Battlen statt Betteln.
prager frühling entwickelt die neue soziale Idee!
(Gebrauchshinweis: Unter „Besitz“ versteht der nachfolgende Katalog nicht, dass jemand eine Hose, ein Auto, einen Dildo oder eine Tiefkühlpizza hat. Besitz im politisch belangvollen Wortsinn ist nur gegeben, wo ich über etwas verfüge, das andere zwingt, sich dafür krummzulegen, herumschubsen zu lassen oder zu buckeln, dass ich so leben kann, wie ich lebe. Wenn ich Grundeigentum, Häuser oder Wohnungen besitze, muss jemand, der da wohnen oder diese Besitztümer bewirtschaften will, einen Teil des eigenen Lohns, Gehalts oder ähnliches an mich abtreten. Wenn mir Kapital gehört, lasse ich es für mich arbeiten, das heißt, ich eigne mir in Wirklichkeit die Arbeit anderer Leute an. Wer diesen Sprachgebrauch nicht mag, soll sich bei Karl Marx beschweren, der ist tot und hat Zeit für Kleinigkeiten.)
Erstens: Bitte nicht immer die Besitzenden, also die Gegenpartei im Kampf ums Ende von Ausbeutung, Unterdrückung, Ausgrenzung, Benachteiligung und menschlicher Ekelhaftigkeit, zur Schiedsrichterinstanz ernennen, die darüber zu befinden hat, ob und wie eine Runde dieses Kampfes gewonnen wird oder nicht!
Erläuterung: In der ersten Staffel der ausgezeichneten Fantasy-Fernsehserie „Game of Thrones“ nach dem gleichnamigen Roman von George R.R. Martin gelingt es Rebellen, einen Sohn der reichen und mächtigen Unterdrückerfamilie Lannister gefangen zu nehmen. Der Mann appelliert an die Ehre der Aufständischen und fordert einen ihrer Rädelsführer zum Zweikampf. Die Rebellen wissen, dass das Geld, die Muße und das Zeitkonto eines reichen Sohnes ihm erlauben, sich eine hervorragende Schwertkämpferausbildung zu leisten. Sie sind nicht bescheuert und lehnen das testosteronverseuchte Angebot dankend ab. Der Bursche bleibt Gefangener, zur späteren sinnvollen Verwendung.
Zweitens: Das erbärmliche Scheinargument, irgendein kühnes, fortschrittliches soziales Vorhaben, wie beispielsweise die Geschlechtergleichstellung, die Aufhebung der Heteronormativität, die Zerstörung des Rassismus, der unbedrohte, nicht umzingelte Sozialismus, der globale Frieden oder Fußballabende ohne Schläger seien nicht durchführbar, weil es so etwas auf der Welt noch nie gegeben habe, muss kräftiger ausgelacht werden!
Erläuterung: Wer sind bloß diese Dummköpfe, denen das immer einfällt? Nur die eintönigste, uninteressanteste Scheiße lässt zu, dass man über sie sagt, das habe es schon gegeben. Jedes gelungene Bild oder Lied, jeder minimal interessante Text, jede horizonterweiternde wissenschaftliche Entdeckung hat es zuvor noch nie gegeben. Und jedes menschliche Wesen wird, wenn es auf die Welt kommt, zum allerersten Mal geboren. Es gibt keine Präzedenz für Schönheit, Gerechtigkeit und Wahrheit.
Drittens: Bitte nie vergessen, dass die Besitzenden und ihre Propaganda-Abteilungen grundsätzlich keine Vorstellung von Geschichte haben und nur dann so tun, als hätten sie eine, wenn sie ihr eigenes Verschwinden im Zuge geschichtlicher Umwälzungen fürchten!
Erläuterung: Immer wenn den Nichtbesitzenden allmählich die Daumenschrauben zu eng anliegen und etwa die Abschaffung der Gesundheitsversorgung, die Vernichtung der Flächenbildung oder verwandte Sauereien zu Unmut führen, erzählen uns Zeitung, Radio, Fernsehen, Internet und alle sonstigen Vervielfältigungseinrichtungen der Propaganda der Besitzenden, wie schrecklich Stalin, die DDR, die RAF und die K-Gruppen waren. Aber Zeitung, Radio, Fernsehen und alle sonstigen Vervielfältigungseinrichtungen der Propaganda der Besitzenden wissen gar nicht, was und wer Stalin, die DDR, die RAF und die K-Gruppen waren, weil ihnen jedes Erkenntnisinteresse dafür fehlt. Das alles können wir nur selbst herausfinden, und was daraus zu lernen ist, kümmert die Besitzenden nicht.
Viertens: Unbedingt aufpassen, dass die eigenen Frustrationen und Unzulänglichkeiten nicht zum Hass auf andere Nichtbesitzende oder auf andere Art Einflussarme verleiten!
Erläuterung: Ich kenne einen von zu viel Junk Food zu bedauerlicher Schwammigkeit aufgedunsenen kritischen Sozialwissenschaftler, der sich neulich in einer Denkpause zwischen sozialwissenschaftlicher Frühschicht und sozialwissenschaftlicher Spätschicht bei einer befreundeten, boshaften und verhärmten Marketing-Fachfrau aus dem Kunstwesen eine halbe Stunde lang bitterlich darüber ausgekeift hat, dass auf sozialwissenschaftlichen Kongressen zu Fragen des Rechts, der modernen Ehe, der Liebe und Sexualität immer häufiger von Homosexuellen, neuerdings aber auch noch mit großer Vehemenz von Menschen die Rede sei, die sich „transgendered“ nennen – „das sind Operierte oder so“, schimpfte der Sozialwissenschaftler, und konnte sich kaum beruhigen, so sehr störte ihn das angebliche „Herumreiten auf irgendwelchen Besonderheiten der sexuellen Orientierung oder Ungewöhnlichkeit“. Leider weiß ich zufälligerweise, dass die Gattin des kritischen Sozialwissenschaftlers, die sich als Sportjournalistin mit Körpern gut auskennt, gelegentlich bei seinen KollegInnen im Vertrauen darüber schimpft, der Mann lasse sich furchtbar gehen und solle wenigstens ab und zu ein Fitness-Studio aufsuchen. Manche Sachen sind ebenso entsetzlich wie einfach zu erklären.
Fünftens: Niemals, nirgends und unter gar keinen Umständen sollten die Besitzlosen die Produktivitätskriterien der Besitzenden akzeptieren!
Erläuterung: Dass unter der Herrschaft der Besitzenden der destruktivste Unsinn als produktive Tätigkeit gilt, solange er nur einen Profit abwirft, weiß die Welt seit Marxens Zeiten. Sie ahnte es schon davor. Seither aber ist das Spiel nur noch schlimmer und verkehrter geworden: Der Kapitalismus erzwingt, das kann man auf der Straße, in den Büros und sogar im Netz täglich beobachten, immer mehr Tätigkeiten, die nicht einmal nach seinen eigenen Maßstäben sinnvoll sind, und umgekehrt bleibt ein Rest von Gemeinwesen nur deshalb bestehen, weil es vorläufig noch genügend Leute gibt, die sich den dafür lebensnotwendigen brotlosen Künsten verschrieben haben. Es wird Zeit, dass dieser Blödsinn aufhört.
Sechstens: Falls Besitzende, was ihnen manchmal aus den verschiedensten Gründen und Anlässen einfällt, von Nichtbesitzenden eine Information – statt bloß Unterwürfigkeit, Rackern und Genügsamkeit – verlangen, ist jenen grundsätzlich nur mit den abwegigsten, widersprüchlichsten und unverständlichsten Lügen zu antworten! Die glauben sie nämlich besonders gerne.
Erläuterung: Brecht erzählt von seinem Herrn Keuner, jener sei gebeten worden, sich gegen die Gewalt auszusprechen. Im Angesicht der Gewalt sprach sich Herr Keuner natürlich stattdessen für die Gewalt aus, und erläuterte diese kluge Wahl später mit dem Hinweis, sein Rückgrat sei nicht zum Zerbrechen da. Die große feministische Dichterin Joanna Russ sagt es noch einfacher: „Don’t break your cover.“
Siebtens: Über diejenigen, die im Kampf um das Ende von Ausbeutung, Unterdrückung, Ausgrenzung, Benachteiligung und menschlicher Ekelhaftigkeit allerlei Annehmlichkeiten, Chancen, Glück, Gesundheit oder das Leben verloren haben, sollte man so viel lernen, wie man überhaupt in Erfahrung bringen kann! Das ist die einzige Möglichkeit für die Besitzlosen, jene und zugleich sich selbst zu achten.
Erläuterung: Wer war der britische Komponist, der gegen den Rassismus gekämpft hat und den nachts im Winter ein Auto überfuhr? Wer war die deutsche Publizistin, die versucht hat, Heimkindern zu helfen, und erhängt in einer Gefängniszelle gefunden wurde? Wer war der nordafrikanische Flüchtling, der im Meer ertrunken ist, angestrahlt von den Scheinwerfern der Grenzschützer? Wer ist Schuld?
Achtens: Wer mit anderen Ausgebeuteten, Unterdrückten, Ausgegrenzten, Benachteiligten und ekelhaft Behandelten gegen gemeinsame Gegner kämpft, sollte die Verschiedenheit der Ziele und Mittel respektieren und nicht auf der Vorherrschaft der eigenen bestehen, bis der Kampf deshalb verlorengeht.
Erläuterung: Es ist neuroanatomisch sehr schwierig, sich selbst zu kitzeln. Wenn man mit der eigenen Hand den eigenen Fuß kitzelt, weiß das Hirn schon Bescheid und findet es nicht lustig. Der Drogendealer Scarface sagt es noch einfacher: „Don’t get high on your own supply“.
Neun: Programme, Strategien und Taktiken zur Umwälzung des schlechten Bestehenden, die komplett abgeschlossen sein wollen, bevor die Umwälzung gelungen ist, gehören in den Recyclingbehälter, nicht auf die Tagesordnung!
Erläuterung: Mit Endprodukten des Stoffwechsels kocht sich’s schlecht.
Zehn: Neid sollten Besitzlose als schwere Gemütsstörung verschmähen, die das System, in dem die Menschen nach Besitzenden und Besitzlosen sortiert sind, nicht schwächt, sondern stärkt! Was bekämpft gehört, ist nicht der vorhandene materielle Reichtum der Besitzenden, sondern die Kontrolle über den potentiellen Reichtum aller durch wenige.
Erläuterung: Die Schauspielerin Kristen Stewart hat zwischen 2011 und 2012 28 Millionen Dollar verdient, die Schauspielerin Cameron Diaz währenddessen 27,6 Millionen Euro und die Schauspielerin Sandra Bullock im selben Zeitraum 20 Millionen Euro. Ihnen dieses Geld wegzunehmen, bringt die Menschheit der Freiheit und der Gerechtigkeit nicht sehr viel näher.
Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter.
prager frühling entwickelt die neue soziale Idee!
Sage mir, wie hältst du‘s mit dem Unterhalt?
Zehn selten erhobene fortschrittliche Forderungen an die Besitzlosen
Thesen der prager-frühling-Redaktion
Emanzipation im Sozialstaat – (wie) geht das?
Handlungsmacht in der Krise
Fakten, Fakten, Fakten aus der prager-frühling-Redaktion
Open Science ist Vorbote einer neuen Commons-Kultur
Wie die neue soziale Idee in linken Wahlkämpfen symbolisiert wurde
Emanzipation in der Behindertenpolitik
Die Krise gesellschaftlicher Reproduktion und der Wandel von Herrschaft
Plädoyer für eine neue Idee der Subsidiarität
Projekte für eine neue sozialen Idee
Zwischenbilanz auf kurze Sicht
Stefanie Lohaus vom Missy Magazin im Interview
Warum Verbindlichkeit ein Gewinn für feministische Kämpfe ist
Gabi Ohler über den LINKEN Bundesfrauenrat, Basisdemokratie und Chefsessel
Italiens Linke nach Berlusconi
Binnenkonjunktur und Blödheit
Über den Männerbund, Frauentausch und Countersexismus
Eine Graphic Novel erzählt die Geschichte eines doppelten Verbrechens
Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...
Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.
Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...
Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?
Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.
Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.
In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?
Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.
Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...
Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.
Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.
Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung
Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.
Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.
Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.
Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.
Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...
Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.
Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...
Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...
Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...
prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...
Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.
Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...
„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...
Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...
Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...
Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...
Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...
Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...
Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.