik und die Zukunft ziviler Konfliktbearbeitung

Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.

So nicht!

Demokratie als Praxis

Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.

No Future?!

Not this Future!

Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung

Common Sense?!

Von Sinn und Eigensinn der Commons

Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.

Feiern, wie sie fallen?!?

Über das Verhältnis von Opponieren, Regieren und Protestieren

Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.

Wo Strom ist, ist Widerstand

Digitaler Protest und elektronische Demokratie

Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.

Burn-out den Verhältnissen

… oder die Revolution kommt immer zu spät

Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.

Essen und gegessen werden

Erst so ein Fressen und dann auch noch Moral!

Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...

Battlen statt Betteln.

prager frühling entwickelt die neue soziale Idee!

Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.

Autoritäres Krisenregime

Deutsche Euros rollen wieder …

Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...

Sex! Sex! Sex!

Über die schönsten Nebenwidersprüche der Welt

Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...

Affentanz um Nahost

Nichts sehen, nichts hören, laut brüllen — geht die Linke über den Jordan?

Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...

Reinheitsverbot

Parallel sind immer die Anderen!

prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...

Im Zweifel Dagegen!

Schwerpunktheft Dissidenz und ziviler Ungehorsam

Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.

com.munismus. komm!

Auf dem Weg zum Wissenskommunismus

Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...

Crossover

Gegenmacht oder gegen Macht?

„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...

Klimawandel und Gesellschaftsveränderung

System change not climate change!

Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...

Die Linke und die Nation.

Hattu Nation, muttu entgrenzen

Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...

Her mit dem schönen Leben!

Infrastruktursozialismus statt Hartz IV

Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...

Democracy against the machine

Radikaldemokratie statt FdGO

Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...

Auf der Suche nach der Ästhetik des Widerstandes

Alles Politur? Zum Verhältnis von Politik und Kultur

Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...

Neue Linke: Alles beim Alten?

NeuBegründung als Bruch nach vorn

Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.

Sprungmarken: Zum Seitenanfang, Zur Navigation, Zum Inhalt.