Common Sense?!
Von Sinn und Eigensinn der Commons
Thomas Winkelkotte sollte man bisher nicht an einem Samstag besuchen. Zumindest nicht, wenn man ohne Auto oder Fahrrad unterwegs ist. Von Berlin aus kann man mit der S-Bahn bis Strausberg fahren, dann ist Schluss. In der Woche kann man die verbliebenen knapp 20 Kilometer bis Reichenow an der westlichen Grenze des Oderbruchs mit dem Bus fahren. Spontaneität verbietet sich, wenn die morgendlichen Schulbusse weg sind, klaffen Lücken von mehreren Stunden im Fahrplan. Wer kann, fährt Auto. In vielen Dörfern gibt es so viele Automobile wie Volljährige, im Berufsverkehr rauscht ein konstanter Strom von Fahrzeugen durch die malerischen märkischen Gemeinden. Hinter den Frontscheiben meist ein, seltener zwei Passagiere. Fast alle Fahrzeuge haben das gleiche Ziel. Wer einkaufen oder zum Bahnhof will, der fährt nach Strausberg oder nach Bad Freienwalde. Bei Behördengängen, Arztterminen — es geht immer nur in diese beiden Richtungen.
Hier setzt Thomas’ Idee an. Als er eine Zeit kein eigenes Auto besaß, versuchte mit Rad und Trampen mobil zu sein, genug Autos waren schließlich unterwegs. Und tatsächlich: wenn er in Strausberg an der Landstraße stand, wurde er fast immer mitgenommen. Seine FahrerInnen kamen jedoch immer aus Reichenow. Sie sagten dann Sätze wie: „Wenn ich Dich nicht gekannt hätte, hätte ich Dich nicht mitgenommen“.
Als wir ihn treffen, kommt er gerade aus dem Schweinestall, die Fütterungszeit ist vorüber. In seiner braunen Arbeitshose und dem roten Hemd sieht man ihm nicht an, dass er für die alt eingesessenen Familien ein Zugezogener ist. Auch wenn er schon seit 12 Jahren zusammen mit anderen ehemaligen Großstädtern auf dem ehemaligen Gutshof lebt.
„Mich hat der Gedanke nicht losgelassen, dass es doch möglich sein muss, Leute dazu zu bringen, dass sie einen auch mitnehmen, wenn man aus dem nächsten oder dem übernächsten Ort ist.“ Außerdem wollte er, dass das Hin- und Herfahren beim Abholen von Kindern und BesucherInnen entfällt. Dafür sei einfach mehr Kommunikation nötig, findet Winkelkotte.
„Wenn jemand mal keine Zeit hat, die Kinder zum Sport zu fahren oder von der Schule abzuholen, sprechen sich die eingesessenen Familien ja auch ab, aber eben immer nur untereinander.” Die meisten Fahrten geschehen aber ohne Absprache. Auf dem Hof, auf dem etwas mehr als vierzig Menschen leben, sei es genauso. „Da fährt einer zum Bahnhof, Freunde abholen, und zehn Minuten später der nächste zum Einkaufen.“
Irgendwie muss man die Leute zusammenbringen und ihnen gleichzeitig die Angst nehmen, jemanden „Fremdes“ in ihr Auto zu lassen. Thomas hat eine solche Gemeinschaft geschaffen; MObiL — gewissermaßen ein Mobilitätsclub. Der Name spielt auf das Autokennzeichen des Landkreises an: MOL. Jeder der Mitgenommen werden möchte, kann sich eine pinke, weithin sichtbare Karte ausstellen lassen. Sein Name und sein Passbild werden dafür registriert. Wer bereit ist, andere mitzunehmen, kann sich einen pinken Aufkleber an der Frontscheibe befestigen. Der einzige Unterschied zum Trampen ist, dass Fahrer und Mitfahrer Mitglied im gleichen Club sind. Die Adresskartei in Verbindung mit den Passbildern schaffen ein gewisses Gefühl von Sicherheit.
Die Reaktionen waren euphorisch. „Beifall für Mitfahr-Dezentrale“ titelte die Lokalzeitung. Er habe die „Lösung für den organisierten Personennahverkehr auf dem Land gefunden“. „Mitfahren statt hinterherhinken“ heißt es in einem anderen Beitrag. Die Robert-Bosch-Stiftung hat ihm Geld gegeben, von dem er sich einen pinken Wohnwagen gekauft hat, mit dem er bei Festen und an Markttagen Mitgliedskarten ausstellt. Mehrere Hundert hat er schon unters Volk gebracht.
Nur einer ist unzufrieden: Thomas Winkelkotte. Es sind nicht die kleinen Misserfolge: die Autoaufkleber, die in der Sonne ausbleichen. Nicht die Männer, die sich keinen pinken Punkt auf ihren Wagen kleben wollen — zu unmännlich. Nicht das Format der Trampkarten, die etwas zu groß sind, um ins Portemonnaie zu passen. Auch das Busunternehmen, dass seine Haltestellen nicht als gekennzeichnete Sammelpunkte zur Verfügung stellen will, entmutigt ihn nicht.
All diese Rückschläge sind nicht das wahre Problem, dafür ist schließlich Idee auch einfach zu gut. Winkelkotte will eine Öffnung des Individualverkehrs als Lösung für Mobilität auf dem Land. Dort wo Kommunen jenseits einer Basisversorgung in ausgedünnten Regionen kaum noch öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung stellen. Dort wo es in der Hauptsache nur noch darum geht, dass die Kinder in die Schule kommen und nur noch einmal die Woche ein „Patientenbus”, die Älteren zu Erledigungen oder zur Ärztin bringt.
Das Problem von MObiL liegt auf einer anderen Ebene. Zwar fahren LokalpolitikerInnen von der LINKEN und von der CDU mit einem Aufkleber am Auto durch die Gegend. Die FDP erwähnte das Projekt sogar in ihrem Kommunalwahlprogramm. Und auch hier findet sich weit und breit keineR, der etwas Schlechtes über MObilL sagen will. Nur: Der Aufkleber am Wagen bleibt wohlmeinendes Statement. Thomas meint: „Irgendwie finden MObiL alle gut. Ich höre immer wieder: ‘Toll, was Du da machst.’ Sie begreifen nicht, dass das nicht MEIN Projekt ist, sondern dass sie selbst mitmachen müssen.” Das aber klappt nicht. Im Kreistag war MObiL bisher kein Thema und viel schlimmer: Zwar haben hunderte Oderländer Aufkleber und Mitgliedskarte, aber an der Mobilitätspraxis hat sich wenig geändert. Kaum einer stellt sich wirklich mit der Karte an die Straße oder verlässt sich darauf, dass die eigenen Kinder mit MObiL vom Sportverein nach Hause kommen. Ob es daran liegt, dass es eben doch auf die Zahl der Autos gesehen dennoch verhältnismäßig wenige gibt, die der pinke Punkt ziert? Wir machen den Praxistest und versuchen mit unser frisch ausgestellten MObiL-Karte von Reichenow zurück nach Strausberg zu kommen.
Die ersten drei Wagen rauschen auf der wenig befahrenen Zubringerstraße vorbei. Drohend dunkle Regenwolken am Horizont, lassen uns fürchten, dass wir unser Ziel nicht trocken erreichen werden. Der vierte Wagen, ein schnittiger BMW nähert sich mit hoher Geschwindigkeit, zwei Passagiere, der Wagen ohne pinken Punkt. Er fährt vorbei … und bremst abrupt. Erleichterung - es besteht doch Hoffnung trocken nach Hause zu gelangen. Die beiden Frauen, sportliche Kurzhaarschnitte, modische Kleidung, sind auf dem Weg nach Strausberg, zum Bahnhof. Die Beifahrerin will nach Berlin. Ob die Fahrerin MObiL kennt? „Klar!” Und da ist er wieder der Satz, den Winkelkotte so fürchtet: „Toll, was der Thomas da auf die Beine gestellt hat.”
Zwischen den beiden Frauen entspinnt sich ein Gespräch. Zunächst über den Wagen und seine Vorzüge. Wie schnell und sportlich er sich fährt, wie schön das Design des Gefährts ist. In einer Woche will die Besitzerin nach München fahren. „Das geht mit dem Wagen jetzt ja bestimmt ganz schnell”, meint die Beifahrerin. Die Fahrerin nickt zustimmend. „Du kannst vielleicht sogar jemanden mitnehmen … über die Mitfahrzentrale.” „Stimmt eigentlich. Darüber habe ich noch garnicht nachgedacht”, erwidert die andere und zieht rechts an einem langsam dahinschleichenden Krankenfahrzeug vorbei. Die Beschleunigung drückt angenehm in den Sitz. Rechts und links verschwimmen die Mohnblumen und die Kornfelder zu einem gelb-grün-roten Band. Zufrieden seufzt die Fahrerin: „Ich liebe es diese Straße entlang zu fahren.”
Vielleicht ist genau dies das größte Problem von MObiL: Autos sind nicht Fortbewegungsmittel. Sie sind mit Gefühlen besetzt, sind Festung, manchmal Fetisch. Sie liefern ein Versprechen von Freiheit und Unabhängigkeit. Es gibt Menschen, die ihren Wagen gelegentlich mit anderen teilen würden. Aber nur so lange sie nicht selbst etwas dafür tun müssen. Über ihr eigenes Mobilitätsverhalten nachzudenken, sind sie nicht bereit. Wer einen Wagen hat, lässt ihn nicht stehen, um sich auf die Mitnahme durch Mitmenschen zu verlassen.
Als wir in Strausberg aussteigen und noch kurz über den weiteren Weg sprechen stellt sich heraus, dass die Fahrerin auch auf Thomas Winkelkottes Hof wohnt. Statt der Karte wohl auch eine kurze Nachfrage gereicht: „Muss noch eineR nach Strausberg?” Das ist der Mangel an Kommunikation von dem Winkelkotte spricht. Damit etwas aus der guten Idee von MObiL wird, reicht es nicht, dass „der Thomas das gut macht.”
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