Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)

Die Zukunft des Produzierens

Anke Domscheit-Berg

Zwei große industrielle Revolutionen haben in unserer Geschichte zu enormen Veränderungen der Gesellschaft geführt. Jede von ihnen zeichnete sich durch das Zusammentreffen neuer Technologien zur Energiegewinnung und zur Kommunikation aus. Die erste dieser industriellen Revolutionen verband die Energie aus Dampfmaschinen mit der leichten Verbreitung von Informationen durch die frühere Erfindung des Buchdrucks. Die zweite industrielle Revolution folgte aus der Kombination fossiler Energiequellen (Öl, Gas) mit der “elektrischen” Kommunikation, wie Telefon, Fax, Fernsehen und Radio.

Jede dieser Energie-Kommunikations-Technologie Kombinationen veränderte radikal die Art und Weise, wie Menschen lebten und arbeiteten, wie sie Wissen sammelten, kulturelle Werte schufen und verbreiteten, wie Güter und Dienste entstanden und vertrieben wurden. Jede dieser industriellen Revolutionen brachte eine Demokratisierung des Zugangs zu Informationen, Wissen und Kultur mit sich. Mit dem Buchdruck entstanden nicht nur preiswertere Bücher, sondern auch Pamphlete und Flugblätter. Mit der elektrischen Kommunikation konnte jeder Mensch zum Empfänger von Nachrichten, Botschaften, Kultur aus aller Welt werden. Der Zugang zu Licht und Wärme hob den Lebensstandard an. Jedes Mal verlief der Wandel nach dem Muster einer Gausschen Glockenkurve. Nach den Neuentdeckungen im Feld der Energie und Kommunikation entstanden langsam erste Veränderungen. Aber wenige Jahrzehnte später folgte der Durchbruch, in dessen Folge Unternehmen der jeweils alten Zeit ein Massensterben erlitten oder radikale Transformationen durchlebten. Junge Unternehmen in ganz neuen Branchen sprossen dagegen wie Pilze aus dem Boden und boten vielfältige Berufsbilder, die es zuvor nicht gegeben hatte. Andere Berufe starben aus.

Aus Pferden werden Klepper

Machtverhältnisse verschoben sich, Eigentum verteilte sich um, es gab Verlierer und Gewinner – überall. Auf ihrem Zenit gab es gewaltige Anhäufungen von Macht und Profit, die sich dort konzentrierten, wo man früh genug auf das richtige Pferd gesetzt hatte. Aber irgendwann gab es die nächsten bahnbrechenden Erfindungen in der Energie- und Kommunikationstechnologie und alte Machthaber klammerten sich an ihre Pferde, die über Nacht zu Kleppern geworden sind. Man kann solche Veränderungen nicht aufhalten. Aber man kann sie rechtzeitig erkennen und ihre Potenziale gut nutzen.

Wieder einmal erleben wir das Ende einer industriellen Epoche, nennen wir sie das Fossile Zeitalter. Die neue, nunmehr 3. industrielle Revolution, vereint den Durchbruch zu erneuerbaren Energiequellen mit dem Siegeszug des Internets und dem Umbau hin zu einer digitalen Gesellschaft. Wie unsere Vorfahren können wir uns wohl kaum ganz vorstellen, wie groß die Veränderungen unserer Gesellschaft sein werden. Aber einiges erleben wir bereits jetzt – ganz am Anfang dieser Gauss’schen Glockenkurve.

Noch nie hatten Menschen überall auf der Welt einen so umfassenden und einfachen Zugriff auf den Wissensschatz und die Kultur der gesamten Menschheit. Beides sind Quellen für unsere Kreativität, notwendig für die Entstehung und Nutzung guter Ideen für die Lösung von Problemen. Mit dem Internet können wir schnell und einfach solche Lösungen überallhin verbreiten. Die Probleme der Gegenwart sind längst existenziell geworden. Wir erleben die Folgen des Klimawandels, der nicht nur unseren Fortbestand gefährdet, sondern Biotope mit Flora und Fauna überall auf der Welt. Seine Folgen treffen zuerst die Schwächsten, die heute schon vielerorts ihre Lebensgrundlagen verlieren. Wenn eines ohne Zweifel ist, dann der Fakt, dass wir nicht so weiter machen können wie bisher. Wir müssen die Art und Weise wie wir leben und arbeiten fundamental verändern. Die Dritte Industrielle Revolution kommt vielleicht gerade noch rechtzeitig, um im Zuge der rasant ansteigenden Veränderungskurve die notwendige Kehrtwende zu schaffen und unseren Planeten zu retten.

Aus 2D wird 3D

Eine ihrer radikalen Veränderungen wird der Siegeszug des 3D-Druckers sein. Mit ihm gibt es ein universelles Produktionsmittel, das aus den vielfältigsten Materialien alles Mögliche herstellen kann, nach oft frei verfügbaren Designs und unter Wegfall komplizierter Logistik um den halben Erdball. Gerade erst fuhr das erste 3D-gedruckte Auto über die Straßen von Chicago. Es wurde in 44 Stunden nach einem italienischen Open Design gedruckt, besteht statt aus 5.000 Teilen nur noch aus 49 und fährt mit Strom fast 200 km weit. In ein bis zwei Jahren kann man es frei kaufen. Jedes einzelne kann anders aussehen, es wird unter 18.000 $ kosten und von da an kontinuierlich billiger werden. Jeremy Rifkin, Ökonom und Autor, spricht sogar von einer Null-Grenzkostengesellschaft als Folge der Dritten Industriellen Revolution, von einer Produktion, bei der nur noch Fixkosten anfallen ohne nennenswerte Stückkosten. Beispiel Energie: wer eine Solaranlage einmal bezahlt hat, erhält künftig Strom praktisch kostenlos, denn die Sonne schickt keine Rechnunen. Wissenschaftler*innen haben aus Abfall-Hanffasern bereits Superenergiespeicher gebaut, die die Leistung von Graphene übertreffen aber nur noch einen Bruchteil kosten. Der rasante Verfall von Stückkosten durch Innovationen gehört längst zum Alltag.

Die erste Straßenbahn aus dem 3D-Drucker

3D-Drucker können schon heute da den Zugang zu Produkten ermöglichen, wo konventionelle Systeme versagen. Ein Vater in den USA konnte aufgrund fehlender Krankenversicherung keine Handprothese für seinen Sohn bezahlen. Er lernte den Umgang mit Designprogrammen, studierte alle möglichen Prothesen online und entwickelte eine eigene, die er für seinen Sohn in einem online 3D-Druckshop drucken ließ. Sein Sohn kann nun endlich auch Fahrrad fahren. Man kann sich sehr leicht vorstellen, wie die Versorgung allein mit Prothesen in vielen Teilen dieser Welt Menschen ein würdevolleres Leben ermöglichen könnte. Mit offenen Designs, die sich jeder herunterladen kann und künftig 3D-Druckshops an jeder Ecke, da wo es heute einfache Copyshops gibt, wird aus dieser Vision eine realistische Möglichkeit, umsetzbar in wenigen Jahren. Schon heute kann man online ein Wunschdesign hochladen und das gedruckte Werk überall hin schicken lassen. Ersatzteile, Werkzeuge, Haushaltsgeräte, Spielzeug – alles läßt sich schon heute drucken.

Aus Konsumenten werden Prosumenten

In China druckt man geräumige und solide Häuser aus Papier, für unter 5.000 Dollar Stückkosten, 10 Häuser pro Tag. Es gibt kaum noch Materialien, die sich nicht in einem der vielen 3D-Druck Verfahren verwenden lassen. Kaum unmögliche Anwendungsfelder. Neue Ohren lassen sich aus körpereigenen Zellen drucken, Implantate aus Silikon, Stromkreise aus leitfähigem Material. Heute werden schon Blutadern gedruckt, morgen vielleicht schon Organe. Und das alles ist erst der Anfang.

Plastik und Bioplastik, Keramik, Metalle, Polycarbonate, Wachs, Papier, selbst Nutella und Teig kann man in 3D-Druckern verarbeiten. Der Deckel von der Kamera ist verloren gegangen? Noch ist das ein Riesenärgernis. Man bezahlt ein Heidengeld beim Hersteller und bekommt nach langem Warten einen Ersatzdeckel vom anderen Ende der Welt geschickt. Bald erwerben wir für einen kleinen Geldbetrag die Designdatei für den Deckel und drucken den Deckel selbst aus, vielleicht sogar in rot, damit wir ihn schneller wiederfinden. Wir müssen nichts mehr wegwerfen, nur weil ein kleines Teil aus einem großen Ganzen zerbrochen ist. Wir drucken es uns neu. Riesige Datenbanken mit offen nutzbaren 3D-Druckdesigns entstehen, das Thingiverse ist nur eine davon.

Wie finden das wohl die großen Unternehmen, wenn auf einmal aus den Konsumenten echte Prosumenten werden? Was heißt es, wenn jeder von uns Zugang zu Produktionsmitteln haben kann, die beliebige Dinge produzieren können? Ich glaube, dass diese Entwicklung eine Möglichkeit sein kann, den Kapitalismus in die Schranken zu weisen, ja vielleicht sogar in ein Nischendasein zu verdrängen. Goodbye Capitalism, hello Shareconomy!

Das gesellschaftsveränderde Potenzial des 3D-Drucks wird erst dann wirklich ausgenutzt, wenn es mit einer ressourcenschonenden Shareconomy und einem “Commonismus” kombiniert wird. Nicht jeder ist ein geborener Designer, aber wenn es ein Wikipedia der freien 3D-Designs gibt, ist das auch nicht nötig. Nicht jeder kann oder will sich einen 3D-Drucker anschaffen, aber Communities können sich gemeinsam einen teilen. So wie es in Großstädten heute schon Makerspaces gibt, mit Werkstätten, die man für alles Mögliche nutzen kann, so kann es in ein paar Jahren 3D-Druck-Werkstätten geben – inklusive Recycling Kreislauf. Neben dem Internet der Kommunikation wird ein Produktionsmittelnetzwerk entstehen, das eine Demokratisierung der Produktion bedeutet, wie sie bisher nie möglich war – mit enormen Chancen für mehr Lebensqualität überall auf der Welt, in einer Gesellschaft, in der nicht mehr der Profit für Unternehmer den Grad und die Qualität der Versorgung bestimmt.

Anke Domscheit-Berg war Vorsitzende des Landesverbandes Brandenburg der Piratenpartei. Im September 2014 trat sie aus der Partei aus. In diesem Jahr ist ihr Buch Mauern einreißen! Weil ich glaube, dass wir die Welt verändern können.

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Artikel aus der Ausgabe Oktober 2014
Prager Frühling Oktober 2014

Schlagworte:

Bange machen gilt nicht ....

Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...

Stadion, Serien, Sozialismus

Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.

Verteidigung des Unabgegoltenen

Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...

Klasse mit Gedöns!

Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?

Tod der alten Dame?

Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.

Versteckte Gemeinsamkeit

Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.

Bevor die nächste Blase platzt

In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?

Wer ist das Volk?

Populismus als Kommunikationsform und Strategie

Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.

Angst essen Seele auf

Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.

This is a movement

Die Neuaushandlung von Bewegungsfreiheit und Grenzregimen

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...

Krieg und Frieden

Weltinnenpolitik und die Zukunft ziviler Konfliktbearbeitung

Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.

So nicht!

Demokratie als Praxis

Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.

No Future?!

Not this Future!

Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung

Common Sense?!

Von Sinn und Eigensinn der Commons

Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.

Feiern, wie sie fallen?!?

Über das Verhältnis von Opponieren, Regieren und Protestieren

Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.

Wo Strom ist, ist Widerstand

Digitaler Protest und elektronische Demokratie

Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.

Burn-out den Verhältnissen

… oder die Revolution kommt immer zu spät

Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.

Essen und gegessen werden

Erst so ein Fressen und dann auch noch Moral!

Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...

Battlen statt Betteln.

prager frühling entwickelt die neue soziale Idee!

Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.

Autoritäres Krisenregime

Deutsche Euros rollen wieder …

Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...

Sex! Sex! Sex!

Über die schönsten Nebenwidersprüche der Welt

Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...

Affentanz um Nahost

Nichts sehen, nichts hören, laut brüllen — geht die Linke über den Jordan?

Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...

Reinheitsverbot

Parallel sind immer die Anderen!

prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...

Im Zweifel Dagegen!

Schwerpunktheft Dissidenz und ziviler Ungehorsam

Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.

com.munismus. komm!

Auf dem Weg zum Wissenskommunismus

Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...

Crossover

Gegenmacht oder gegen Macht?

„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...

Klimawandel und Gesellschaftsveränderung

System change not climate change!

Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...

Die Linke und die Nation.

Hattu Nation, muttu entgrenzen

Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...

Her mit dem schönen Leben!

Infrastruktursozialismus statt Hartz IV

Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...

Democracy against the machine

Radikaldemokratie statt FdGO

Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...

Auf der Suche nach der Ästhetik des Widerstandes

Alles Politur? Zum Verhältnis von Politik und Kultur

Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...

Neue Linke: Alles beim Alten?

NeuBegründung als Bruch nach vorn

Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.

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