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Die Neuaushandlung von Bewegungsfreiheit und Grenzregimen
Turnhallen, Wohncontainer, leerstehende Supermärkte —die Unterbringung von Flüchtlingen ist oft nur schwer mit dem Attribut menschenwürdig zu beschreiben. Auch in der Vergangenheit dominierten Blechcontainer und Dauerprovisorien. Wegen der plötzlichen Nachfrage sind die Containerpreise in die Höhe geschossen und pro Quadratmeter mittlerweile fast so teuer wie ein Neubau-Loft. Somit ist die vermeintliche „Flüchtlingskrise“ auch die Chance eines Neuanfangs. Vorreiter könnten Ideen sein, wie sie ein Entwurfsseminar an der Fakultät für Architektur der Universität Hannover entwickelt und jüngst in dem Buch „Refugees Welcome - Konzepte für eine menschenwürdige Architektur“ veröffentlicht hat.
Prager frühling sprach mit Simon Takasaki, Mitherausgeber des Bandes und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Entwerfen und Gebäudelehre.
prager frühling: Was sind die zentralen Merkmale einer Willkommensarchitektur?
Simon Takasaki: Menschenwürdiges Wohnen beginnt mit einfachen Dingen wie klimatischem Schutz. Aber eine menschenwürdige Architektur muss über dieses bloße Schutzbedürfnis hinausgehen. Das Wohnen als Individuum oder Familie und nicht als anonyme Masse ist Teil eines menschenwürdigen Wohnverständnisses. Es wäre ein sinnvoller städtebaulicher Ansatz, die Schutzsuchenden innerhalb eines funktionierenden Stadtgefüges mit einer Vielzahl von kleineren Gruppen zu integrieren. NebenVersorgung und Mobilitätmüsste auch gesellschaftliche Kontaktmöglichkeit gewährleistet sein. Gesellschaftlicher Integration geht räumliche Integration voraus.
Die meisten Flüchtlingsunterkünfte wirken dagegen überfordernd groß, liegen am Rande von Städten und werden daher als Fremdkörper wahrgenommen. Diese baulichen Fremdkörper lassen Grenzen und Ängste in der Bevölkerung entstehen. Als einen ebenso wichtigen Punkt empfinde ich aber die Selbstbestimmung der Menschen. Vorbildhaft könnte hier zum Beispiel die Siedlung Walter`s Way in Lewisham sein.
pf: Dazu musst Du ein paar mehr Worte sagen …
ST: Interessant ist an dieser vom deutsch-rumänischen Architekten Walter Segal geplanten Siedlung die Beteiligung der BewohnerInnen. Geplant werden Wege, Parzellenzuschnitt, Bauvolumen, Grenzverläufe — am Bau der Häuser selbst sind allerdings die Bewohner beteiligt. Das fördert die Identifikation mit den Gebäuden und mindert Konflikte. Es wäre durchaus denkbar, Neuankommende mit Rat, Tat und Material zu unterstützen, um dann selbstbestimmt Ihre Räume auf Basis eines vorgegeben Grundkonzeptes weiterzuentwickeln.
pf: Das Seminar fand im Wintersemester 2014/15 statt. Die Flüchtlingszahlen steigen seitdem. Stoßen die von Euch erarbeiteten Konzepte unterderzeitigen Bedingungen an ihre Grenzen?
ST: Auch jetzt gibt es noch unglaublich viel Leerstand. Eine Vielzahl leerer Gebäude könnte effizient in bewohnbare Strukturen transformiert werden, ohne gleich Massenunterkünfte zu schaffen. Wir müssen zwischen Lösungen, die besonders schnell realisierbar sind und solchen, die einer längeren Vorlaufzeit bedürfen, unterscheiden. Aber auch temporäre Lösung können in einem weiteren Prozess schrittweise zu langfristiger Architektur weiterentwickelt werden. Dies muss aber vorher konzeptionell und planerisch vorbereitet werden. Zeltlager und andere Unterbringungen sind in dieser Hinsicht nicht längerfristig durchdacht. In unserem Buch werden Konzepte überwiegend zu längerfristigen, aber eben auch für kurzfristige Lösungen vorgeschlagen. Die meisten dieser Konzepte wären mittels maschineller Vorfertigung schnell zu realisieren. Hier zählt allein der Wille.
pf: Siehst Du diesen?
Generell verfolgt Politik besonders im Wohnungsbau schon lange keine nachhaltigen Konzepte in deutschen Großstädten. Der Wohnungsbau sollte entweder wieder stärker von öffentlicher Hand mit gesellschaftlich relevantem Anspruch betrieben werden oder anhand von Parametern und Anreizen für Investoren so entwickelt werden, dass eine heterogene Stadtgemeinschaft entsteht.
Wir brauchen besonders in Großstädten hybride Wohnbauten, in denen sowohl Privilegierte, als auch weniger Privilegierte friedlich miteinander leben können. Solche hybriden Wohnformen sind im Übrigen nichts Neues, sondern das Fundament der europäischen Stadt. Diese war horizontal und vertikal integrativ geplant. Europa und auch die Architekten und Städteplaner haben es aber schlichtweg verpasst sich auf die neue Situation mit zuziehenden Geflüchteten, die ja früher oder später absehbar war, vorzubereiten.
pf: Wie kamt Ihr als Fakultät denn auf das Thema, bevor Geflüchtete die Nachrichten dominierten?
ST: Auch damals waren der Krieg in Syrien und der IS-Terror in den Nachrichten. Die Eltern eines syrischen Freundes von mir, sind damals nach Deutschland gezogen — aus Angst. Es hat sich schon abgezeichnet, dass Menschen aus dieser Region nach Deutschland kommen werden. Wir haben, als wir die Seminare fürs Wintersemesterplanten, überrascht festgestellt, dass es so gut wie keine Diskussion zur Flüchtlingsunterbringung in der Architektur gibt. Da war klar, wenn man an Architektur glaubt und sich bewusst macht, welche politischen und sozialen Auswirkungen gebaute Wirklichkeit hat, können wir uns unserer Verantwortung nicht entziehen. Die Wahrnehmung von Architektur besteht in der Außenwahrnehmung häufig nur aus Prestigeprojekten – fancy Museen, Villen für Superreiche. Architektur beginnt aber woanders, beim Verhältnis von Mensch und Raum.
pf: Ihr habt Eure Vorschläge öffentlich präsentiert, zumindest die mediale Aufmerksamkeit war sehr groß. Was ist mit den Ideen geschehen? Nur schöne Skizze oder gibt es konkrete Umsetzungen?
ST: Wir sind in Gesprächen mit verschiedenen Vertretern von Städten und Gemeinden, kooperieren mit der TU Wien, der TU Berlin und der Jade Hochschule. In diesem Semester wollen wir mit den Studierenden und Geflüchteten konkrete Projekte realisieren.
pf: Welche denn?
ST: Ich muss etwas vorsichtig sein, weil spruchreif sind diese noch nicht. Bei drei Projekten gibt es eine gewisse Chance auf Realisierung. Das ist zum einen der Umbau eines alten Parkhauses. Dann gibt es das Angebot von Privatpersonen, die einen Teil ihres Grundstücks für Flüchtlinge zur Verfügung stellen wollen. Das ist besonders spannend, weil die sich dann auch später sozial für die Flüchtlinge engagieren wollen. Schließlich gibt es die Überlegung ein zusätzliches Stockwerk auf einem Universitätsgebäude zu bauen. Mit Arbeitsräumen für Studierende und mit Wohnräumen für Flüchtlinge. Die Räume können, wenn sie nicht mehr gebraucht werden sollten, als Studierendenwohnheim weitergenutzt werden. Ich denke es ist genau diese hybride Nutzung, die Zukunft hat.
pf: Gerade in den Innenstädten ist Platz knapp, wo soll gebaut werden?
ST: Ein schon lange wichtiges städtebauliches, architektonisches Thema für uns ist die Nachverdichtung unserer Städte. Hier steckt ein unglaubliches Potenzial für unseren Stadtraum und unsere Gesellschaft .Eine Lockerung der „Traufhöhenbegrenzung“ zum Beispiel, was ja in manchen Städten, vorneweg in Berlin, geradezu zwanghaft betrieben wird, würde unendlich viele neue Möglichkeiten der Nachverdichtung bieten und unsere Städte fit für die Zukunft machen. Man kann das Prinzip ja auch umdrehen: Stocken wir unsere Flachdächer mit tollen Aufbauten auf, wird unten wieder Raum frei. Oder das im Buch beschriebene Beispiel mit den Schrebergärten: Auch hier kann eine Lockerung des Gesetzes, welches verbietet in Schrebergärten zu wohnen, einiges bewirken. Entweder, wie in unserem Buch vorgeschlagen, integrieren wir hier Mikrohäuser für geflüchtete Familien oder Gartenliebhaber ziehen längerfristig in ihr Häuschen und bieten ihre Wohnungen Neuankömmlingen an. Die Stadt bietet zahlreiche Potenziale die nur darauf warten, entdeckt zu werden!
pf: Vielen Dank für das Gespräch.
Das Buch„Refugees Welcome - Konzepte für eine menschenwürdige Architektur“ ist im Jovis-Verlag schienen, 256 Seiten kosten 28.00 Euro. Die Fragen stellte Stefan Gerbing.
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Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.
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Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.
Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.
Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung
Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.
Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.
Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.
Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.
Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...
Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.
Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...
Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...
Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...
prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...
Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.
Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...
„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...
Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...
Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...
Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...
Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...
Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...
Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.