Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)

Selbstverständlichkeiten

Plädoyer für grenzüberschreitende Bewegungsfreiheit

Jan Brezger

Die Freiheit, den eigenen Aufenthaltsort innerhalb eines Staatsgebiets selbst zu wählen, erkennen wir als Menschenrecht an. Wieso endet diese Freiheit aber an den Staatsgrenzen und reicht nicht über diese hinaus? Ein Plädoyer für internationale Bewegungsfreiheit.

Vermutlich ist jede Person schon einmal umgezogen oder hat zumindest ernsthaft darüber nachgedacht. Ob innerhalb des Kiezes, der eigenen Stadt oder landesweit, die zentrale Fragelautet dabei: Wo will ich leben? Zu den wichtigsten Faktoren in der Entscheidungsfindung dürfte der Wohnort von engen FreundInnen und Familienangehörigen zählen. Viele Menschen wollen in der Nähe von Personen leben, die ihnen am Herzen liegen. Darüber hinaus bieten sich an anderen Orten neue berufliche Möglichkeiten, die einen zum Umzug bewegen können. Doch manchmal ist es auch nur die pure Neugier, die Menschen dazu veranlasst, den vertrauten Wohnort hinter sich zu lassen und ins Unbekannte aufzubrechen. Auch wenn die ausschlaggebenden Motive letztlich variieren, von zentraler Bedeutung ist, dass wir die Freiheit beanspruchen, über den eigenen Aufenthaltsort und Lebensmittelpunkt selbst zu entscheiden. Nur an uns soll es liegen, ob wir beispielsweise von Bremen nach Erfurt oder von Greifswald nach Duisburg ziehen. Zwar wird erwartet, dass wir uns nach dem Umzug am neuen Wohnort registrieren. Aber die Entscheidung, ob wir den Wohnsitz verlagern, liegt allein in unserer Hand.

Um nachzuvollziehen, wie selbstverständlich uns diese Freiheit erscheint, möge man sich vorstellen, jede Person müsste vor ihrem Umzug einen Antrag stellen, über den das zuständige Einwohnermeldeamt oder alle AnwohnerInnen des Zielorts frei entscheiden dürften. Die DuisburgerInnen könnten also der Greifswalderin mitteilen, dass sie – je nach Ergebnis des demokratischen Entscheidungsfindungsprozesses – erwünscht oder unerwünscht sei. Selbst wenn die DuisburgerInnen das Umzugsvorhabenbewilligten, wäre die Greifswalderin empört. Und dies berechtigter Weise. Denn ob sie nach Duisburg oder an irgendeinen anderen Ort zieht, ist allein ihre persönliche Entscheidung. Unter normalen Umständen darf ihr das niemand untersagen, weder die AnwohnerInnen noch die Verwaltung.

Mehr Umzugswagen: Fernumzüge anno 1950

Bewegungsfreiheit, ein Menschenrecht

Warum ist das Recht auf innerstaatliche Bewegungsfreiheit so stark, dass es sogar den Rang eines Menschenrechts einnimmt? Meine These lautet: Die Freiheit, selbst über den Lebensmittelpunkt zu entscheiden, berührt einen wesentlichen Aspekt der Autonomie von Individuen. Die moderne Vorstellung individueller Autonomie besagt, dass wir uns als AutorInnen unseres eigenen Lebens begreifen können sollten. Natürlich sind wir nicht in der Lage, alle Faktoren, die unser Leben beeinflussen, eigenmächtig zu ändern. Ich werde nicht ewig leben und Superkräfte bleiben mir ebenfalls verwehrt, auch wenn ich mir dies als Autor meines Lebens noch so sehr wünschen mag. Aber hinsichtlich aller tatsächlich existierenden Optionen möchte ich selbst darüber entscheiden, welche ich ergreife. Hindert mich eine Person oder Institution daran, indem sie die Auswahlmöglichkeiten manipuliert oder meine Wahl nicht akzeptiert, greift sie in meine Autonomie ein. Genau vor solchen, die Autonomie gefährdenden Eingriffen sollen Menschenrechte schützen.

Hier unterscheidet sich die Bewegungsfreiheit nicht von anderen Freiheiten wie etwa der Religionsfreiheit, der Meinungsfreiheit oder der Vereinigungsfreiheit. Diese Freiheiten sind zentral für die Autonomie der Individuen und ermöglichen die Entwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit. Wenn man das Recht auf innerstaatliche Bewegungsfreiheit auf diese Weise versteht, ist es nur ein kleiner Schritt, auch für grenzüberschreitende Freizügigkeit einzutreten. Tatsächlich sprechen die gleichen Gründe dafür: Vielleicht möchte ich mit engen FreundInnen zusammen leben, die in Albanien wohnen. Oder es bietet sich eine spannende berufliche Perspektive in Accra. Eventuell interessiert mich aber auch einfach nur der Lebensstil in Jakarta. Diese Beispiele verdeutlichen, dass auch grenzüberschreitende Bewegungsfreiheit unsere Autonomie schützt. Als AutorIn des eigenen Lebens möchte ich auch über jene Optionen frei entscheiden können, die jenseits der Staatsgrenzen liegen.

Selbstbestimmungsrecht und mögliche Folgen globaler Bewegungsfreiheit

Gegen diese Sichtweise werden zwei Arten von Einwänden vorgebracht. Zum einen behaupten manche, es gehöre schlechterdings zum Recht auf kollektive Selbstbestimmung, frei entscheiden zu dürfen, welche und wie viele Personen einreisen sollen. Allerdings stößt das Selbstbestimmungsrecht der BürgerInnen an seine Grenzen, wenn individuelle Rechte geltend gemacht werden können. Manche Autoren vergleichen Rechte daher auch mit Trümpfen. So dürfen die BürgerInnen eines Staates beispielsweise nicht demokratisch darüber entscheiden, dass Frauen maximal zwei Kinder auf die Welt bringen dürfen. Ebenso steht es den Stimmberechtigten nicht zu, einem Teil der BürgerInnen einfach die Staatsbürgerschaft zu entziehen. Das Recht auf Reproduktionsfreiheit und das Recht auf Staatsbürgerschaft setzen dem Recht auf kollektive Selbstbestimmung Grenzen. Gleiches gilt, wie das Beispiel der Greifswalderin illustrieren sollte, für die Bewegungsfreiheit. Auch hier weist das individuelle Freiheitsrecht das kollektive Selbstbestimmungsrecht der BürgerInnen in die Schranken. Die entscheidende These lautet nun, dass dies auch für internationale Freizügigkeit gilt: Es steht den bisherigen BürgerInnen eines Staates moralisch nicht zu, die Bewegungsfreiheit von einwanderungswilligen Personen einzuschränken.

Eine zweite Gruppe von Einwänden beruft sich nicht auf das Selbstbestimmungsrecht der Bürgerschaft, sondern fokussiert die möglichen Folgen internationaler Bewegungsfreiheit. Offene Grenzen könnten zu einer Überforderung des Wohlfahrtsstaates führen oder das Vertrauen zwischen den BürgerInnen unterminieren. Außerdem sei zu befürchten, dass unter dem verschärften Wettbewerb um Arbeitsplätze und Wohnraum insbesondere diejenigen Bevölkerungsgruppen zu leiden hätten, die bereits jetzt kaum über die Runden kommen.

Auf diese zweite Art von Einwänden lässt sich zum einen erwidern, dass sie auf empirischen Annahmen basieren, die in vielen Fällen umstritten sind oder schlechterdings nicht zutreffen. Man muss sich nur Kanada als Beispiel vor Augen führen, um die These in Zweifel zu ziehen, ein substantielles Maß an Einwanderung untergrabe das soziale Vertrauen oder gefährde den Wohlfahrtsstaat. Auch hinsichtlich der Vermutung, Einwanderung in großem Umfang verschlechtere die Situation der bereits Schlechtestgestellten, sind die empirischen Befunde alles andere als einheitlich. Vor allem aber sollte man sich davor hüten, MigrantInnen und benachteiligte BürgerInnen gegeneinander auszuspielen. Die berechtigen Ansprüche auf Umverteilung und mehr soziale und politische Teilhabe sollten sich auf die gemeinsamen politischen und gesellschaftlichen Strukturen richten und auf eine Reform ebendieser hinwirken, nicht jedoch gegen Personen in Stellung gebracht werden, die lediglich von ihrer Bewegungsfreiheit Gebrauch machen möchten.

Das Recht auf internationale Bewegungsfreiheit

Doch ist ein Plädoyer für grenzüberschreitende Bewegungsfreiheit nicht vollkommen utopisch, und das im schlechtesten aller Sinne? Kommt es in absehbarer Zukunft nicht vor allem darauf an, fliehenden Menschen Schutz zu gewähren und für die Aufnahmebereitschaft in Deutschland und Europa zu werben? Ist die Forderung nach globaler Personenfreizügigkeit angesichts der Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien in Europa nicht politischer Selbstmord? Das Bekenntniszum Recht auf internationale Bewegungsfreiheit fordert nicht, bereits morgen alle Grenzen dieser Welt zu öffnen. Aber es verlangt ein grundsätzliches Umdenken im Umgang mit Migrierenden, diese nicht als Bittsteller zu behandeln, sondern ihr moralisches Recht auf internationale Bewegungsfreiheit ernst zu nehmen. Dies spricht beispielsweise auch dafür, Flüchtenden die Wahl des Zielstaates selbst zu überlassen. Letztlich besteht die politische Forderung der internationalen Bewegungsfreiheit insbesondere darin, auf politische, soziale und ökonomische Zustände hinzuwirken, die es allen Menschen ermöglichen, den Lebensmittelpunkt selbst auszusuchen, sodass niemand unfreiwillig den Wohnort verlassen muss, aber jede und jeder freiwillig einen neuen Lebensmittelpunkt wählen kann.

Jan Brezger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. In seiner Dissertation befasst er sich mit der politiktheoretischen Debatte um die Rechtfertigbarkeit von Einwanderungsbeschränkungen und argumentiert für ein moralisches Recht auf internationale Bewegungsfreiheit.

  • Mögen

  • Ausdrucken

Artikel versenden

Absender

Empfänger

Nutzungsbedingungen*

Ich verpflichte mich zur wahrheitsgemäßen Angabe meiner Daten. Ich weiß sicher, dass der/die Empfänger/in mit dem Empfang der E-Mail einverstanden ist. Ich übernehme die Verantwortung, wenn dies nicht der Fall ist. Zur Entlastung des Websitebetreibers gestatte ich, dass Datum, Uhrzeit, beide E-Mail-Adressen und meine IP-Adresse gespeichert werden. Nicht gespeichert wird die Nachricht an den Empfänger.

Schließen
Artikel aus der Ausgabe Oktober 2015
Prager Frühling Oktober 2015
Bange machen gilt nicht ....

Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...

Stadion, Serien, Sozialismus

Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.

Verteidigung des Unabgegoltenen

Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...

Klasse mit Gedöns!

Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?

Tod der alten Dame?

Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.

Versteckte Gemeinsamkeit

Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.

Bevor die nächste Blase platzt

In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?

Wer ist das Volk?

Populismus als Kommunikationsform und Strategie

Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.

Angst essen Seele auf

Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.

This is a movement

Die Neuaushandlung von Bewegungsfreiheit und Grenzregimen

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...

Krieg und Frieden

Weltinnenpolitik und die Zukunft ziviler Konfliktbearbeitung

Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.

So nicht!

Demokratie als Praxis

Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.

No Future?!

Not this Future!

Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung

Common Sense?!

Von Sinn und Eigensinn der Commons

Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.

Feiern, wie sie fallen?!?

Über das Verhältnis von Opponieren, Regieren und Protestieren

Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.

Wo Strom ist, ist Widerstand

Digitaler Protest und elektronische Demokratie

Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.

Burn-out den Verhältnissen

… oder die Revolution kommt immer zu spät

Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.

Essen und gegessen werden

Erst so ein Fressen und dann auch noch Moral!

Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...

Battlen statt Betteln.

prager frühling entwickelt die neue soziale Idee!

Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.

Autoritäres Krisenregime

Deutsche Euros rollen wieder …

Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...

Sex! Sex! Sex!

Über die schönsten Nebenwidersprüche der Welt

Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...

Affentanz um Nahost

Nichts sehen, nichts hören, laut brüllen — geht die Linke über den Jordan?

Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...

Reinheitsverbot

Parallel sind immer die Anderen!

prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...

Im Zweifel Dagegen!

Schwerpunktheft Dissidenz und ziviler Ungehorsam

Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.

com.munismus. komm!

Auf dem Weg zum Wissenskommunismus

Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...

Crossover

Gegenmacht oder gegen Macht?

„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...

Klimawandel und Gesellschaftsveränderung

System change not climate change!

Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...

Die Linke und die Nation.

Hattu Nation, muttu entgrenzen

Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...

Her mit dem schönen Leben!

Infrastruktursozialismus statt Hartz IV

Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...

Democracy against the machine

Radikaldemokratie statt FdGO

Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...

Auf der Suche nach der Ästhetik des Widerstandes

Alles Politur? Zum Verhältnis von Politik und Kultur

Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...

Neue Linke: Alles beim Alten?

NeuBegründung als Bruch nach vorn

Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.

Sprungmarken: Zum Seitenanfang, Zur Navigation, Zum Inhalt.