This is a movement
Die Neuaushandlung von Bewegungsfreiheit und Grenzregimen
In der derzeitig aufgeheizten Debatte um die nach Europa und auch nach Deutschland Flüchtenden stehen sich zwei Positionen als Antipoden gegenüber – auf der einen wird Solidarität angemahnt - und zwar zu Recht. Zehntausende helfen, bringen Menschen nach Deutschland, in ihrer Stadt zur ÄrztIn oder zum Amt oder sie sogar bei sich selbst unter. Wir erleben eine Bewegung durch fast alle Schichten der Gesellschaft – von ÄrztInnen und AnwältInnen bis zu Arbeitssuchenden.
Auf der anderen Seite grassiert die Furcht vor jeglicher Veränderung, vor Unbekanntem und der Hass auf die Veränderer – auf eine vermeintlich „das Volk“ verratende Politik, auf die Flüchtlingshelfer_innen und vor allem auf die geflüchteten Menschen selbst.
Zwischen diesen Polen schwankt wohl die große Mehrheit der Bevölkerung: helfen? Ja klar, aber auch den AlbanerInnen, SerbInnen und den KosovarInnen? Natürlich verstehen wir jeden, der das zerbombte Syrien verlassen will, aber bringen die die dortigen Konflikte nicht mit hierher? Und nicht zuletzt die Frage: Schaffen wir das? Und wenn ja, wer hat da überhaupt was zu schaffen? Es ist nicht immer nur der Geiz und die Angst um den eigenen Wohlstand, der die Leute treibt. Es sind auch Fragen der Kultur und der Lebensweise. Insbesondere wenn diese Berührungspunkte im öffentlichen Raum – Bildungseinrichtungen, Nahverkehrsmitttel oder das eigene Wohnumfeld betreffen.
In welche Richtung das Pendel der vielen Unentschiedenen ausschlägt, das wird sich wohl in den nächsten sechs bis zwölf Monaten entscheiden. Und diese Entscheidung wird, so die These, das Klima gegenüber den Neubürger_innen prägen.
Das Agieren der Kanzlerin, der SPD, aber auch der Grünen zeigt Hilflosigkeit diesen Phänomenen gegenüber. CSU, AfD und Teile der Union wissen hingegen, worauf sie setzen: Ängste anheizen und die Linie der gesellschaftlichen Normen weiter in Richtung Ausgrenzung und Abschottung zu verschieben. Auf diese Weise Wählerstimmen zu fangen, ist billig: Man muss nicht handeln, sondern nur an der Demagogieschraube drehen und Ängste schüren. Irrationalität steht hoch im Kurs bei den Demagogen. Aber die Saat geht auf: In einer Umfrage befürworteten 68 % der Befragten Obergrenzen für den Zuzug von Flüchtlingen. 64 % sagten in der gleichen Umfrage, sie seien Geflüchteten noch gar nicht persönlich begegnet.
Es sind gefühlte, keine echten Notlagen der Deutschen, die von den FremdenhasserInnen jeglicher Couleur getriggert werden. Die echten Notlagen erleben andere: Geflüchtete, die ohne Dach über dem Kopf und ohne ärztliche Versorgung im Freien campieren müssen, Kommunalpolitiker_innen, die Morddrohungen bekommen, weil sie ihre Pflicht tun und Flüchtlingshelfer_innen, deren Autos von Naziterroristen angezündet werden.
Nur wenn der politische Raum angesichts der Aufgabe nicht zwischen Anbiederung an vermeintliche Kernwählerschaften und den politischen Notwendigkeiten schwankt, sondern schnell die richtigen Weichen stellt, kann eine weitere Eskalation verhindert werden. Der Fremdenhass auf den organisierten und ideologisierten Kern der rechtsextremen Szene zurückgedrängt und hier auch als rechtsterroristisch geächtet werden.
Vor das schnelle Handeln gehört aus meiner Sicht eine Erkenntnis: Die Integration von Hunderttausenden, vielleicht Millionen Menschen, die wegen Not, Verfolgung und Krieg ihre Heimat verlassen haben, braucht eine gesellschaftspolitische Wende im großen Maßstab. Die beiden Grundmodi dieser Wende - Öffnung und Teilhabe - sind gerade für die hermetische deutsche Gesellschaftsstruktur echte Herausforderungen:
Deutschland war bisher kein Musterland der Vielfalt und Integration – im Gegenteil. Man hat Integrationsprobleme weitgehend ausgesessen oder blieb auf halbem Weg stehen. Und dann wird in der deutschen Provinz voller Abscheu auf Berlin-Neukölln, Hamburg-Mitte oder die Städte des Ruhrgebiets gezeigt und sich „Schlimm da“ zugeraunt – als seien die sozialen Probleme dort nicht Ausdruck eines politischen und gesellschaftlichen Versagens.
Wenn die Integration also zukünftig gelingen soll, muss man den großen Wurf wagen. Dies gilt erst recht, weil die Quantität der jetzigen Herausforderung nicht abzuschätzen ist. Wer zu Recht die Position offener Grenzen für alle Menschen in Not verteidigt, muss darauf eingestellt sein, dass viele Menschen in Not kommen - auch noch nächstes und übernächstes Jahr und die darauf folgenden Jahre. Jegliche Phantasien von einer Begrenzung der Flüchtlingsbewegung enden in einem Gewaltszenario. Das Bekämpfen der Fluchtursachen in all ihrer Vielfalt, wenn man mal von den unsäglichen Zuständen und der mangelnden Versorgung in den Flüchtlingslagern des Nahen und Mittleren Ostens absieht, ist zudem eine Aufgabe für Jahre und Jahrzehnte. Nichts spricht dafür, dass die Zahl der Geflüchteten und damit die Integrationsaufgabe kleiner werden. Da kann man noch so oft „nächstes Jahr verkraften wir diese Zahlen aber nicht mehr“ sagen. Die Gesellschaft, die Sozialsysteme, unsere Infrastruktur werden sie möglicherweise verkraften müssen. Es gibt kein Grundrecht darauf, von der Not in der Welt in Ruhe gelassen zu werden.
Nun fehlt, was auch schon vor den Millionen Geflüchteten fehlte: Wohnungen in Ballungsräumen, Sozialarbeiter_innen, Lehrer_innen, Erzieher_innen, Ärzt_innen, Polizist_innen, öffentliche Infrastruktur wie Ämter, ÖPNV, Schulen, KiTa-Plätze, Plätze in Wohneinrichtungen. Und was, wenn auch die hiesige Privatwirtschaft mal in eine Krise gerät, wie sie im südlichen und östlichen Teil Europas schon fatale Normalität geworden ist. Wie schaffen wir dann neue Möglichkeiten der sozialen Teilhabe über Erwerbsarbeit. Ohne öffentlich geförderte Aus- und Weiterbildung, vielleicht auch ohne öffentlich geförderte Jobs wird es wohl nicht gehen.
Dies alles muss schnell und in einer konzertierten Aktion der öffentlichen Hand organisiert, ausgebildet, gebaut und geschaffen werden. Zur Ehrlichkeit gehört daher auch: Wenn die Integration derjenigen, die bleiben wollen, gelingen soll, wird sie schon jetzt und schnell viel öffentliches Geld kosten. Denn in einem Jahr passiert viel: Sind Kinder in den Schulen gut aufgenommen (oder ausgegrenzt), sind Notunterkünfte aufgelöst (oder weiter überfüllt), sind Ausbildungsverträge geschlossen (oder auch nicht), sind Arbeitsplätze besetzt und Asylanträge abgearbeitet (oder eben nicht).
Dieses Geld sollte, die Position ist bekannt, durch höhere Steuern auf hohe Einkommen und auf Vermögen sowie auf Erbschaften eingenommen werden. Im besten Fall merken nur die oberen 30 Prozent der Bevölkerung die Kosten der Integration als Minus in ihrem Geldbeutel. Möglich, dass auch DIE LINKE angesichts der Herausforderungen sozialpolitische Positionen neu austarieren muss. Die unteren 70 Prozent könnten jedoch ein Mehr an Sicherheit, Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt gewinnen, ohne materiell abzugeben.
Im schlechtesten Fall, dem des bisherigen Aussitzens und Durchwurschtelns, dem der partiellen Ghettoisierung und der Ausgrenzung, merken alle bis auf die oberen 30 Prozent, dass Integration und Vielfalt ohne die dafür benötigten Rahmenbedingungen auch scheitern kann. Hier ist nicht nur an die Moral, an Solidarität zu appellieren, sondern an einen weitsichtigen Pragmatismus.
Aber es geht bei der Frage des Gelingens oder des Scheiterns nicht nur um öffentliche Investitionen. Es geht um einen dauerhaften Modus vivendi der Integration, um das Land als Einwanderungsland, um eine Gesellschaftspolitik unter der Überschrift„Geflüchtete zu Neubürgern“. Wo bauen wir Hürden für die Integration ab? Bei Bildungsabschlüssen, beim Zugang zu öffentlichen Einrichtungen, bei Sprachenvielfalt etwa, bei der Zusammensetzung von Entscheidungsgremien. Wo fehlt es an Rechtsetzung oder -sprechung? Bei der Anwendung des Antidiskriminierungsgesetzes zum Beispiel. Gebraucht wird eine Art Normenkontrolle aus dem Blickwinkel der Integrationspolitik. Diese kann bei einem zu schaffenden Ministerium für Migration, Integration und Flüchtlinge angesiedelt sein, das eine solch strategische Agenda vorbereitet.
Es kommen gerade mehrere „erste Generationen“ zu uns – aus Syrien, aus Afghanistan, Pakistan, aus Albanien und dem Kosovo, aus Eritrea und Mosambique. Es wird zweite und dritte Generationen geben. Linke Politik sollte ihr Handlungsportfolio um einen weiteren Hauptwiderspruch erweitern: den zwischen den verzweifelten Bewahrern nationaler ethnischer und kultureller Homogenität und den Öffnern für die grenzenüberschreitende Solidarität im eigenen Land. Die soziale Frage stellt sich heute mehr denn je an den Grenzen nach Europa.
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Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.
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Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...
Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.
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Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...
prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...
Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.
Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...
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Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...
Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...
Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...
Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...
Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...
Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.