Prager Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus (www.prager-fruehling-magazin.de)
28.01.2013

So isses.

Weder Regierungs- noch Wahrheitsfetisch: Die Kärrnerarbeit beginnt.

Thomas Lohmeier und Jörg Schindler

Das Ergebnis der LINKEN mit 3,1 % in Niedersachsen ist wahrlich kein Grund zur Freude und auch nicht schönzureden. Aber es ist auch nicht überraschend. DIE LINKE ist eine Partei links von der Sozialdemokratie. Sie hat von der Rechtsentwicklung bei Rot-Grün in der Zeit um die Agenda 2010 profitiert und war das Medium, in dem sich Protest gegen die neoliberale Politik artikulierte. Sie hatte prominente ÜberläuferInnen aus SPD und Gewerkschaften gewonnen und konnte glaubhaft suggerieren: Wer links wählt, wählt eigentlich die SPD. Christoph Spehr hat das schön zusammengefasst, indem er die Parteistrategie so beschrieben hat, das sie eine “imaginäre SPD” errichtet.

Jetzt ist die Situation anders. Die Eurokrise hat das Feld massiv verändert, leichte Kurskorrekturen bei SPD und Grünen haben dazu geführt, dass bei unterschiedlichen Landtagswahlen wieder “Lagerkonstellationen” entstanden sind, in denen DIE LINKE und ihre Funktion als linkes Korrektiv schwer zur Geltung kommen konnten. DIE LINKE ist auf dem Boden der Tatsachen angekommen: Sie kann das Spiel mit der imaginären SPD nicht mehr so wirkungsvoll betreiben, wie es in der Agenda-Zeit der Fall war. Proteststimmungen gegen die Krisenpolitik bleiben bisher weitgehend aus, von der DIE LINKE politisch profitieren könnte. Und insbesondere im Westen zeigt sich, dass der Parteiaufbau “von oben” - sowohl strukturell wie auch von den (fast ausschließlich bundespolitisch geprägten) Inhalten -, wie er vielerorts durchgeführt wurde, zwar kurzfristig effizient war, langfristig aber kaum Substanz und Ausstrahlungskraft entfaltet. Wiederum sollte man sich nicht wundern: Dass sich das irgendwann rächt, war abzusehen.

Die positive Nachricht der Landtagswahl in Niedersachsen besteht darin, dass DIE LINKE mit ihren 3,1% ein Stammwählerpotential aufweist, das weit über das der ehemaligen PDS und andere Formationen links der SPD hinausreicht (siehe Analyse Horst Kahrs ersten Analyse für die Rosa-Luxemburg-Stiftung ). Und wenn man in Rechnung stellt, dass die Mobilisierung zur Bundestagswahl besser läuft und DIE LINKE noch eine Schippe drauflegt, wäre das eine gute Grundlage, um den aktuellen Stand der bundesweiten Umfragen (7-8%) auch real zu erreichen und eventuell noch auszuweiten.

Nur zur Erinnerung: Im Umfeld des Göttinger Parteitags krebste die LINKE bei 5% in den Umfragen. Darauf hin wurde eine Parteiführung gewählt, die sich selbst die Aufgabe gestellt hat, wieder einen Aufwärtstrend auf die Beine zu stellen, die Partei zu stabilisieren und einen systematischen Parteiaufbau zu entwickeln – nicht Rekordwahlergebnisse bei Landtags- und Kommunalwahlen einzufahren.

Das Landtagswahlergebnis sollte also Anlass sein, darüber nachzudenken, wie es weitergehen soll – verwunderte Enttäuschung allerdings ist fehl am Platze. Als demokratisch-sozialistische Partei links von SPD und Grünen wachsen die Bäume gegenwärtig nicht in den Himmel. Das gilt für uns genauso, wie unsere GenossInnen und Genossen in anderen europäischen Ländern, die auch immer wieder Erfahrungen wahlpolitischer Achterbahnfahrten gemacht haben.

Kärnerabeit ist angesagt.

Doch damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Das Ergebnis ist weder zufriedenstellend noch wollen wir es uns schön rechnen. Der Kampf um die Etablierung der Partei im Westen hat eigentlich jetzt erst begonnen - und zwar zurecht gestutzt auf Normalmaß, ohne Mitglieder-Größenfantasien, Marktschreierpolitik und Plattform persönlicher Siegesgewissheiten auf plötzlich ganz großer Schaubühne. Normalmaß heißt Kärnerarbeit vor Ort, heißt eine Verstetigung der politischen Präsenz, heißt praktische und plausible Angebote für BürgerInnen und Bürger, soziales Gewissen für und Diskursort der Anliegen der Ausgegrenzten selbst, aktive Mitarbeit in Vereinen, Gewerkschaften und Initiativen, heißt, Räume für Widerständigkeit und Selbstdenken statt Angepasstheit und Marktgängigkeit zu schaffen, heißt Zuhören und integrierend wirken in der Partei und in Bündnissen statt aufgeregter Skandalhuberei und Schlachten ums kalte Parteibuffett. Dieser Aufgabe muss sich die Partei nun insbesondere im Westen zuwenden. Erfolge bei Landestagwahlen im Westen mögen sich kurzfristig einmal aus einer Empörung über die Politik der SPD hier und da ergeben - langfristig geht der Westaufbau allerdings nur über eine sozial engagierte und verwurzelte Politik in der Gesellschaft und mit landespolitischen und lokalen Bezügen. Sich in soziale Milieus einzuschreiben ist aber leider ein Prozess, der in Jahren, vielleicht Jahrzehnten zu denken ist.

Auch wenn die Etablierung der LINKEN im Westen in eine nachhaltige Krise geraten ist, ist dieses Wahlergebnis nicht mehr Ausdruck einer tiefen politischen Krise der LINKEN als Partei insgesamt, wie es die Wahlniederlagen in NRW oder Schleswig-Holstein waren. Das Ergebnis ist letztlich Ausdruck einer Stabilisierung der Partei im Westen auf niedrigen Niveau. Das ist zwar nicht befriedigend, aber immerhin - um eine charttechnische Metapher aus der Finanzwirtschaft einzuführen - ein Boden, von dem aus der eigentliche Parteiaufbau im Westen angegangen werden kann und muss. Die Westverbände dabei zu unterstützen ist daher die prioritäre Arbeit der Parteiführung und der gesamten Partei. Hier neue Konzepte zu erproben und Zielgruppen zu erschließen – daran führt kein Weg vorbei. Man kann eine linke Partei des 21. Jahrhunderts nicht mit den Methoden und Organisationsformen des 20. Jahrhunderts auf Dauer erfolgreich betreiben.

Weder Regierungs- noch Wahrheitsfetisch

Bei Lichte betrachtet kann die LINKE die Regierungsfrage nicht einfach zurückweisen: Denn überall dort, wo rot-rot oder rot-rot-grüne Regierungsoptionen entstehen, muss sich die LINKE zur Regierungsbildung verhalten und sie hat dies in der Vergangenheit auch immer getan. Selbst in besonders “linken” Landesverbänden, wie in NRW und Hessen, hat die Konstellation bisher nie die kategorische Zurückweisung einer Regierungsoption hergegeben. Der “Regierungsfetischismus”, der von einer jüngeren Erklärung des AKL beklagt wird, ist kein subjektives Problem eines Abfalls von der reinen Lehre, sondern im politischen System, seiner symbolischen Ordnung und dem Wahlverhalten der meisten Wähler_innen angelegt. Bei Wahlen wird über die Regierungsbildung entschieden und nicht alle, aber die meisten Wähler_innen richten ihr Wahlverhalten dahingehend aus. Das mag man kritisch sehen, ist aber nicht von heute auf morgen und erst recht nicht durch politische Entscheidungen irgendwelcher Parteigremien zu verändern. Die Angst des kleinen sozialistischen Kaninchens vor der bösen rot-grünen Schlange, bei zu nahem Kontakt sofort gefressen zu werden, hat die Partei überwunden.
Dabei kann es nicht darum gehen, SPD und Grüne einfach nur propagandistisch vorzuführen, sondern diese Forderungen bis in die Mitte der Gesellschaft hinein zu popularisieren. Vielmehr muss das, was unter einem Politikwechsel zu verstehen ist, nicht im Ungefähren, Abstrakt-Grundsätzlichen, Bekenntnishaften gelassen werden (ein Gestus, der bei WählerInnen wegen seiner Hölzernheit ungefähr so erwünscht ist wie ein Hausbesuch der Zeugen Jehovas), sondern es gilt die Regierungsfrage dadurch zu politisieren, dass sie an konkrete Forderungen angebunden wird: Der Stopp von Rüstungsexporten, die Ablehnung von Kampfeinsätzen im Ausland, eine armutsfeste solidarische Mindestrente und eine sanktionsfreie Mindestsicherung, die sicherstellt, dass kein Mensch unter die Armutsrisikogrenze fällt und ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn sowie eine couragierte Besteuerung von Reichtum verhindern, dass die Regierungsfrage zum Fetisch wird. Wer die Bedingungen hoch oder runter schrauben will, soll das konkret sagen. Das wäre ein politischer Beitrag zu dieser Debatte.

Biss nach oben und soziale Sensibilität statt rot-grüner Mittelstandschauvinismus

Das Versprechen der LINKEN eine neue soziale Idee zu entwickeln, die Antworten auf die gesellschaftlichen Problemlagen der Gegenwart enthält, wäre darüber hinaus zu unterfüttern. Erste Eckpunkte dafür bieten etwa die Forderung nach einem Einkommenskorridor (wenigstens 1000 – max. 40 000 Euro bzw. dass das höchste Einkommen in einem Unternehmen das niedrigste nicht um das zwanzigfache Überschreiten darf) einer Arbeitswelt, in der Arbeitsverdichtung, Prekarisierung und Depression zurückgedrängt wird. Ein Erzählstrang ist nötig, der den Gegensatz zwischen einer klassischen Linken, die ihre Erfahrungen aus den Kämpfen in der fordistischen Erwerbsarbeit zieht, einerseits, und andererseits einer, die auf individuell formulierte soziale (Grund-)Rechte setzt, klug zu verbindet.

Dazu muss auch die Differenz zwischen SPD/Grünen und der LINKEN präziser beschrieben und bestimmt werden. Unseres Erachtens macht sich der spezifische Unterschied zwischen der LINKEN und Rot-Grün daran fest, dass LINKE auch “Biss nach oben” hat. Während die SPD Solidarität zu einem Privileg der Mittelschichten mache, versucht DIE LINKE ein Bündnis gegen die oberen Klassen aus der Mittelschicht und denen Schichten zu schmieden, deren Löhne niedrig sind oder die von Arbeitslosengeld, niedrigen Renten oder Hartz IV lebten. Im Gegensatz dazu ist die Strategie der SPD, die sozial ausgegrenzten Schichten “ganz unten” auszublenden und die oberen Klassen aus ihrer Solidaritätsverpflichtung zu entlassen. So wird die SPD wird immer dann ganz zaghaft, wenn es um die Besteuerung von Konzernen und Superreichen geht. Aber letztlich wird ohne die Umverteilung der Vermögen der Superreichen und die Beendigung des Druck auf die mittleren Löhne und die Arbeitsbedingungen der Kernbelegschaften durch Hartz-IV das Lebensniveau der Mittelschicht nicht zu halten sein. Die Politik der SPD wird deshalb selbst für die Mittelschichten zum Desaster. Auch dies gilt es zu verdeutlichen, statt sich in der Rolle der Interessenvertreterung der Ausgegrenzen und Prekarisierten einzurichten.

  • Mögen

  • Ausdrucken

Artikel versenden

Absender

Empfänger

Nutzungsbedingungen*

Ich verpflichte mich zur wahrheitsgemäßen Angabe meiner Daten. Ich weiß sicher, dass der/die Empfänger/in mit dem Empfang der E-Mail einverstanden ist. Ich übernehme die Verantwortung, wenn dies nicht der Fall ist. Zur Entlastung des Websitebetreibers gestatte ich, dass Datum, Uhrzeit, beide E-Mail-Adressen und meine IP-Adresse gespeichert werden. Nicht gespeichert wird die Nachricht an den Empfänger.

Schließen

Schlagworte:

Bange machen gilt nicht ....

Wir stehen an einem Wendepunkt. Seit zwei Jahren erleben wir eine neue Welle von Protesten und Ordnungskämpfen . Gleichzeitig gibt es einen neuen Rechtsterrorismus und den Versuch der Landnahme rechter Netzwerke bis weit hinein in Polizei und Militär ...

Stadion, Serien, Sozialismus

Welche Serien sehen Linke, und warum? Warum gehört Beckenbauer aus dem DFB geschmissen und was machen Feine Sahne Fischfilet in Paris? Was haben Soccer und Sozialismus miteinander zu tun und welche Musik würde der klassische Pianist Igor Levit gern bei einer Demo hören? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe des Magazins für Freiheit und Sozialismus.

Verteidigung des Unabgegoltenen

Die Gegenwart ist reich an Mythen: Die Linke interessiere sich nicht mehr für die Arbeiterklasse und der globale Aufbruch von `68 sei ein Aufstand der ohnehin Privilegierten. Dieser grassierenden Geschichtslosigkeit entgegen rekonstruieren wir das Unabgegoltene des Aufstands im Mai `68 und fragen nach den Folgen der Niederschlagung des Prager Frühling für die Linke in Ost- und Westeuropa ...

Klasse mit Gedöns!

Die politische Linke habe sich die letzten Jahrzehnte zu viel mit Gedöns und zu wenig mit Klassenpolitik beschäftigt, so ist im politischen Feuilleton derzeit häufiger zu lesen. Nur: Stimmt das überhaupt? Und was hieße Klassenpolitik auf der Höhe der Zeit?

Tod der alten Dame?

Ob PASOK in Griechenland oder die Parti Socialiste in Frankreich, in vielen Ländern sind die Sozialdemokraten zu Kleinstparteien geworden. Auch hierzulande geht’s der SPD alles andere als gut. Was bedeutet die Schwäche der SPD für die Linke? Was für eine sozialistische Europapolitik? Eine Ausgabe über Glanz und Elend der realexistierenden Sozialdemokratie.

Versteckte Gemeinsamkeit

Sie hassen und sie brauchen sich. Die völkische Rechte nutzt islamistischen Terror und neo-salafistische Ideologie zur Selbstermächtigung und zur geistigen Aufrüstung beim Kampf um die Straße. Unsere Autor*innen gehen der Frage nach, woher sich diese „autoritären Revolten” speisen, wie ihnen zu begegnen ist und welche Rolle eine emanzipatorische Linke dabei spielen sollte.

Bevor die nächste Blase platzt

In EU und Euroraum erleben wir wie der neoliberale, finanzgetriebene Kapitalismus einfach so weitermacht wie bisher. Was eine linke Antwort ist, kann als umstritten gelten: Rückzug in den nationalstaatlich organisierten Kapitalismus oder eine solidarische und demokratisierte Wirtschaftsordnung in Europa?

Wer ist das Volk?

Populismus als Kommunikationsform und Strategie

Wer ist das Volk in „Wir sind das Volk“? — Wir haben uns in Europa und den Amerikas auf die Suche nach dem Volk der rechten Wutbürger und dem Volk des Linkspopulismus begeben. Gefunden haben unsere AutorInnen populistische Elemente in der repräsentativen Demokratie und einen radikaldemokratische Impetus des Linkspopulismus. In den Beiträgen werden Fragen nach der (Un)Möglichkeit des Pluralismus innerhalb linkspopulistischer Strategien und nach der Realpolitik des Populismus an der Macht gestellt.

Angst essen Seele auf

Terror, Gewalt, Kriminalität — SicherheitspolitikerInnen behaupten darauf eine Antwort zu haben. Aber was war eigentlich noch mal die Frage? Unsere AutorInnen haben versucht herauszufinden, was das eigentlich ist: Sicherheit. Sie haben sich an Antworten darauf versucht, ob es eine linke und emanzipatorische Sicherheitspolitik geben kann und worin diese eigentlich bestehen sollte.

This is a movement

Die Neuaushandlung von Bewegungsfreiheit und Grenzregimen

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. … oder höchstens eine ganz kleine vielleicht oder einen Zaun aus Natodraht. Die selektive Abschottung des „Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ nach außen ist in seiner bisherigen Form gescheitert. Unsere AutorInnen intervenieren in diese Neuaushandlung zentraler Fragen von Nationalstaatlichkeit, globalen Rechten und Demokratie ...

Krieg und Frieden

Weltinnenpolitik und die Zukunft ziviler Konfliktbearbeitung

Putinversteherin und Faschistenfreund – in Diskussionen über den Umgang mit bewaffneten Konflikten, wird schnell auch rhetorisch scharf geschossen. In seiner neuen Ausgabe fragt prager frühling wie eigentlich linke Weltinnenpolitik geht und wie eine Neuerfindung des politischen Pazifismus ins Werk zu setzen wäre.

So nicht!

Demokratie als Praxis

Griechenland hat die Austeritätspolitik abgewählt - durchgesetzt hat dies eine linke soziale Bewegung auf den Straßen und Plätzen. Ohne die enge Verzahnung mit Syriza als parlamentarischer Verlängerung wäre dies nicht möglich gewesen. In Dresden hingegen marschiert mit Pegida eine neue APO von rechts und mit der AfD rückt eine neue Rechtspartei in die Parlamente ein. Genügend Gründe also sich mit den Formatierungen parlamentarischer Demokratie zu beschäftigen. Spielräume für emanzipatorische Kämpfe zu ergründen und Beschränkungen einer Politik im Zählverein zu analysieren.

No Future?!

Not this Future!

Elendig lange scheint es her, dass Francis Fukuyama en passant mit dem Ende der Geschichte auch das Ende des Zukunftsdenkens ausgerufen hat. Elendig ist das gegenwärtige Zukunftsdenken auch nach dem Ende dieses „Endes der Geschichte“. In Politik, Wissenschaft und Literatur ist der Bedeutungshorizont von Zukunft auf die Begrifflichkeiten der Versicherungsmathematik zusammengeschrumpft. Der Versuch einer Rettung

Common Sense?!

Von Sinn und Eigensinn der Commons

Emanzipatorische Alternative jenseits von Markt und Staat oder nur Lückenbüßer für vormals staatlich organisierte Aufgaben? Unsere Autor*innen haben sich auf die Suche nach heutigen Commons gemacht. Im ersten Teil der Ausgabe haben sie die Kontaktzonen zum Markt, Staat und Care-Ökonomien besichtigt und theoretisch vermessen. Im zweiten Teil der Ausgabe haben sie Gemeinschaftsgärten durchstreift sowie an „Energietischen“ gesessen, um Kämpfe um Commons zu dokumentieren.

Feiern, wie sie fallen?!?

Über das Verhältnis von Opponieren, Regieren und Protestieren

Die heilige Dreifaltigkeit der Linken ist die Trinität aus Protestieren, Opponieren, Mitregieren. Bei der Frage, in welcher Beziehung die drei stehen, gerät die Gemeinde oft ins Stammeln und die politischen Theologen antworten mit dürren Dogmen. Unsere AutorInnen haben zunächst gefragt, wo er ist, der ominöse Ort der Macht und sind ihm dann mit steilen Thesen auf den Leib gerückt.

Wo Strom ist, ist Widerstand

Digitaler Protest und elektronische Demokratie

Unsere AutorInnen fragen sich, ob die Schwarmintelligenz den Cybersexismus überwinden kann und wo genau die Grenzen des digitalen Medienbaukastens verlaufen. Kai van Eikels analysiert die Ideologie des „Nerds“ und Mathias Schindler erklärt, wie es mit Wikipedia weitergeht. In den Feminismen gibt Dr. Lady Bitch Ray dem Feminismus der ersten Welle einen fetten Zungenkuss, während Stefan Gerbing in der ersten Hurenzeitung der Weimarer Republik geblättert hat.

Burn-out den Verhältnissen

… oder die Revolution kommt immer zu spät

Nein, ihr habt’s wieder falsch verstanden! Entschleunigung heißt nicht Breitbandrossel, liebe Telekom. Und Du, Frankfurter Polizei: Die Entdeckung der Langsamkeit meint nicht, zehn Stunden Zwangsentschleunigung im Kessel. In der Stress-Ausgabe prager frühling geht’s, darum wie man es richtig macht.

Essen und gegessen werden

Erst so ein Fressen und dann auch noch Moral!

Der Realsozialismus ist auch auf der Speisekarte gescheitert: Als Diktatur des schlechten Geschmacks. Die Verhältnisse an kapitalistischen Tafel sind nicht weniger ungenießbar. Tausch von ökonomischem und sozialem Kapital geht vor. Wenn Renate Künast eine Flasche fairen Bio-Orangensaft kauft, geht locker das Tagesbudget eines Hartz-IV beziehenden Kindes über die Theke ...

Battlen statt Betteln.

prager frühling entwickelt die neue soziale Idee!

Die neue Ausgabe des prager frühling erscheint am 26.10.2012 und kann hier bestellt werden.Im Schwerpunkt geht es diesmal um die „Neue soziale Idee“ und damit die Frage nach emanzipatorischen Potentialen, aber auch den Grenzen einer linken Sozialpolitik.

Autoritäres Krisenregime

Deutsche Euros rollen wieder …

Und in Berlin singen die Ultras von der FDP gemeinsam mit den Polithools vom rechten Rand: „Protektorat statt Europarat!“ Wird in Griechenland bald mehr als nur Deutsch gesprochen? Unsere AutorInnen stellen sich dem Einmarsch entgegen. Lucas Oberndorfer analysiert den autoritären Wettbewerbsetatismus als Krisenbearbeitungsstrategie ...

Sex! Sex! Sex!

Über die schönsten Nebenwidersprüche der Welt

Von wegen „schönste Nebensache“ der Welt. Sex ist diesmal der Schwerpunkt unseres Heftes. Während uns die Starsoziologin Eva Illouz über den Zusammenhang von Kapitalismus und Partnerwahl aufklärt, analysiert Kathy Meßmer Intimchirurgie als widersprüchliche Praxis. Außerdem im Schwerpunkt: ...

Affentanz um Nahost

Nichts sehen, nichts hören, laut brüllen — geht die Linke über den Jordan?

Ach diese Linken! Sie wissen genau, wie es Frieden zwischen Ramallah und Tel Aviv geben kann und sie brüllen es heraus – in Düsseldorf und Frankfurt. Während die Einen schreien: „Straßenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa“, brüllen die Anderen: „Intifada bis zum Sieg ...

Reinheitsverbot

Parallel sind immer die Anderen!

prager frühling stößt an: ein Prosit den Parallelgesellschaften! Schon klar, Integration fordert immer die Anderen. Deshalben sagen wir: "Erst wenn Efes sich ins deutsche Biersortiment eingegliedert hat und ein Hefeweizen anbietet, werdet ihr merken, dass man so etwas nicht trinken kann." Wie aber geht sozialistischer Antirassismus? Etienne Balibar, Nichi Vendola und viele andere versuchen sich in Antworten ...

Im Zweifel Dagegen!

Schwerpunktheft Dissidenz und ziviler Ungehorsam

Dissidenz und ziviler Ungehorsam sind die Hefe linker Politik. Kann Sie auch Schmiermittel des Kapitalismus sein? Wo schlägt Subversion in unpolitischen Abweichungsfetisch um? Unsere Autor_innen schauen nach, diskutieren und polemisieren.

com.munismus. komm!

Auf dem Weg zum Wissenskommunismus

Ist geistiges Eigentum Diebstahl? Stellen Raubkopien das Ergebnis von Aneignung oder eine besonders perfide Ausbeutung des Kreativproletariats dar? Darüber diskutieren in unserem Heft u.a. Michael Hardt, Cornelia Koppetsch, Sabine Nuss und Stefan Meretz. Digital Natives diskutieren die Implikationen der Digitalisierung von Demokratie ...

Crossover

Gegenmacht oder gegen Macht?

„Crossover“ ist der Versuch, eine Diskussion über politische Kooperation von sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Positionen in Gang zu setzen, deren Ergebnis hegemoniefähige progressive Reformprojekte werden sollen. So nahe liegend dies angesichts des Niedergangs der neoliberalen Ära ist, so blockiert ist diese Perspektive dennoch ...

Klimawandel und Gesellschaftsveränderung

System change not climate change!

Den politischen Gemütszustand unserer Welt beschreibt nichts besser als der alte Kalauer: „Öko? Logisch.“ Niemand schmunzelt mehr drüber, aber alle nehmen den Schenkelklopfer für sich in Anspruch. Dass alles irgendwie auch „öko“ sein müsse, also die Sache mit der Umwelt halt ein Problem sei, ist – logisch – Allgemeinplatz geworden ...

Die Linke und die Nation.

Hattu Nation, muttu entgrenzen

Die Linke und die Nation ist der Schwerpunkt der fünften Ausgabe des prager frühlings. Außerdem beschäftigen wir uns unter dem Motto "balkan beats" mit der Linken in Post-Jugoslawien. Mit dabei sind Thomas Seibert, Julia Bonk, Klaus Höpcke, Michel Albert, Christin Löchner, Lothar Bisky, Ringo Bischoff, Katja Kipping, Andreas Fischer-Lescano und die Band Ego-Tronic ...

Her mit dem schönen Leben!

Infrastruktursozialismus statt Hartz IV

Original sanktionsfrei: Weg mit Hartz IV! Her mit dem schönen Leben! Neben vielen investigativen und weniger investigativen Beiträgen zum Hartz IV-Regime, wollen wir Euch in dieser Ausgabe auch unseren Vorschlag vorstellen, dem Hartz IV-Regime die Forderung nach einem Infrastruktursozialismus entgegen zu setzen ...

Democracy against the machine

Radikaldemokratie statt FdGO

Februar 2009 erschien die dritte Ausgabe des prager frühling. Das Schwerpunktthema ist "Demokratie und Herrschaft" mit Beiträgen und Artikeln von Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Jürgen Peters (IG Metall), Colin Crouch, Franziska Drohsel (Juso-Vorsitzende), die Gruppe Soziale Kämpfe, Sonja Buckel (Universität Frankfurt) und viele andere mehr ...

Auf der Suche nach der Ästhetik des Widerstandes

Alles Politur? Zum Verhältnis von Politik und Kultur

Mitte Oktober 2008 kam die zweite Ausgabe von prager frühling, dem neuem Magazin für Freiheit und Sozialismus. Das nächste Heft widmet sich schwerpunktmäßig dem Verhältnis von Politik und Kultur. Ziel der Redaktion ist es, politisches Engagement und Kultur einander näher zu bringen. Dabei geht es nicht um eine Kolonisierung des einen Bereichs durch den anderen ...

Neue Linke: Alles beim Alten?

NeuBegründung als Bruch nach vorn

Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Magazins prager frühling heißt "Refound: NeuBegründung". Unsere Autorinnen erklären was der "Bruch nach vorn" ist. Mit dabei Frigga Haug, Thomas Seibert, Hans Jürgen Urban, Daniela Dahn und Michel Friedmann.

Sprungmarken: Zum Seitenanfang, Zur Navigation, Zum Inhalt.