Feiern, wie sie fallen?!?
Über das Verhältnis von Opponieren, Regieren und Protestieren
Zwei Wochen nach der erfolgreichen Besetzung des Gezi-Parks in Istanbul stand dessen gewaltsame Räumung kurz bevor. Auf dem Platz diskutierten die AktivistInnen, wie sie sich verhalten sollten. Die Grundzüge dieser Diskussion wird man überall auf der Welt in ähnlicher Weise beobachten können: Während die einen sich eher für einen taktischen und geordneten Rückzug aussprachen, wollten andere die Besetzung um jeden Preis weiterführen. Vermittlung, Aufschub und Rückzug gegen Beschleunigung, Opferbereitschaft und Kompromisslosigkeit. In der Sprache der politischen Kommunikation wird dieser Unterschied oft als der zwischen politischer Vernunft und irrationalem Gefühl apostrophiert. Und tatsächlich: Ist es nicht so, dass politische Ziele sich nicht unabhängig von den jeweiligen gesellschaftlichen Bedingungen erreichen lassen? Oder präziser gesagt, von den Zielen anderer, konkurrierender politischer Kräfte, sowie der Trägheit gesellschaftlicher Institutionen, sozialer Routinen und Einstellungen. Auf den ersten Blick scheint die Entgegensetzung von Vernunft und Leidenschaft sinnvoll zu sein, denn mit Vernunft meinen Akteure in der politischen Praxis oftmals, in einem ganz allgemeinen Sinn die Forderung „realistisch“ zu sein, etwa im Sinne von Freuds „Realitätsprinzip“. Das Realitätsprinzip ist eigentlich nichts weiter als eine innerpsychische Instanz, die sich im Laufe der Sozialisation herausbildet. Wir haben gelernt, Widerstände der Außenwelt, die bei der Erfüllung unserer Wünsche im Wege stehen, in unserem Handeln zu berücksichtigen. Übertragen auf die Sphäre des Politischen entspricht dem das Wissen um die Notwendigkeit, Kompromisse einzugehen.
Jedoch beruht eine solche Entgegensetzung auf einem allzu einfachen Verständnis des Verhältnisses von Leidenschaften und Vernunft. Es unterstellt, dass rationales Handeln affektfrei, leidenschaftliches Handeln dagegen stets irrational sein müsse. Dabei sollte nicht unterschlagen werden, dass diese Beziehung eine längere Vorgeschichte im politischen Diskurs des abendländischen Denkens hat. Albert Hirschman hat etwa darauf hingewiesen, dass im 18. Jahrhundert ein Einschnitt stattgefunden hat. Moralische Gebote seien nicht in der Lage, so die allgemeine Einschätzung, die Leidenschaften der Menschen zu bändigen. Aus diesem Grund entwickelte sich die Idee, dass die Macht der Leidenschaft nur durch je entgegengesetzte Leidenschaften wirkungsvoll gebändigt werden könne. Von Bacon bis Hume vertraten die führenden Denker der Neuzeit mehr oder weniger die Vorstellung, „man könne den gesellschaftlichen Fortschritt durch geschickten Einsatz der Leidenschaften gegeneinander bewerkstelligen“ (Hirschman 1980, 35). Die Veränderung besteht nun darin, dass ab dem 18. Jahrhundert zunehmend dazu übergegangen wurde, die schädlichen Leidenschaften in solche zu unterteilen, deren Verfolgung letztlich harmlose oder gar positive Effekte habe und die dann unter dem Gattungsbegriff des „Interesses“ gefasst wurden. Es dürfte kein Zufall sein, dass es sich dabei um mit dem aufkommenden unternehmerischen Ethos anschlussfähige Leidenschaften handelte, nämlich „Gier, Habsucht oder Gewinnsucht“ (ebd.). Leidenschaften, Gefühle oder Affekte werden demnach nicht grundsätzlich geächtet, sondern unterliegen ihrerseits einer gesellschaftlich vermittelten Hierarchie. Wenn Individuen oder Kollektive in politischen Konflikten „Emotionen zeigen“ oder wie das häufiger in denunziatorischer Absicht formuliert wird, „sich von ihren Emotionen leiten lassen“, dann zeigt dies zunächst nur die relative Sichtbarkeit einer bestimmten Klasse von Gefühlen.
Viel produktiver als der Gegensatz von Gefühl und Verstand scheint eine dazu quer liegende Unterscheidung zu sein, die von den jüngeren Debatten um die sogenannte Affekttheorie nahegelegt wird: Nämlich von Affekten, die passivieren und solchen, die die Handlungsfähigkeit erweitern bzw. vergrößern. Diese auf die materialistische Philosophie Spinozas zurückgehende Theorie wird heute zunehmend in den Analysen der globalen Aufstände und Bewegungen der letzten Jahre zum Einsatz gebracht. Die jüngere Theorieströmung weist den Leidenschaften und Affekten wieder eine wichtige Rolle für die politische Theorie zu. Die Affekttheorie versteht Affekte als grundlegend für gesellschaftsveränderndes Denken und Handeln. Die Aktivistin und Forscherin Marina Sitrin berichtet in ihren Büchern über die befreiende Rolle bestimmter Protest- und Kommunikationsformen für die Überwindung einer passivierenden Scham über die eigene Verschuldung insbesondere bei US-Amerikanischen Bürgern (Sitrin 2013). In der Queer-Bewegung wiederum verlief die Debatte um Scham kontrovers. Theoretikerinnen wie Sedgwick und Frank (1995) betonten die Rolle von Scham für die Herausbildung queerer Subjektivität. Schließlich hat man für eine ganze Bewegung in Spanien den Begriff der Empörung („Indignados“ = „die Empörten“) gewählt (auch wenn dies nicht immer ein Name ist, den die AktivistInnen verwenden). Empörung ist eine Empfindung, die auch Michael Hardt und Toni Negri in ihrem gemeinsamen Buch „Commonwealth“ als wichtigen politischen Affekt herausstellen. Die Empörung gehört sicherlich zu denjenigen Affekten, die aus der Sicht derer, die für die Rationalität des politischen Diskurses, für strategisches Handeln usw. plädieren, problematisch sind. Für Hardt und Negri dagegen kann Empörung zu einem Prozess politischer Selbstbestimmung führen. Und tatsächlich hat die Empörung eine bindende Kraft. Sie verbindet uns selbst mit jenen, die wir als ähnlich unterdrückt oder ausgebeutet wahrnehmen und jenen, die wir als die Verursacher dieser Unterdrückung ansehen. Weil aber damit die Ursache des Affekts als äußerlich bestimmt wird, gehört sie für Spinoza, auf den sich ja auch Hardt und Negri berufen, zu den „traurigen Affekten“. Empörung als Unterkategorie des Hasses ist immer ein trauriger Affekt, der unsere Handlungsfähigkeit schwächt (vgl. Grattan 2011). Diese Behauptung beruht indes keineswegs auf einer moralphilosophischen Setzung. Vielmehr drückt sich in der Affektivität eine wesentliche Bestimmung der sozialen Existenz des Menschen aus: Jede Handlung hat ihre Ursache und Vollendung in anderen Wesen. Zu existieren heißt daher von anderen affiziert zu werden und diese zu affizieren. Als menschliche Wesen sind wir offen für andere. Was Spinozas Denken radikal von den meisten modernen Philosophien unterscheidet ist, dass unser Begehren nicht als eine Art atomistischer Selbsterhaltungstrieb, sondern als relational gedacht wird, d. h. es ist bestimmt durch Beziehungen mit anderen Individuen, deren wechselseitige Handlungen und Leidenschaften. Im Kern des individuellen Begehrens befinden sich demgemäß meine Beziehungen zu anderen. Gefühle oder Affekte sind mit sozialen Interaktionen verbunden und kommen damit einer Funktion von Macht gleich.
Der gesellschaftspolitische Stellenwert der Affekte ergibt sich demnach nicht aus der „reinen Vernunft“, sondern aus einer machttheoretischen Perspektive. So ist der Maximalismus eines Teils sozialer Bewegungen nicht einfach Ausdruck einer Übermacht der Gefühle, sondern eine spezifische Verknüpfung von Idee und Affekt. Man könnte sogar sagen, dass diese Haltungen in gewissem Sinn gerade nicht auf einem Verständnis von Affektivität aufruhen, in dem die Relationalität unserer Existenz zur Geltung kommt. Die Komik, die sie gelegentlich ausstrahlen, beruht oft auf der Ignoranz gegenüber den konkreten sozialen und politischen Beziehungen. Politisch zu denken heißt aber nicht nur, stets den Kompromiss vorwegzunehmen, sondern zu bedenken, wie die Handlungen anderer uns affizieren. Daher war es ein Akt äußerster politischer Klugheit, als die Menschen in Istanbul in der Nacht des 31. Mai 2013 gegen alle Vernunft auf der Straße geblieben und nicht vor der Polizei zurückgewichen sind. Eine kollektive und unorganisierte Entscheidung, die kein maximalistisches Programm, kein strategischer Plan und kein rationaler Diskurs zustandegebracht hätte.
Grattan, Sean (2013): The Indignant Multitude: Spinozist Marxism after Empire. Mediations 25.2 (Winter 2011) 5-21. www.mediationsjournal.org/articles/the-indignant-multitude
Hirschman, Albert O. (1980): Leidenschaften und Interessen. Politische Begründungen des Kapitalismus vor seinem Sieg. Frankfurt: Suhrkamp.
Sedgwick, E. K. & Frank, A. (1995): Shame in the cybernetic fold: reading Silvan
Tomkins’, in their (eds.) Shame and Its Sisters: A Silvan Tomkins Reader, Duke
University Press, Durham, 1-28.
Sitrin, Marina (2013): Postcards from a horizontal world. Online: http://www.opendemocracy.net/transformation/marina-sitrin/postcards-from-horizontal-world.
Spinoza, Benedictus de; dt. Otto Baensch (1955): Die Ethik nach geometrischer Methode dargestellt. Hamburg: F. Meiner.
Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter.
Über das Verhältnis von Opponieren, Regieren und Protestieren
Thesen zur Dialektik von Renitenz und Regierung
Sag mir, wie hältst Du es mit dem Protest in der Regierung
Thomas Ebermann im Gespräch über die Grünen und die integrative Kraft des Staates
Über Kröten und Trompeten
Zum Verhältnis von Affekt und Politik
10 Jahre wurde Berlin von Rot-Rot regiert, was ist heute davon übrig?
Lobbyismus sichtbar machen
… und was könnten sie wollen können?
Vier Wege für progressive Politik in Regierung oder Opposition oder dazwischen - am Beispiel der Studiengebühren.
Linke Parteien zwischen Verstaatlichung und Autonomie
Instrumtencheck Kulturelle Hegemonie erringen
Blinde Flecken der Diskussion über das skandinavische Modell der Regulierung von Sexarbeit
Wie im Europäischen Parlament die Stärkung sexueller und reproduktiver Gesundheit verhindert wird
Oder: warum das Parlament nicht die Ursache der gegenwärtigen Krise ist
Viele Linke erhoffen sich zu unrecht mit einer Renationalisierung mehr wirtschaftspolitischen Spielraum
Was macht Hartz-IV-Szene, Linkspartei und Gewerkschaften mit den „Sozialtouristen“?
Gespräch mit dem isländischen Ex-Finanzminister über die Möglichkeiten progressiver Politik in Zeiten des Ratings.
Über die Graphic Novel „Unsichtbare Hände“
Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...
Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.
Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...
Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?
Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.
Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.
In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?
Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.
Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...
Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.
Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.
Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung
Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.
Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.
Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.
Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.
Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...
Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.
Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...
Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...
Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...
prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...
Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.
Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...
„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...
Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...
Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...
Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...
Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...
Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...
Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.