Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)

Die unsichtbare Hand

Oder: Wer kochte, putze und sorgte für Adam Smith?

Katharina Mader

Adam Smith gilt als der Begründer der modernen Wirtschaftswissenschaften. Diese moderne Wirtschaftswissenschaft beruht auf androzentrischen Wert- und Weltvorstellungen. Sie ist geprägt von männlichen Erfahrungen und Interessen und vernachlässigt die Notwendigkeit auch anderen Bedürfnissen Raum zu geben. So blendet sie die spezifischen Erfahrungen und Lebenskontexte von Frauen aus. Angefangen bei der Konstruktion des ökonomischen Gegenstandsbereichs, über die Wahrnehmung von Probleme bis hin zu deren Erklärungen und Interpretationen, Wirtschaft wird aus einer männlichen Perspektive gedacht.

Der Geburtsort der klassischen Nationalökonomie: Hotel Mama

Die langjährige Wirkungsstätte von Adam Smith

Kochen, putzen, Kinder erziehen, Alte pflegen – mehr als zwei Drittel dieser Arbeit leisten Frauen unbezahlt. Der Wert dieser unbezahlten Arbeit entspricht schätzungsweise einem Drittel des Sozialprodukts westlicher Gesellschaften. Dennoch gehört(e) sie nicht zu den Lebensrealitäten der Ökonomen und bleibt unsichtbar. Adam Smith lebte beispielsweise Zeit seines – oder wohl besser ihres – Lebens bei seiner Mutter. Sie war es also deren „unsichtbare Hand“[1] all jene Arbeiten übernahm, die seit Begründung der modernen Wirtschaftswissenschaften nicht als Teile ebendieser wahrgenommen werden. Die unbezahlten Beiträge von Frauen zur Wirtschaft werden seither systematisch unterschätzt, bleiben unsichtbar und erfahren weder gesellschaftliche Wertschätzung noch angemessene Beachtung innerhalb der Wirtschaftswissenschaft.

Insofern ist es wenig überraschend, dass eines der zentralen Forschungsfelder innerhalb der feministischen Ökonomie schon seit den 1960er Jahren die Untersuchung von unbezahlter Arbeit und Arbeit in Haushalten, die überwiegend von Frauen geleistet wird, ist.

Arbeit bedeutet für die herrschenden Wirtschaftswissenschaften ausschließlich marktförmige Erwerbsarbeit. Das führt zum Beispiel dazu, dass bei der Messung des ökonomischen Wohlstands Hausarbeit zwar in die Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) einfließt, jedoch nur, wenn sie als Dienstleistung zugekauft wird, nicht aber, wenn sie unbezahlt (etwa von Müttern) erbracht wird.

Feministische Ökonomie zielt daher auf die Integration aller Arbeit – auch der unbezahlten – in die ökonomische Theorie, denn jede Wirtschaft würde über kurz oder lang zum Stillstand kommen, wenn diese unbezahlten Arbeiten nicht mehr getan würden.

Hierfür muss der traditionelle Arbeitsbegriff erweitert werden: Jede gesellschaftlich nützliche Arbeit sollte als Arbeit wahrgenommen werden, nicht nur die Erwerbsarbeit. Dies schließt neben unbezahlter Pflege- und Hausarbeit auch ehrenamtliche Tätigkeiten, freiwillige soziale Arbeit oder auch kulturelles und politisches Engagement ein.

Die verdeckte Seite von Adam Smith — dargestellt am Smith-Denkmal in Edinburgh

Arbeit ist ein zentrales – wenn nicht sogar das zentrale– Medium der sozialen Integration und in zunehmenden Maße auch der Desintegration in modernen Gesellschaften. Der feministischen Ökonomie geht es daher um eine angemessene Berücksichtigung der Vielfalt der unterschiedlicher Arbeits- und Beschäftigungsformen einschließlich ihrer nach wie vor geschlechtsspezifischen Organisation, Verteilung und Bewertung. Zudem geht es um die Untersuchung der geschlechtsspezifischen Einbettung von „Arbeit“ in die Gesamtheit der individuellen und gesellschaftlichen Lebenswirklichkeiten.

Feministische Ökonomie und ein veränderter Arbeitsbegriff

Feministische Ökonominnen fordern einen Arbeitsbegriff, der sich nicht mehr ausschließlich am Umgang mit Materie (Produktion) orientiert, sondern auch am Umgang mit Menschen und Zeit und damit die tatsächlichen Perspektiven und Lebensrealitäten von Frauen und Männern abbilden kann. Entscheidend ist daher, den Begriff Arbeit vor allem bezüglich personenbezogener, haushaltsnaher Dienstleistungstätigkeiten neu zu konzeptualisieren um die Gesamtheit von Arbeit und Wirtschaft – den Zusammenhang von Produktion und Reproduktion, unbezahlter und bezahlter Arbeit, Markt und Sorgeökonomie ins Zentrum zu stellen. Denn sowohl im Bereich der zurzeit bezahlt geleisteten Arbeit wie auch im Bereich der aktuell unbezahlt geleisteten Arbeiten werden gesellschaftlich und wirtschaftlich notwendige und wertvolle Tätigkeiten verrichtet.

Für eine Neukonzeptionalisierung des Arbeitsbegriffes ist „Arbeit“ als ein politisches Feld zu verstehen, denn damit lässt sich das gesellschaftlich dominante Verständnis von Arbeit als Ausdruck von Machtverhältnissen und Interessenkonflikten analysieren. Und genau diese Dimension des Politischen ist dem Begriff „Care-Arbeit“[2] im Unterschied zum Begriff „personenbezogene (haushaltsnahe) Dienstleistung“ eigen. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es eine Verschiebung der Schwerpunktsetzung innerhalb der feministischen Ökonomie hin zu der Befassung mit unbezahlter (aber auch bezahlter) Care-Arbeit. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen ist es eine Folge der veränderten Schwerpunktsetzung innerhalb der feministischen Theorie insgesamt in Form von Genderanalysen. Im Zentrum steht nicht mehr nur die „Frauenarbeit“, sondern umfassender die Geschlechterverhältnisse als Machtverhältnisse, die besonders in den bezahlten und unbezahlten Care-Bereichen wirksam werden. Zum anderen hat diese Verschiebung damit zu tun, dass es in der konkreten Hausarbeit zu einem Strukturwandel gekommen ist. So wurden einige Hausarbeiten durch Geräte erleichtert und beanspruchen weniger Zeit. Dies beinhaltet jedoch nicht jene Arbeiten mit Care- bzw. Beziehungselementen. Sie sind gleichzeitig diejenigen Elemente, die am allerwenigsten als Formen von Arbeit wahrgenommen werden. Ein weiterer Grund für die Verschiebung ist, dass in Care-Bereichen Erwerbsarbeitsplätze, vor allem für Frauen entstanden. Der Wandel von unbezahlter zu bezahlter Arbeit führte aber bei den Care-Tätigkeiten nicht zu ähnlichen Produktivitätssteigerungen wie das beim Wandel der unbezahlten Güterherstellung zu bezahlter der Fall war bzw. ist.

Care-Arbeit und die Trennung von Produkt und Produzentin

Der Begriff „Care-Arbeit“ beinhaltet die öffentliche oder private Verantwortung, die bezahlte oder unbezahlte Versorgungsarbeit ebenso wie die Festschreibung von Abhängigkeit oder Ermöglichung von Unabhängigkeit. Care-Arbeit kann von der Person, die sie leistet, nicht separiert werden. Das unterscheidet sie vom Arbeitsbegriff, der den ökonomischen Theorien bislang zugrunde liegt und bei dem es egal ist, wer die Arbeit tätigt: Mit anderen Worten, gibt es eine Trennung zwischen ArbeiterIn und dem Produkt der Arbeit. Wenn der Faktor Arbeit rationalisiert wird, hat dies im ökonomischen Mainstream nicht zwangsweise Auswirkungen auf das Endprodukt. Bei Care-Arbeit ist dies jedoch sehr wohl der Fall. Denn Care-Arbeit umfasst das Organisieren des Lebensnotwendigen, die lebensnotwendigen gesellschaftlichen Aufgaben zur Produktion des Lebensstandards, zur Schaffung von Voraussetzungen für die menschliche Entwicklung und die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit von Frauen und Männern. Sie ist (über-)lebensnotwendig.

Schließlich geht es bei Care-Arbeit immer um die Frage: Wie wollen wir leben? Damit wird das Private durchaus politisch und die unsichtbare Hand sichtbar!

 

Mag. Dr. Katharina Mader ist Ökonomin und Habilitandin am Institut für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien. Ihre Forschungsgebiete sind Feministische Ökonomie, Care-Ökonomie und Gender Budgeting.

 

Fußnoten

[1] Die von Adam Smith verwendete Metapher der „unsichtbaren Hand“ wird eigentlich als Argument für die These verwendet, dass die Konkurrenz auf freien Märkten zu einem allgemeinen Gleichgewicht und im Weitesten zu Wohlstand führe.

[2] Care-Arbeit wird als Arbeiten von Angesicht zu Angesicht, die dazu beitragen die Fähigkeiten der EmpfängerInnen zu entwickeln, definiert. Care-Arbeit im engeren Sinn ist die unbezahlte und bezahlte Arbeit mit und für vier abhängige Personengruppen –  Kinder, Menschen, wenn sie zeitweise krank sind, pflegebedürftige oder auf sonstige Hilfe angewiesene alte Menschen und Menschen mit längeren oder dauerhaften intellektuellen, physischen und psychischen Beeinträchtigungen. Häufig wird als fünfte Gruppe die unbezahlte Care-Arbeit für und mit erwachsenen Personen im Haushalt genannt.

  • Mögen

  • Ausdrucken

Artikel versenden

Absender

Empfänger

Nutzungsbedingungen*

Ich verpflichte mich zur wahrheitsgemäßen Angabe meiner Daten. Ich weiß sicher, dass der/die Empfänger/in mit dem Empfang der E-Mail einverstanden ist. Ich übernehme die Verantwortung, wenn dies nicht der Fall ist. Zur Entlastung des Websitebetreibers gestatte ich, dass Datum, Uhrzeit, beide E-Mail-Adressen und meine IP-Adresse gespeichert werden. Nicht gespeichert wird die Nachricht an den Empfänger.

Schließen
Artikel aus der Ausgabe Oktober 2016
Prager Frühling Oktober 2016
Bange machen gilt nicht ....

Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...

Stadion, Serien, Sozialismus

Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.

Verteidigung des Unabgegoltenen

Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...

Klasse mit Gedöns!

Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?

Tod der alten Dame?

Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.

Versteckte Gemeinsamkeit

Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.

Bevor die nächste Blase platzt

In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?

Wer ist das Volk?

Populismus als Kommunikationsform und Strategie

Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.

Angst essen Seele auf

Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.

This is a movement

Die Neuaushandlung von Bewegungsfreiheit und Grenzregimen

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...

Krieg und Frieden

Weltinnenpolitik und die Zukunft ziviler Konfliktbearbeitung

Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.

So nicht!

Demokratie als Praxis

Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.

No Future?!

Not this Future!

Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung

Common Sense?!

Von Sinn und Eigensinn der Commons

Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.

Feiern, wie sie fallen?!?

Über das Verhältnis von Opponieren, Regieren und Protestieren

Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.

Wo Strom ist, ist Widerstand

Digitaler Protest und elektronische Demokratie

Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.

Burn-out den Verhältnissen

… oder die Revolution kommt immer zu spät

Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.

Essen und gegessen werden

Erst so ein Fressen und dann auch noch Moral!

Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...

Battlen statt Betteln.

prager frühling entwickelt die neue soziale Idee!

Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.

Autoritäres Krisenregime

Deutsche Euros rollen wieder …

Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...

Sex! Sex! Sex!

Über die schönsten Nebenwidersprüche der Welt

Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...

Affentanz um Nahost

Nichts sehen, nichts hören, laut brüllen — geht die Linke über den Jordan?

Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...

Reinheitsverbot

Parallel sind immer die Anderen!

prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...

Im Zweifel Dagegen!

Schwerpunktheft Dissidenz und ziviler Ungehorsam

Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.

com.munismus. komm!

Auf dem Weg zum Wissenskommunismus

Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...

Crossover

Gegenmacht oder gegen Macht?

„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...

Klimawandel und Gesellschaftsveränderung

System change not climate change!

Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...

Die Linke und die Nation.

Hattu Nation, muttu entgrenzen

Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...

Her mit dem schönen Leben!

Infrastruktursozialismus statt Hartz IV

Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...

Democracy against the machine

Radikaldemokratie statt FdGO

Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...

Auf der Suche nach der Ästhetik des Widerstandes

Alles Politur? Zum Verhältnis von Politik und Kultur

Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...

Neue Linke: Alles beim Alten?

NeuBegründung als Bruch nach vorn

Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.

Sprungmarken: Zum Seitenanfang, Zur Navigation, Zum Inhalt.