Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)

Gretchenfrage

Sag mir, wie hältst Du es mit der Sicherheit?

Diese Frage soll Sie verunsichern: Sag mir, wie hältst Du es mit der Sicherheit? Also ganz konkret: Was heißt Sicherheit und wie finden wir die eigentlich? Die Antwort von folgenden fünf AutorInnen war uns sicher.

Cara Röhner

Sicherheit gilt als ultimatives Ziel staatlichen Handelns. Damit ist die Vorstellung verbunden, dass Politik einfach auf gegebene Bedrohungslagen reagiere und Sicherheit zu erreichen sei, wenn man nur die richtigen Maßnahmen ergreife.

Demgegenüber verstehe ich Sicherheit als eine performative Praxis. Sicherheitsbedrohungen sind keine natürlichen Phänomene, sondern intersubjektive Konstruktionen, die eine folgenreiche Logik aufweisen: Eine existentielle Gefahr verlangt schnelles Eingreifen – es besteht dringender Handlungsbedarf. Diese Notwendigkeitsrhetorik rechtfertigt das Ergreifen außeralltäglicher oder sogar extralegaler Maßnahmen, wie etwa die Umgehung demokratischer Verfahren oder rechtsstaatlicher Bindungen. Man denke nur an die Renaissance des Folterdiskurses oder die immer weitergehende Einschränkung von Bürger*innenrechten. In Sicherheitsdiskursen finden zudem Grenzziehungen zwischen einem zu beschützenden Wir und einem gefährlichen Anderen statt.

Sicherheit ist daher keine unschuldige, sondern eine politische Praxis, die entdemokratisierende, rechtsstaatswidrige und hierarchisierende Effekte zeitigen kann. Die aktuelle Versicherheitlichung von Migration und Flucht zeigt dies eindringlich: Ansteigende Flüchtlingszahlen werden als Bedrohung der deutschen Gesellschaft interpretiert und völkerrechtswidrige Obergrenzen gefordert. Männliche Migranten gelten als kriminell und für Frauen gefährlich; das Aufenthalts- und Asylrecht wird verschärft, Menschenrechte im Eiltempo weiter ausgehöhlt. Auf diese Sicherheitslogik kann ich gut verzichten. Daher: Sicherheit? Nein danke.

Cara Röhner ist wissenschaftliche Mitarbeiter an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt

Steffen Dittes

Sicherheit ist in erster Linie ein individuelles Gefühl und weniger ein Zustand. Jeder ordnet seinen Lebensalltag so, dass kaum ein Gefühl der Unsicherheit aufkommt. Dazu gehört ebenso die Organisation von Abläufen als auch die Aneignung von Fähigkeiten und Erfahrungen. Dennoch ist jeder Tag mit einer Vielzahl von kleinen und großen Risiken verbunden, die wir nicht zwingend meiden, die aber kalkulierbar und beherrschbar scheinen. Dazu kommt, dass wir für den Fall des Eintritts eines Schadens um zahlreiche Korrektive wissen, die ihn mildern oder regulieren können. Sicherheit ist also dann, wenn die Möglichkeit besteht, meine Fähigkeiten so zur Grundlage meiner Entscheidungen zu machen, um unter den vorhandenen Bedingungen die Risiken des Lebens ohne Angst auf mich nehmen zu können. Eine solche Balance wird durch die gesellschaftlichen Bedingungen verändernde Regeln permanent gestört, zunehmend auch durch die Manipulation des Sicherheitsempfindens angegriffen. Risiken werden überbetont, abstrakte Gefahren werden zu konkreten umgedeutet. Dazu kommt ein Sicherheitsversprechen, das einlösbar würde, wenn Handlungs- und Informationsfreiheit geopfert werden. Das Versprechen nach mehr Sicherheit wird zum trojanischen Pferd im Kampf gegen Bürgerrechte. Und diejenigen, die in dieser Debatte noch darauf verweisen, dass Sicherheit Fragen der Verteilungsgerechtigkeit und der demokratischen Mitentscheidung mit umfasst, wirken leider hilflos in der aktuellen Debatte.

Steffen Dittes ist innenpolitischer Sprecher der LINKSFRAKTION im Thüringer Landtag

Ulrich Schneider

Zu Sicherheit habe ich ein völlig unverkrampftes, positives Verhältnis. Sicherheit ist ein absolutes Muss. Ich will mich sicher fühlen, nicht unsicher, sorgen- oder sogar angstvoll.

Es geht um körperliche Unversehrtheit, wenn wir nachts in unseren eigenen vier Wänden die Türen hinter uns schließen können, oder wenn wir auch auf öffentlichen Plätzen keine Angst haben müssen vor Attacken gegen Leib und Leben.

Es geht aber auch um soziale Sicherheit. Es geht auch darum, sich nicht jeden Tag aufs Neue sorgen zu müssen, wie man mit dem wenigen Geld über den Monat kommen soll, wenn es doch vorne und hinten nicht reicht, nicht bei jeder Rechnung, die ins Haus kommt, oder bei jeder Reparatur, die anfällt, nicht mehr weiter zu wissen, nicht ständig ein schlechtes Gewissen zu haben, weil man glaubt, den Kindern nicht das bieten zu können, was für andere selbstverständlich scheint. Sich stets sorgen zu müssen oder gar Angst zu haben, frisst Menschen auf, macht sie krank, lähmt sie, macht sie mutlos, passiv und unfrei. Sicherheit ist allererst die Voraussetzung für Freiheit und für Kreativität, nicht deren Hemmschuh, wie Neoliberale es uns glauben machen wollen.

Es geht um das Grundbedürfnis eines jeden Menschen, sich in einer sozialen Gemeinschaft zu wähnen, sich seiner Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft und im Zweifelsfalle auch ihres Schutzes sicher zu sein. Es liegt in der Natur des Menschen, der nun einmal ein homo socialis ist, kein homo oeconomicus.

Ulrich Schneider ist Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes

Dirk Schuck

Gesellschaften, in denen Freiheit herrscht, haben naturgemäß Sicherheitsprobleme. Wie sichergehen, dass Einzelne diese Freiheit nicht dazu nutzen, anderen und der Gesellschaft zu schaden? Daran, wie eine Gesellschaft diese Sicherheitsprobleme angeht, lässt sich ihr politisches Selbstverständnis ablesen. In der Ideengeschichte war die sozialistische Antwort auf den Liberalismus die Sicherheitsfrage sozial zu wenden. Erst soziale Sicherheit schafft zivile Zustände. Wer täglich verbissen um seine Existenz kämpfen muss, kommt zuweilen eher in die Versuchung, dafür den Schaden anderer in Kauf zu nehmen. Ein ideologischer Coup des Neoliberalismus war es, diese Argumentation auszuhebeln, indem ein Zusammenhang zwischen sozialer Sicherheit und individueller Passivität hergestellt wurde. Vom Sozialstaat abhängige Menschen werden träge und unflexibel, weil sie sich das leisten können. Daher soll sie das Jobcenter jetzt auf Trab halten. Vergessen wird, dass Sicherheit Ruhe braucht. Im 18. Jahrhundert nannte man das Gemütsruhe. Ohne diese ist auch an die Ausübung von Freiheit nicht zu denken. Nur wer die Zeit hat, entspannt nachzudenken, kann überhaupt Freiheit willentlich ausüben. Wenn die Betonung der Wichtigkeit von „Sicherheit“ automatisch als Ruf nach mehr Repression – nach dem „starken Staat“ – verstanden wird, sieht es für ein angemesseneres Sicherheitsverständnis schlecht aus. Aber es wäre wichtig.

Dirk Schuck ist Politikwissenschaftlicher und Sozialpsychologe. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Martin Glasenapp

„Es fließen ineinander Traum und Wachen, Wahrheit und Lüge, Sicherheit ist nirgends, hat Arthur Schnitzler sagen lassen. Daher verachtet die Freiheit die Sicherheit. Unbedingte Sicherheit zu wollen ist eine Anfechtung und führt ins Böse: Freiheit geht nicht ohne Unsicherheit. Unbedingte Sicherheit zu wollen, gibt es folglich nur im Verzicht auf die Freiheit. Das vorausgesetzt, geht es natürlich darum, die Sicherheit einzufordern, die gegeben sein muss, damit Freiheit für alle soll möglich sein können. Es geht um die Absicherung der Grundbedürfnisse aller, um den Schutz aller — damit für alle die Möglichkeit gegeben ist, den Unterschied zwischen bloßen Überleben und eigentlichem Leben frei austragen zu können. Um ein naheliegendes Bild zu geben, das bedingungslose Grundeinkommen sollte dafür reichen. No risk no fun!

Martin Glasenapp, Aktivist

Karin Binder

Sicherheit wie ich sie meine, beginnt mit natürlichen Lebensmitteln, Obst und Gemüse unbelastet von Schadstoffen wie dem krebserregenden Glyphosat oder anderen giftigen Pflanzenschutzmitteln. Industriell gefertigte Lebensmittel brauchen verständliche Kennzeichnungen. Was drin ist, muss auch drauf stehen, damit auch AllergikerInnen sicher sein können. Um weder EHEC noch Salmonellen eine Chance zu geben, brauchen wir gut ausgebildete und ausgestattete LebensmittelkontrolleurInnen.

Sicherheit, wie ich sie meine, schützt Kinder vor gefährlichem Spielzeug. Bleihaltige Farben, Schwermetalle oder Weichmacher im Kunststoff machen krank und haben in Kinderspielzeug nichts verloren. Kein Kind braucht solches Spielzeug.

Sicherheit wie ich sie meine, sichert die Energieversorgung in jedem Haushalt, auch für Menschen mit wenig Einkommen. Stromsperren sind zu verbieten. Stattdessen braucht es kostenfreie Energieberatungen und preiswerte energiesparende Haushaltgeräte, auch mit staatlichen Zuschüssen – bei Autos ging es ja schließlich auch.

Sicherheit wie ich sie meine, bewahrt unsere Privatsphäre und schützt unsere Daten. Abhören unter FreundInnen geht gar nicht und Vorratsdatenspeicherung auch nicht. Meine Daten gehören mir und kein Unternehmen der Welt hat das Recht, sie zu verkaufen, um damit Profit zu machen oder mich mit Werbung zuzumüllen/mailen.

Karin Binder ist eine linke Bundestagsabgeordnete und Ernährungs- und Verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag

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Artikel aus der Ausgabe Februar 2016
Prager Frühling Februar 2016
Bange machen gilt nicht ....

Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...

Stadion, Serien, Sozialismus

Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.

Verteidigung des Unabgegoltenen

Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...

Klasse mit Gedöns!

Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?

Tod der alten Dame?

Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.

Versteckte Gemeinsamkeit

Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.

Bevor die nächste Blase platzt

In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?

Wer ist das Volk?

Populismus als Kommunikationsform und Strategie

Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.

Angst essen Seele auf

Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.

This is a movement

Die Neuaushandlung von Bewegungsfreiheit und Grenzregimen

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...

Krieg und Frieden

Weltinnenpolitik und die Zukunft ziviler Konfliktbearbeitung

Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.

So nicht!

Demokratie als Praxis

Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.

No Future?!

Not this Future!

Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung

Common Sense?!

Von Sinn und Eigensinn der Commons

Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.

Feiern, wie sie fallen?!?

Über das Verhältnis von Opponieren, Regieren und Protestieren

Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.

Wo Strom ist, ist Widerstand

Digitaler Protest und elektronische Demokratie

Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.

Burn-out den Verhältnissen

… oder die Revolution kommt immer zu spät

Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.

Essen und gegessen werden

Erst so ein Fressen und dann auch noch Moral!

Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...

Battlen statt Betteln.

prager frühling entwickelt die neue soziale Idee!

Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.

Autoritäres Krisenregime

Deutsche Euros rollen wieder …

Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...

Sex! Sex! Sex!

Über die schönsten Nebenwidersprüche der Welt

Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...

Affentanz um Nahost

Nichts sehen, nichts hören, laut brüllen — geht die Linke über den Jordan?

Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...

Reinheitsverbot

Parallel sind immer die Anderen!

prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...

Im Zweifel Dagegen!

Schwerpunktheft Dissidenz und ziviler Ungehorsam

Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.

com.munismus. komm!

Auf dem Weg zum Wissenskommunismus

Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...

Crossover

Gegenmacht oder gegen Macht?

„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...

Klimawandel und Gesellschaftsveränderung

System change not climate change!

Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...

Die Linke und die Nation.

Hattu Nation, muttu entgrenzen

Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...

Her mit dem schönen Leben!

Infrastruktursozialismus statt Hartz IV

Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...

Democracy against the machine

Radikaldemokratie statt FdGO

Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...

Auf der Suche nach der Ästhetik des Widerstandes

Alles Politur? Zum Verhältnis von Politik und Kultur

Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...

Neue Linke: Alles beim Alten?

NeuBegründung als Bruch nach vorn

Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.

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