Klimawandel und Gesellschaftsveränderung
System change not climate change!
Mensch und Natur sind nicht als Gegensatz, sondern nur in Zusammenhang denkbar. Der Mensch ist Teil der Natur und hat sich gleichzeitig als gesellschaftliches Wesen herausgehoben. Weil also Mensch und Natur untrennbar verbunden sind, ist jede menschliche Tätigkeit mit der Veränderung der Natur verbunden. Es gibt immer nur Naturverhältnisse, nicht „den“ Menschen und „die“ Natur. Wir denken den Erhalt unserer Umwelt als Grundlage unseres Lebens gemeinsam mit unserem Interesse, selbst menschlich zu leben. Hieraus entsteht die „ökologische Frage“, die wir anthropozentrisch beantworten. Zurückzuweisen sind alle Versuche, der „abstrakten Natur“ Vorrang vor dem menschlichen Dasein einzuräumen oder gar „den Menschen als größten Feind der Natur“ anzusehen. Wie die Naturverhältnisse sich gestalten, ist Gegenstand gesellschaftlicher Auseinandersetzung und damit ein politisches Handlungsfeld, in dem unterschiedliche Vorstellungen für eine Ausgestaltung der Naturverhältnisse miteinander ringen.
Der ärmere und verwundbarere Teil der Menschheit ist vom Klimawandel beispielsweise durch Überschwemmungen und Dürre zuerst betroffen. Der Bericht des Klimarates der Vereinten Nationen enthält diesbezüglich erschreckende Prognosen: Während Malaysia droht, im Meer zu verschwinden, werden auf dem afrikanischen Kontinent in den kommenden zehn Jahren zusätzliche 75 bis 250 Millionen Menschen unter Wassermangel leiden. Innerhalb eines Landes sind es ebenfalls die Ärmeren, die besonders unter den Folgen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung zu leiden haben. Prekäre Lebens- und Wohnsituationen nehmen weiter zu. Wer Geld hat, kann in überschwemmungssichere Gegenden umziehen. Wer Geld hat, kann sich ein Häuschen im Grünen leisten. Wer kein Geld hat, dem bleibt oft keine Wahl als das Leben an lauten Straßen oder in Vierteln mit krebserregender Feinstaubkonzentration. Der Kampf für soziale und globale Gerechtigkeit muss also den Kampf für Klimaschutz einschließen oder er geht am zentralen Problem vorbei.
Der Klimawandel in seiner jetzigen Form ist – und dies ist durch die so genannte Fußabdruckmethode bewiesen – durch menschlich bedingte Umweltverschmutzung verursacht. Seine Folgen sind enorm und bedrohen zunehmend zivilisatorische Errungenschaften sowie die menschliche Existenz an sich. Wer also die ökologische Frage als Nebenwiderspruch abtut, irrt gewaltig. Denn: All die von der ArbeiterInnenbewegung erkämpften Rechte, all die sozialen Fortschritte, wie branchenspezifischer Mindestlohn, können über kurz oder lang vom Klimawandel im wahrsten Sinne des Wortes weggespült werden. Der Kampf um Klimagerechtigkeit ist eine existentielle Aufgabe und die Herausforderung unserer Zeit.
Klimawandel und Umweltverschmutzung sind Ausdruck dessen, dass sich in einer kapitalistischen Gesellschaft tendenziell die freigesetzten Produktivkräfte sich durch den Druck der Profitlogik menschenfeindlich entladen und damit in Destruktivkräfte verwandeln können. Sie sind zudem Ausdruck dafür, dass dem unter diesen Bedingungen produzierten Reichtum die Tendenz innewohnt, neue Armut zu schaffen. Deshalb sind soziale und ökologische Fragen häufig – obwohl zunächst gegensätzlich wahrgenommen – durchaus jeweils Gegenstand des gleichen gesellschaftlichen Konflikts: den Konflikt um eine aus menschlicher Sicht sinnhafte Form der Produktion. Perspektiven einer sozialistischen Ökologie sind zu entwickeln und auszubuchstabieren.
Häufig setzen Maßnahmen zum Energiesparen an den Verbraucher/-innen an. Nun können auch sie ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten (mehr dazu unter Pro und Contra zum politischen Konsum auf den Seiten 28, 29). Inakzeptabel wird es jedoch, wenn die Maßnahmen so ausgestaltet sind, dass gerade die Ärmsten besonders viel wegtragen müssen, während die Produzent/-innen ausgespart bleiben. Eine Aufforderung zum kollektiven Frieren für Arme hat mit nachhaltiger Umweltpolitik nichts zu tun. Eine solche Politik untergräbt die Akzeptanz für Klimaschutz in der Bevölkerung. Nachhaltiger Klimaschutz muss zunächst bei den Produzent/-innen, also der Verschmutzerindustrie ansetzen.
Dazu gehören internationale Regeln zur Internalisierung der externen Kosten. Zu den externen Kosten von Emissionen gehört die Zerstörung von Lebensräumen, die Schäden, die durch Extremwetterlagen entstehen, die Krankheiten und Todesfälle, die durch Umweltverschmutzung befördert werden. All diese Kosten sind nicht in den Kosten für Sprit und Kerosin enthalten. Diese Kosten muss die Allgemeinheit tragen. Die Konzerne, die Gewinne machen, dabei Abgase und damit Umweltverschmutzung produzieren, müssen nur die allgemeinen Transportkosten bezahlen. Unternehmen, deren Logistik auf lange Transportwege angelegt ist, zahlen nur die allgemeinen Spritkosten. Die Umweltbewegung fordert deswegen zu Recht seit langem, dass die Verursacher auch die externen Kosten zu tragen haben. Vorstellbar wäre dies durch eine entsprechende Besteuerung der von Unternehmen verursachten Emissionen.
Es gibt eine global vernetzte Bewegung für Klimagerechtigkeit. In Kopenhagen war eine Bewegung zu erleben, die sich durch eine Aktions-Orientierung auszeichnet, die Fragen der Ökologie verbindet mit der Kritik der Produktionsverhältnisse und die anknüpft an Aktionsformen aus Gipfelprotesten sowie Formen des zivilen Ungehorsams. Die neue Klimabewegung ist aus zwei Gründen eine Hoffnungsträgerin unserer Zeit: Erstens kämpft sie für globale Klimagerechtigkeit und für die Abwendung existenzieller ökologischer Bedrohungen. Zweitens kann sie zu einem Laboratorium für eine neue Linke werden, die global vernetzt ist, soziale und ökologische Problemlagen zusammenbringt und dabei politisches Handeln neu denkt und attraktiv macht. Positiv an der neuen Klimabewegung ist deshalb auch, dass sie bisher nicht zum Spielfeld der dogmatischen Beton-Linken geworden ist (siehe dazu den Beitrag zur neuen Klimabewegung auf den Seiten 14, 15).
Programmatisch ist DIE LINKE gut aufgestellt. So gehen die Forderungen im Bundestagswahlprogramm, z.B. zu erneuerbaren Energie, über die Forderungen der Grünen hinaus. Im Wahlprogramm ist DIE LINKE, auch dank der Arbeit engagierter roter Umweltpolitiker/-innen, sehr klar, spricht sich gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke und gegen den Neubau von Autobahnen aus. In der Praxis und im politischen Alltag sieht es komplizierter aus. Vor Ort stimmt man dann doch recht gerne in den Ruf nach weiteren Autobahnanschlüssen an. Und wenn es um Arbeitsplätze, wie bei Opel oder im Bergbau, geht, wird die Relevanz des ökologischen Umsteuerns schnell relativiert (siehe dazu auch die DIE-LINKE-im-Konflikt-Interviews auf den Seiten 30, 31).
Globale Steuerungsmechanismen einer Weltklimapolitik sind gegenwärtig nur wenig entwickelt. Marktförmige Steuerungsmechanismen, wie etwa der Handel mit Emissionszertifikaten, sind als Marktmechanismen strukturell so angelegt, dass sie die Position der ökonomisch Stärkeren stärken. Die Kapitalakkumulation findet ihr ökologisches Pendant in den Emissionszertifikaten. Diejenigen Länder, die bereits entwickelte Produktivkräfte haben, haben in der Regel mehr Möglichkeiten weitere Rechte zur Umweltverschmutzung zu erwerben als Länder mit geringer entwickelten Produktivkräften. Insofern verschärfen marktförmige Instrumente die bestehende globale Ungerechtigkeit. Wer es ernst meint mit der globalen Gerechtigkeit, muss sich folgender Herausforderung stellen: Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern, muss es global zu einer enormen Reduktion der Emissionen kommen. Diese Reduktion müssen die westlichen Industrienationen erbringen. Während die notwendige Entwicklung der Produktivkräfte in den Entwicklungsländern wohl nicht ganz ohne ein quantitatives Wachstum zu realisieren ist. Allerdings sollten diese Regionen nicht die Fehler der westlichen Welt wiederholen. Konkret bedeutet das: Anstatt zuerst den Irrweg mit Atomkraftwerken und Spritschleudern weiterzuverfolgen, empfiehlt es sich die flächendeckende Energieversorgung auf Grundlage erneuerbarerer Energien (siehe dazu das Interview mit Hermann Scheer ab Seite 33) sowie die Mobilität für alle auf Grundlage von Bus und Bahn – auch für die Armen im globalen Süden – zu befördern. Die ärmeren Länder haben ein Recht darauf, die Entwicklung der westlichen Welt nachzuholen. Aber hier empfiehlt sich ein Aufholen ohne das Wiederholen der Fehler. Konkret könnte das bedeuten: Produktionsstätten für Fahrräder oder für Brennstoffzellenautos statt Fabriken, in denen Spritschleudern hergestellt werden. Konkret sollte das bedeuten, soziale Bewegungen und andere zivilgesellschaftliche Akteure an diesen Prozessen zu beteiligen, anstatt die „Organisierung von Fortschritt“ den Eliten und dem Kapital zu überlassen.
Mit welcher Strategie auf diese Herausforderung zu reagieren ist – darüber ist eine heftige Debatte entbrannt. Im Umfeld der PDS wurde das Modell des sozial-ökologischen Umbaus diskutiert, welches aktuell etwas in Vergessenheit geraten scheint. Die Grünen und ihr Umfeld setzen aktuell auf das Konzept des Green New Deals, der auf Wachstum im ökologischen Sektor, auf eine Konversion von unökologischen Arbeitsplätzen hin zu Jobs im Bereich erneuerbare Energie setzt. Linke und linksradikale Kreise kritisieren den Green New Deal als einen neuen Klassenkompromiss, da er innerhalb der kapitalistischen Eigentums- und Wachstumslogik bleibt und setzen sich stattdessen für Ökokommunismus ein.
Wir meinen, die parteipolitische und gesellschaftliche Linke muss mit einem eigenen strategischen Modell auf die Anforderungen reagieren. Hierbei sollte bei der Forderung der Bewegung für Klimagerechtigkeit angeknüpft werden. Zudem schlagen wir hierzu einen Red Green Deal vor (siehe dazu das Plädoyer der Redaktion auf den Seite 38, 39). Dieser besteht auf aus einer Art ökologischen Infrastruktursozialismus, wie wir ihn bereits im vierten Heft beschrieben haben.
Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter.
System change not climate change!
Liebe Leserinnen und Leser,
Thesen der Redaktion zu Klimagerechtigkeit
Pro: Politisch bewusster Konsum
Contra: Bewusster Konsum ist kein Heilsbringer.
Plädoyer der Redaktion für einen Red Green Deal
Hermann Scheer über Energiekriege, die Kohle-Lobby sowie Bürgerkraftwerke
Zweigeschlechtlichkeit in der Kritik
Über das Dilemma parlamentarischer Stärke
Die italienische Linkspartei Sinistra e Liberta
Der prager-frühling-Test
Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...
Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.
Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...
Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?
Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.
Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.
In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?
Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.
Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...
Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.
Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.
Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung
Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.
Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.
Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.
Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.
Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...
Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.
Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...
Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...
Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...
prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...
Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.
Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...
„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...
Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...
Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...
Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...
Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...
Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...
Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.